Warum kompliziert der Mensch seine Partnerwahl?

Hallo Freunde,

ich möchte an dieser Stelle die Diskussion darüber lostreten, weshalb die Partnerwahl im Tierreich häufig sehr einfach gehalten ist, während die Menschen durch ihre Selektion tiefe menschliche Abgründe schafft, in denen schon so mancher verschwunden ist. Natürlich erringt im Tierreich häufig der Stärkere Mann, das Weibchen, doch nicht ausschließlich.

Nehmen wir die Hunde als Beispiel, die sich häufig paaren wollen, nicht umsonst so restriktiv kastriert werden. Da scheint meist, die Paarung im Fordergrund zu stehen und jeder hat die Chance, dass ein Männchen oder Weibchen, sich einem her gibt.

Ich frage mich, wieso wir Menschen die Partnerwahl so unnötig komplizieren und Kriterien entwickeln, die für die Fortpflanzung oder Funktion einer Beziehung, irrelevant sind. Nehmen wir das Geld als Beispiel.

Nimmt der Mensch sich einfach, aufgrund seiner geistigen Fähigkeiten zu wichtig?

Wenn bereits ein ähnliches Thema offen sein sollte, verweist mich ruhig auf dieses.
Ansonsten wäre ich über Literatur-Empfehlungen dankbar, die ein wenig Aufschluss über unser Verhalten bei der Partnerwahl geben.

Grüße

wie du schon selbst sagst auch im tierreich nehmen die weibchen die stärksten männchen mit den besten genen. genau so ist es auch bei den menschen, wir wollen unterbewusst den besten partner für unseren nachwuchs haben.

Ich denke nicht, dass das pauschal so ist.

Einige Leute machen das halt so, aber das ist nicht wirklich repräsentativ.

Es gibt sehr wohl Menschen, die sich auf das Wesentliche konzentrieren und über jahrzehnte glücklich sind - ich kenne da nicht wenige Paare.

Es ist natürlich heute ungleich schwerer als früher, weil der Mensch zunehmend materialistisch wird/ist - aber da kann jeder raus, niemand ist gezwungen bei dem Spiel mit zu machen.

Liebe Grüße

Ich denke das es darum geht, seine "guten" Gene so gut wie es möglich ist, weiter zu geben. Da geht es nicht um irgendein X-beliebiges "Weibchen" oder "Männchen", sondern um eines, was zu seinem eigenen Charakter passt.

Das trifft natürlich nicht auf jeden Menschen (Pärchen) zu, so wie es in der Tierwelt auch nicht anders ist.
Jedoch glaube ich, das auch der Mensch nur Triebgesteuert ist und nur das macht, was seinem Wesen entspricht.

Klar nehmen sich viele Menschen zu wichtig, sieht man daran, was sie für Ansprüche stellen. Aber von mir aus kann es ruhig in die Richtung weitergehen, das bremst ein bissel die Überbevölkerung. ;)

@Dick
Jop. Deswegen klappen Beziehungen von spätpubertären Jungs mit Magertussen auch selten bis nie. Die meisten landen woanders, als wo sie sich vorstellen. Weil eben unbewußt entschieden wird.

der mensch neigt dazu, alles zu verkomplizieren (geniale wortneuschöpfung oder)..

@WangZeDong

@Dick


Gutes Stichwort: Pauschalisierung.
Von dieser möchte ich mich distanzieren und bitte somit auch Goby, dass er dem Tierreich nicht ausschließlich zuordnet, dass dort der Stärkere die Gunst der Weibchen erhält.
Es gibt nämlich Ausnahmen, die mich hinterfragen lassen, wieso dies nicht ausschließlich so ist, das es mir auf dem ersten Blick für die Allgemeinheit, sinnvoller erscheint. Wo niemand auf der Strecke bleibt, dürfte vermeintlich jeder glücklich sein.

Ach was schreibe ich, nicht Gobby. Sondern Dr.Dick. Entschuldige Goby, du warst nicht meint.

@Goby

@Dr.Precht
oki ;)

@Dr.Precht

aber Er ist eine SIE *gg*

Der Mensch ist nichts anderes als jedes Tier, was auf Erden kreucht und fleucht. Gut, er mag in vieler Hinsicht Intelligenter sein als manche Tierarten, jedoch ist er in den meisten Fällen nicht einmal halb so klug wie eine Ameise ;)

Die Partnerwahl beim Menschen basiert auf Hormonen, die ausgeschüttet werden sobald sich der potentielle Partner (ob weiblich o. männlich) in sichtbarer Nähe befindet.

@Dr.Precht

Nun, ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen.

Als ich noch jünger war, habe ich auch sehr oberflächlich gelebt und mir das "gepflückt", was ich halt als schön empfunden habe. Das ging aber immer schief, weil dann auch mal der Alltag kommt und dann oftmals nichts übrig bleibt.

Mit meiner Frau war das aber ganz anders. Nicht, dass sie mir nicht gefallen würde, aber ich habe das verdrängt und ganz bewusst mit ihr gesprochen. Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten und haben uns so gegenseitig "ausgefragt" und versucht zu ergründen, wie es im Alltag dann wohl so sein würde.

Da wir uns in relevanten Dingen so ziemlich ähneln gibt es wenig Reibungspunkte - andererseits sind wir auch beide sehr freiheitsdenkende Menschen. Sie gehört nicht mir, ich gehöre nicht ihr. Wir wollen beide alle unsere Zeit miteinander verbringen, weil wir uns so gut verstehen, nicht weil man das halt so macht.

Würde sie etwas alleine unternehemn wollen, hätte ich auch gar nichts dagegen, aber sie will nicht und ich ja auch nicht - so kann man meinen wir kleben aneinander, aber das ist nicht so. Wir sprechen auch manchmal darüber ob wir nicht mal etwas alleine unternehmen wollen, aber dann stellen wir fest, dass wir das gar nicht wollen. Das ist jetzt auch nicht das Entscheidende, das Entscheidende ist eben, dass beide das wollen. Wenn beide lieber alleine sein wollen ist das auch gut - obwohl ich mich dann schon fragen würde, warum man dann zusammen ist.

Für mich gibt es drei wesentliche Eigenschaften einer Beziehung:

Gemeinsamkeiten
Respekt vor der anderen Person
Offenheit und Kommunikation

Wenn das gegeben ist, stehen zumindest die Chancen schonmal nicht schlecht. Garantie gibt es sowieso nicht, aber es wird schon recht wahrscheinlich wenn man sich im Grundkonzept des Lebens deckt.

Ich glaube auch nicht, wie @Goby sagt, dass der Mensch triebgesteuert ist, ich glaube an den Geist und an die Vernunft. Natürlich HAT man diese Triebe, aber man kann darüber nachdenken ob man ihnen nachgibt oder eben nicht.

Wenn ich z.B. heute eine schöne Frau sehe, denke ich mir natürlich auch meinen männlichen Teil dazu, aber der Trieb hat keine Chance, weil ich meine Frau mehr liebe als alles vergnügliche Treiben dieser Welt. Man hat seinen Verstand um ihn zu gebrauchen, nicht um ihn ab zu schalten.

Liebe Grüße

@WangZeDong
ich habe nicht an Geist und Vernunft gezweifelt,... mir ging es rein um den Fakt, das der Mensch nichts anderes als ein Tier ist (im weitesten Sinne von ihm abstammt und genau die selben Bedürfnisse hat)

Triebgesteuert sind Gott sei dank nur wenige :D ...
Wäre ja auch schlimm wenns anders wäre.

@Goby

Goby schrieb:Die Partnerwahl beim Menschen basiert auf Hormonen, die ausgeschüttet werden sobald sich der potentielle Partner (ob weiblich o. männlich) in sichtbarer Nähe befindet.

Nun, ich würde das nicht ganz von mir weisen, aber das gilt halt bei mir nur für die Jugend. Die Hormone werden bei mir nach wie vor jeden Tag mehrmals ausgeschüttet, aber, wie sagt man so schön:

Den Appetit kann man sich holen, gegessen wird zu Hause.

Natürlich sind wir Tiere und wir haben auch unsere Triebe, aber wir haben auch einen Verstand, der sich über die Triebe erheben kann. Das wäre wirklich schlimm, wenn ich über jede Frau herfallen müsste, die mir gefällt - ich könnte wohl kaum mehr arbeiten gehen ;)

Das Problem ist ja auch - es gibt IMMER eine, die NOCH schöner ist, dann lieber gleich meine eigene :)

Liebe Grüße

so "triebgesteuert" empfinde ich Tiere gar nicht wie ihr..Vögel zum Beispiel..sie wählen, entscheiden füreinander...bauen ein Nest und ziehen ihre Jungen groß

Also doch eigentlich ein sehr verantwortungsvolles Verhalten..oder?
(Verhütung, usw. kennen sie nicht..)

die Paare bilden eine gelebte Einheit aus der alles erblüht und gedeiht

@Dr.Precht

Dr.Precht schrieb:Ich frage mich, wieso wir Menschen die Partnerwahl so unnötig komplizieren und Kriterien entwickeln, die für die Fortpflanzung oder Funktion einer Beziehung, irrelevant sind.

Rein biologisch gesehen sind sie wahrscheinlich nicht irrelevant. Während ein Hund schon mit 12 bis 18 Monaten als "Erwachsen" gilt, dauert die Adoleszenz beim Menschen (je nach Kulturkreis) vom dreizehnten bis zum einundzwanzigsten Lebensjahr - da ist eine emotional stabile und langdauernde Partnerschaft für die Aufzucht des Nachwuchses von Vorteil und deshalb investiert der Mensch wahrscheinlich ein wenig mehr Mühe, als seine Kollegen aus dem Tierreich.

:)

LG

Zongo

@divinitus279

divinitus279 schrieb:die Paare bilden eine gelebte Einheit aus der alles erblüht und gedeiht

Das ist einer der schönsten Sätze der einem dazu einfallen kann - Respekt dafür!

Liebe Grüße

@WangZeDong

Danke:)
schön zu lesen, dass du mir gleich empfindest

Liebe Grüsse

WangZeDong schrieb:Nun, ich würde das nicht ganz von mir weisen, aber das gilt halt bei mir nur für die Jugend. Die Hormone werden bei mir nach wie vor jeden Tag mehrmals ausgeschüttet, aber, wie sagt man so schön:

Den Appetit kann man sich holen, gegessen wird zu Hause.

Natürlich sind wir Tiere und wir haben auch unsere Triebe, aber wir haben auch einen Verstand, der sich über die Triebe erheben kann. Das wäre wirklich schlimm, wenn ich über jede Frau herfallen müsste, die mir gefällt - ich könnte wohl kaum mehr arbeiten gehen ;)

Das Problem ist ja auch - es gibt IMMER eine, die NOCH schöner ist, dann lieber gleich meine eigene :)

Naja,... das mag bei dir so sein,... aber Prozentual gesehen ist das etwas anders.
Die meisten Männer/Frauen sind Triebgesteuert,... leider.
Ob das nun um Fortpflanzung geht oder um den Akt an sich. Der Bessere möge gewinnen ;)

Klar bestimmen Ausnahmen die Regel, Paare, die schon lange zusammen sind, werden sich nicht so einfach loslassen, egal was kommt.

Das zählt aber heute zur Seltenheit und wird im Laufe der Jahre immer weniger.... was ich persönlich sehr bedauere

@divinitus279

divinitus279 schrieb:die Paare bilden eine gelebte Einheit aus der alles erblüht und gedeiht

Wenn das hier

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13500795.html

stimmt, ist nur die kalifornische Maus wirklich treu ;)

@divinitus279

Wahrheiten muss man nicht annehmen, sie sind einfach ;)

@Goby

Ja, natürlich wird das erstmal immer schlimmer, das liegt aber mMn an den Zeiten, nicht an den Menschen. Die "Jugend von heute" hat halt keine Vorbilder oder Ideale mehr. Wenn ich nur - oh, Gott, ich werde alt, wenn ich weiss was ich gleich schreiben werde ;) - die Musikvideos sehe die heute so hip sind. Da geht es nur um zuckende Unterleibe und kürzeste Röckchen, Musik oder gar Kunst vermisst man da ja völlig. DAS sind die Vorbilder, die sich mit Drogen zuknallen, fremdv..., sich nach 3 Wochen Ehe scheiden lassen, und dabei immer alles nur Konsum, Konsum, Konsum.

Das wird sich aber auch wieder ändern. KEINE Jugend ist wirklich so schlimm, wie die Eltern das denken. Ich war schon so schlimm, dass meine Mutter geglaubt hat, dass ich eh nur als Penner enden kann - weit gefehlt ;)

Dafür bin ich heute der halbspiessige Onkel meiner Patenkinder. Zwar noch der "coolste" der Familie, aber so ganz geheuer bin ich auch nicht - einfach zu vernünftig.

Kinder neigen ja dazu eher das Gegenteil zu machen von dem, was die Eltern so verkörpern. Wenn diese Generation die so geistlos und ziellos durchs Leben konsumiert Kinder hat, werden deren Kinder das nicht auch so machen wollen, dann wird es wieder cool sein normal zu sein.

Liebe Grüße