Kindermodels (little Beautys)

Bislang wird zwar von Grünen, Verbraucherschützern und EU-Gremien ein Verbot von Werbung, die sich AN Kinder richtet, diskutiert - aber vielleicht wäre ein Verbot von Werbung MIT Kindern ebenfalls sinnvoll. Keine Anzeigen, keine Spots, in denen Kinder abgebildet werden bzw. agieren.

Das würde einen Sturm der Entrüstung auslösen. Da hängen ganze Industriezweige mit drin und die lassen sich ihr Geschäft mit Kindern nicht gerne verderben.

Na und, an Kinderpornografie hängt auch ein Millionengeschäft. So gross sind die Unterschiede da nicht. Kinder verkaufen bleibt Kinder verkaufen.

Doors schrieb: Kinder verkaufen bleibt Kinder verkaufen.

Sehe ich auch so.

Doors schrieb:Keine Anzeigen, keine Spots, in denen Kinder abgebildet werden bzw. agieren.

Unabhängig davon, wie ich den Vorschlag einschätze, interessiert mich dessen Notwendigkeit. Gibt es so viele ausgebeutete Kinderseelen, die den Vorschlag sinnvoll erscheinen lassen?

@niurick
@Doors
Hab mal ein Interview gelesen mit einem Pädophilen. Der hat erzählt, dass er am Anfang sich solcher Kataloge bedient hat, und auch im Internet Mode für Kinder. Da wird es dann ein wenig gruslig. Aber ja. Und dann gibt es noch all die sozialen Medien, wo Eltern auch sehr freizügig mit den Privatfotos umgehen. Ebenfalls für solche Leute eine gute Quelle...

Doors bringt das Thema mit Kinderpornographie in Verbindung, jetzt sind die Fotos eine Art Voraussetzung für Pädophilie.

Derartige Gedanken sind so übel, dass sie die der schlechtesten Eltern übertreffen, die hier anfänglich kritisiert wurden.

Gutes Thema!

So etwas sollte verboten werden.
Kinder sollten sich dreckig machen und mit anderen Kindern spielen.
Kinder haben eine wahnsinnig große Fantasie, und Reisen damit durch ihr anfangs so schuldfreies Leben, und genau das sollte Ihnen so lange wie möglich erhalten bleiben, denn genau das macht sie aus.

Mütter und Väter die ihren Kindern das unterbieten, gehören weggesperrt.

Hm... ich finde, man sollte unterscheiden... Werbung mit Kindern ist ja auch unterschiedlich gelagert... Ich meine, kann man sich eine Werbung für Kinderschokolade beispielsweise ohne Kinder vorstellen? Eine solche Werbung zu verbieten halte ich z.B. für nicht sinnvoll.

Diese "little beautys", in der Kinder eigentlich zu Erwachsenen gemacht werden, finde ich dagegen sehr bedenklich... oder von den Eltern so gepusht werden, in Richtung "beauty queens" und an diesen Wettbewerben teilnehmen.

Ich finde schon, dass man nicht generell Werbung mit Kindern verbieten sollte, aber eine Grenze ziehen sollte man schon. Ich wüßte aber nicht, wie man da einen vernünftigen Gesetzesentwurf hinbekommt, in dem alle Eventualitäten abgedeckt sind. Aber das sollen sich die Juristen ausdenken. Möglich wäre das bestimmt.

@niurick

Hm... ich finde, dass es doch einen Unterschied gibt zwischen Eltern, die ihre Kinder auf ein Internat schicken und welche, die ihre Kinde zu solchen "beauty queens" machen wollen.

Die Intention ist doch eine andere... im Falle des Internats geht es auch oft um Elitenbildung, da manche Internate auch wirklich hohe Schulgebürhen nehmen.

Und da wird ja dann doch eher in die Bildung des Kindes investiert, während ich bei den "beauty queen" Veranstaltungen doch eher das Ego der Eltern sehe, die mit ihren Kindern angeben oder über diese glänzen wollen... oder eigene Träume verwirklicht sehen wollen, die sie selber nicht in ihrer Jugend erfüllen konnten... so in der Richtung. Ich sehe da für das Kind keine wirkliche Hilfe für das spätere Leben, während eine gute Schulausbildung doch ein erheblicher Vorteil später sein kann.

Ich sehe da also schon einen Unterschied in der Intention... aber natürlich ist ein Internatsaufenthalt gegen den Willen des Kindes auch nicht viel besser, da gebe ich dir Recht, dennoch sehe ich da einen Unterschied in der Intention, wie oben von mir ausgeführt.

Etwas gegen den Willen des Kindes zu machen, ist natürlich nie gut.

moric schrieb: Ich finde schon, dass man nicht generell Werbung mit Kindern verbieten sollte, aber eine Grenze ziehen sollte man schon. Ich wüßte aber nicht, wie man da einen vernünftigen Gesetzesentwurf hinbekommt, in dem alle Eventualitäten abgedeckt sind. Aber das sollen sich die Juristen ausdenken. Möglich wäre das bestimmt.

Die Vorstellung, das es auch hier irgendwann solche little Beauty Schönheitswettbewerbe geben könnte....wir übernehmen ja gerne mal ungefiltert jeden Blödsinn aus den USA, finde ich einfach gruselig.

Mich überrascht ohnehin, das es in den USA erlaubt ist. Sind doch sonst ziemlich prüde. Nicht mal ein nackter Busen durfte vor nicht all zu langer Zeit über den Bildschirm blitzen. Aber, kleine Mädchen wie Kindfrauen auf den Laufsteg schicken. Widerspruch, par exellence.

@moric

Manchmal liegen Internat und sexuelle Ausbeutung von Kindern auch dicht beieinander. Stichwort Odenwaldschule.



@niurick
@liaewen

Es geht mir bei der Überlegung, Werbung mit und für Kinder(n) zu verbieten, nicht um den "sexuellen Missbrauch von Katalogen", sondern um Ausbeutung von Kindern, vulgo Kinderarbeit einerseits und die Manipulation von Kindern als Konsumenten andererseits.

Doors schrieb:
Es geht mir bei der Überlegung, Werbung mit und für Kinder(n) zu verbieten, nicht um den "sexuellen Missbrauch von Katalogen", sondern um Ausbeutung von Kindern, vulgo Kinderarbeit einerseits und die Manipulation von Kindern als Konsumenten andererseits.

Auf jeden Fall ist es Ausbeutung, es ist im Grunde Kinderarbeit, da sollten sich eigentlich Kindeschutzverbände viel stärker dagegen einsetzen. Und das Argument, dass es den kids ja Spass machen würde, stimmt auch nicht in allen Fällen, und ganz sicher nicht immer. Aber dann werden sie halt gezwungen oder überredet.

Die kids erhalten künstliche Zähne, werden am ganze Körper mit Selbstbräunungs - Cremes behandelt, die Augenbrauen werden gezupft, künstliche Wimpern usw usw

Diese Doku Ausland Journal extra greift das Thema sehr kritisch auf: USA, Laufsteg für Kleinkinder

https://www.youtube.com/watch?v=t0ZCdSEwbCM (Video: Auslandsjournal extra - USA: Laufsteg für Kleinkinder)

Doors schrieb: sondern um Ausbeutung von Kindern

Wofür soll ich das halten? Ist das weise Voraussicht, übertriebene Panik oder Missgunst und Niedertracht gegenüber Kindern und Eltern, die damit Geld verdienen?
Denn wenn ein Verbot diskutiert werden soll, möchte ich wissen, ob es überhaupt eine Notwendigkeit gibt, die dieses überlegenswert macht.

Ansonsten wäre es ratsamer, Eltern erfolgloser Kinder einen Schauspiel- oder Bastelkurs ans Herz zu legen.

@niurick

Kinderarbeit bleibt in meinen Augen Kinderarbeit, egal, ob die lieben "hochbegabten" Kleinen mit flinken Fingern für KIK nähen, für Mini-Playback-Shows vor geilen alten Säcken tanzen, als Kindersoldaten morden oder als Wunderkinder vermarktet werden.
Ich erinnere an die tragischen Schicksale sogenannter "Kinderstars", die von ihren geldgierigen Eltern und Managern psychisch ruiniert wurden oder an die kleinen Turnwunder, die in vorgeblich sozialistischen Staaten mit verheerenden Folgen für die Gesundheit gedopt und im Training schikaniert wurden.
Ausbeutung - nicht nur von Minderjährigen - sollte ein gesellschaftliches Tabu sein. Ist es dummerweise nicht, weder auf dem Babystrich noch auf dem Laufsteg.

@Doors

In deiner Argumentation schreckst du nicht mal vor DDR- und Sowjetdoping zurück, um irgendwie den Bogen zur Ausbeutung und zur Kinderpornoindustrie zu bekommen?
Aber mal der Reihe nach: schon dadurch, dass Doping den Kindern verheimlicht wurde, während Models, die hier diskutiert werden, wohl eher nicht ohne ihre Kenntniss auf dem Laufsteg posieren, kann das weder ein Vergleich noch ein Beispiel sein.

Das eine Thema Doping ist de facto durch nur durch Verheimlichung und kriminelle Energie möglich, das Modeln leidet vor allem unter unsinnigen Vergleichen und deiner unredlichen Argumentation.

@niurick

Nun, zumindest in den USA und demnächst wohl auch im UK scheint man ja etwas für den Schutz von Kindermodels vor Ausbeutung unternehmen zu wollen:

http://www.sueddeutsche.de/stil/schutz-minderjaehriger-models-sie-ist-unter-und-sie-sieht-gut-aus-1.1694887

@Doors

Der Link überzeugt mich nicht von der Dringlichkeit eines Gesetzes. Das scheint auch der Artikel so zu sehen. Denn darin geht es nicht um eine Änderung, die die USA, sondern speziell den Bundesstaat New York betrifft. Selbst dort gibt es keinen Anreiz eines flächendeckenden Gesetzes.

Zu UK: Was das Blatt macht, wirkt auf mich eher wie ein Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrenz, um zukünftig noch mehr junge Talente anzulocken. Das sind keine Regeln, sondern ein erhoffter Wettbewerbsvorteil.

mit kindermodels blicken wir auf Grauzonen der Modewelt für kinder. im wahrsten sinne des wortes erfüllen sie das "Kindchen Schema" , indem sie bwsp als lolitas auf laustegen posieren .
ansich ists ja nicht falsch, wenn fotogtafen kinder fotografiern, die kinderkleiung tragen aber wenn sich die vogue mit titlbildern von Mädchen präsentiert, nicht mal 10 jahre alt, in highheels, spitzendessous und roten lippen, dann spätestens sehe ich darin einen verrat an die kindheit

@apart
Das sehe ich genau so. 

Ich finde es sogar sehr Grenzwertig wenn unter 18 jährige Modeln. Ich kenne einen Fotografen, der für eine Anti-Cellulite-Creme ein Model suchte. Er entschied sich am Ende für eine 14 Jährige. Bzw. der Kunde...