"Prüderie" und sexuelle Freiheit

Eigentlich ist mit dem, was @itsnat geschrieben hat, das Thema schon erledigt, oder?

@cellospieler
Ja, eigentlich sind Threads immer mit einem "jeder, wie er möchte, solange er anderen damit nicht weh tut" erledigt. Eigentlich. :)

Wäre damit auch stets mehr als einverstanden, aber mal sehen, was noch kommt.

@Schnurrgerüst
Du hast Recht, das dachte ich auch grade ^^
Aber ist doch so ;)

@cellospieler
@Schnurrgerüst
@itsnat
Ach nur weil mans selber schon besser hinbekommt sollte man deswegen nicht verschweigen was man lernen kann. wenn wir uns alle mehr erhlich unter die arme greifen und nachfragen würden dann würde vieles besser laufen. und dazu gehört einfach sich gegenseitig ehrlich die eigenen geschichten zu erzählen. das ist ja im grunde die idee eines forums.

@james1983
Stimmt auch wieder... Sonst könnte man ja gleich alle Threads schliessen ^^

cellospieler schrieb:Eigentlich ist mit dem, was @itsnat geschrieben hat, das Thema schon erledigt, oder?

Damit ist so ein Thema noch lange nicht abgeschlossen. Viele andere sind anderer Meinung als ich. Die Gründe hierfür liegen z.B. bei der Erziehung, Religion, kultureller Hintergrund, eigene Erfahrungen usw.

@itsnat
@cellospieler
genau jede geschichte ist so indiviueal und bunt. die leute vergessen in ihrer einheitlichen perspektive immer wie schillernd sie auf andere wirken können *g*

Man muß lernen die Denkweise / Handlungen der anderen zu akzeptieren. Am besten geht das wenn man sich selbst klar macht (die meisten Menschen halten ihre eigene Sexualität für "normal"), daß die eigene Sexualität, egal welcher Art, von anderen evtl. nicht als "normal" empfunden wird. So wie man möchte daß die eigene Art von Sexualität von anderen akzeptiert wird, sollte man eben auch die der anderen akzeptieren.

@Schnurrgerüst
keine ahnung warum du diese frage eigentlich stellst ???
sexuelle gelüste und sexuelle handlungen sind schließlich der grund warum du geboren wurdest und das hier schreiben kannst. auch wenn du als kind "geplant" warst, haben deine eltern dabei wahrscheinlich bzw. hoffentlich spass gehabt.
Sex ist ein biologischer trieb, der dazu dient den fortbestand der menschheit zu sichern. deshalb werden aktivitäten diesbezüglich vom gehirn auch als angenehm und erstrebenswert gewertet und empfunden. daran ist nichts verwerflich oder falsch.
das sex heutzutage überbewertet wird liegt wahrscheinlich daran, jeder eben auch ein sexuelles wesen ist. und weil das eigentlich auch jeder weiss, wird eben oft und viel mit diesem thema gearbeitet um damit direkt oder indirekt geld zu verdienen. die fernsehwerbung ist dafür das beste beispiel.
ich bin der meinung der sexuelle akt und sexuelle lust allgemein sind rein egoistischer natur und werden es auch immer bleiben. so sind wir einfach nun mal biologisch programmiert. liebe ist wiederum etas ganz anderes. passt beides zusammen ist es natürlich besonders schön, aber man könnte darüber diskutieren, ob das gefühl "liebe" letztendlich nicht auch nur eine art "programm" in unseren gehirn ist, daß dazu dient uns zu paaren.

@YYY

YYY schrieb:keine ahnung warum du diese frage eigentlich stellst ???

Weil "sexuelle" Freiheit meist mit promiskem Verhalten gleichgesetzt zu werden scheint. Um Sexualität an sich geht es mir nicht unbedingt, daher verstehe ich nun deinen Beitrag nicht so ganz.

YYY schrieb:das sex heutzutage überbewertet wird

Wird er das denn? Die alten Griechen waren doch auch gut dabei, dann kamen die Christen und schlugen den Statuen die Schniedel ab.

YYY schrieb:die fernsehwerbung ist dafür das beste beispiel.

Werbung ist lediglich ein sehr gutes Beispiel für Sexismus.

@Schnurrgerüst
Wenn ich mal an die 80er Jahre bis Mitte der 90er denke, dann kann man unsere jetzige Gesellschaftseinstellung durchaus als prüde bezeichenen.

Prüde ist, wer sich von einer dämlichen Ideologie und/oder Religionslehre vorschreiben lässt, wieviel Sex er/sie mit wem und wann haben darf. Somit sind alle orthodoxen, bzw. funamental Gläubigen prüde. Das zeigt sich sowohl in den lächerlichen Filmen/Serien, die aus den USA herrüberschwappen und uns Europärern ebenfalls das, stark durch den christlich Bible Belt geprägte, US-Gesellschaftsprogramm verkaufen wollen. Bestes Beispiel sind Filme, wie "Twighlight", wo der coole Vampir, statt seine Freundin zu poppen, als sie es ihm sogar offeriert, lieber doofe Monologe hält, um furchtbar weise zu wirken...
Es zeigt sich besonders, in religösen Vorschriften, die Frauen verhüllen, bzw. dazu zwingen bestimmte Körperteile komplett unkenntlich zu machen, bis hin zu Geschlechtsteilamputationen und wirren Formen von Ehrbegriffen.

Beides hat in den vergangenen Jahren Formen angenommen, über die man in den 80er, zumindest hier zulande, nur laut gelacht hätte.

Allerdings gilt niemand als prüde, nur weil er/sie sich entscheidet, ohne äußeren Zwang, nur mit einem oder wenigen, bzw. keinem Partner/Partnerin Sex zu haben.
Das ist genauso von Freiheitsbegriff getragen, wie das Gegenteil, was auch viel mehr verurteilt wird, denn sexuell hochaktive Männer und Frauen erzeugen Neid, besonders bei denen, die gern sexuell viel aktiver wären, aber nicht zum Zuge kommen.

Also ich würde mich eher fragen, warum wir nun plötzlich alle möglichst brav und schüchtern sein, bzw. wirken müssen? Ich für meinen Teil finde das eher langweilig.

@Schnurrgerüst
"Ist die Freiheit jener, die sich frei dafür entscheiden Sex mit nur einem Partner oder nur mit sich selbst (oder vielleicht auch gar nicht?) zu haben, "schlechter" als die der Leute, die sich für ein ausschweifendes Sexleben entscheiden?"
das war ja wohl deine ursprüngliche frage.
Also ganz konkret meine meinung und antwort dazu:
nein. wie auch ? wie jeder sex erlebt und auslebt und mit wievielen ist doch geschmackssache.
so einfach ist das eigentlich.
die quantität sagt ja eben nichts über die qualität des sex-erlebenis aus.
kann mir aber gut vorstellen, daß leute die irgendwelche probleme mit ihrer sexualität haben, gerade deswegen viel sex mit wechselnden partnern haben oder sie haben einfach spass daran mit vielen verschiedenen menschen sex zu haben, weil ja heutzutage normalerweise sex = kinder nicht mehr so aktuell ist.
ich frage mich nur, warum dir die frage so wichtig ist? warum machst du dir darüber eigentlich gedanken? was nervt dich daran oder wundert dich heutzutage daran, daß es menschen gibt, die warum auch immer ihre sexuelle aktivität mit anderen vergleichen und auch noch glauben, daß das ganze sinn macht???

Also ich definiere Prüderie anders, nämlich, dass Sexualität was schlechtes sei und eingeschränkt gehöre. Leute, die Jungfrauenehe fordern, geschlechtsreife Leute unter 14 als Kinder betrachten, sexuelle Bilder für unter 18jährige als schlimm erachten, Mädels in Bikinis als Kinderpornos sehen, die Frauen als schwächer betrachten und ihren Töchtern mehr Verbote auferlegen als gleichaltrigen Söhnen, die sagen, Nackte wären pfui und noch einiges mehr, das ist Prüderie.

@YYY
Gut, dann sind wir ja einer Meinung. Ich war etwas verwirrt. Aber nur kurz.

YYY schrieb:warum machst du dir darüber eigentlich gedanken?

Es gibt bzw. gab eine Art Feminismus, die für die sexuelle Freiheit von Frauen gekämpft hat. Nun frage ich mich, ob daraus überhaupt etwas geworden ist oder wir alle dazu übergegangen sind, "sexuelle Freiheit" vollkommen falsch zu verstehen.

YYY schrieb:was nervt dich daran oder wundert dich heutzutage daran, daß es menschen gibt, die warum auch immer ihre sexuelle aktivität mit anderen vergleichen und auch noch glauben, daß das ganze sinn macht???

Mich nervt nichts, mir fällt es eben nur immer wieder auf. "Er/sie lebt seine/ihre Sexualität frei aus" wird meistens dann verwendet, wenn es um jemanden geht, der durch alle Betten hüpft, was igrendwie impliziert, Leute, die ihre Sexualität anders ausleben, seien weniger frei in ihrer Sexualität. Das wunderte mich, und so fragte ich mich, ob es stimmt bzw. ob viele dieser Meinung sind (bis jetzt sind sie dies nicht).

sexuelle freiheit würd ich nicht auf wechselnde partner definieren... es ist für mich das, wenn man seine sexualität ausleben kann ohne eingeschränkt zu werden, sei es durch religion oder gesellschaft.. zum ausleben gehört für mich auch dass man auch in der öffentlichkeit seine orientierung klar zeigen kann (z.b. küssen in der öffentlichkeit) .
.. sexuellle freiheit ist für mich auch, wenn man in einer beziehung ist, und eben mit seinem partner auslebt was man am liebsten hat, dbei ist es egal wie lange man zusammen ist

als prüde sehe ich da eher jene an, die sich durch äussere faktorne einengen lassen und sich vorgschreiben lassen was sie zu tun haben , gerade in diesem sehr persönlichen bereicht.

Und hier noch die Definition der sexuellen Freiheit meiner Ansicht nach: Sexuelle Freiheit bedeutet, dass alles erlaubt es, solange es beide wollen und beiden Spaß macht.

@itsnat
Aber auch durch diesen Thread wird die Meinung irgendwelcher Christen usw. nicht geändert ...

also ich hab früher schon sehr vieles ausprobiert etc... aber nur weil ich jetzt einen festen partner habe würde ich nie auf die idee kommen mich selbst als prüde zu bezeichnen. im gegenteil.

Ich würde die Gründe für die heute nicht seltene Form von Promiskuität, die bei vielen Singels heute zu finden ist auch mit auf die sexuelle Revolution und die Pille zurückführen.

Ich fürchte fast die Generation der sexuellen Revolution hat Kinder hervorgebracht für die Treue und echte Liebe schon fast sowas wie ein Schimpfwort wurde, wie lautete der Spruch noch gleich :

"Wer zweimal mit dem Selben pennt, gehört schon zum Establishment !"

Irgendwie mag sich davon etwas erhalten haben, wobei viele wirklich nichtmehr zu wissen scheinen wie man eine richteige Beziehung führt...bin ich jetzt prüde, nur weil ichs zwar verstehen kann, wenn ein Mensch nen lockeren Lebenswandel führt, ich den aber dennoch anrüchig finde, weil ich kein gutes Vorbild darin sehr, wie ein tollwütiges Karnickel alles anzuspringen was bei drei nicht auf den Bäumen ist ?

@Wolfshaag

zu dem Paradigmenwechsel trug aber auch das Aufkommen von HIV und Aids bei...eigentlich schon der Burner, erst die sexuelle Revolte und die neue Freiheit der Frau durch die Pille und dann wusch ab den 80ern ein Umdenken wegen Aids...wobei mittlwerweile ja schon wieder sowas wie eine Gleichgültigkeit vorherrschen muss, beachtet man den Pornomarkt !