@allGab es jemals in der Geschichte der Menschheit, eine Zeit, eine Kultur, in der er/sie nicht in eine Form "gepresst" wurde?
Die alten Gesellschaften waren da viel rigider , als diejenige in der wir heute leben. Form, das ist das "Feste", sollte es zumindest sein, daß dem worum es geht Schutz bieten kann und soll.. Die Form akzeptieren sie ganz annehmen, mit ihr "eins" werden - wenn das geschieht, dann geschieht etwas Merkwürdiges. Sie ist nicht mehr hinderlich, bei dem, um das es geht.
In der ZEN-Tradition wird sehr viel Wert auf die "Form" (Diamant-Sutra: Leere ist Form, Form ist Leere") gelegt. Bei indianischen Zeremonien - den originären zumindest - wird sehr viel Wert auf die Einhaltung auch der kleinsten Details des Rituals gelegt - also die "Form" gewahrt. Aber nach langer Übung kommt der Moment, da die "Form" in Fleisch und Blut übergegangen sich gleichsam auflöst oder der Mensch sich auflöst in ihr.
Leere entsteht.
Und es ist eine kraftvolle lebendige Leere, die Essenz des Seins. Der Alchimist, wenn er in endlosen gleichförmigen Handlungen die "Transmutationen" vornahm erlebte vergleichbares. Auch das ein WEG der Form.
Die kleinen Momente des Glücks. Sie sind die "kleinen Schwestern" dieses Zustands. Auch in ihnen sind wir "selbstvergessen" dem Moment der Wahrnehmung hingegeben. Sei es der Vogel auf der Hand, sei es in den Armen der Geliebten. Wir können es fühlen beim Anblick eines lachenden sich freuenden Kindes, beim hören einer Musik, beim Anblick einer Landschaft. Und es ist immer da - immer greifbar nahe. WENN wir uns öffnen - ganz "loslassen" - für einen Moment nur: "sind".
Und was ist es, was uns da widerfährt? Es ist ein "Urlaub" vom "ICH", jener geistigen Form, derer wir zwar bedürfen um zu leben und zu handeln, die uns aber Begrenzungen vorspiegelt, die es nicht gibt. DER GEIST befreit vom ICH ist die Erfahrung GOTTES. Manchmal nur ein kleiner Moment des Glücks und doch die Erfahrung dessen, was wir wirklich sein könnten. Und im Eigentlichen auch immer waren, sind und sein werden.
Welches Muster verbindet den Krebs mit dem Hummer und die Orchidee mit der Primel und diese vier mit mir? Und mich mit Ihnen? (Gregory Bateson)