Mamamsui
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Wer hat so etwas schon einmal erlebt?
22.03.2010 um 23:35Die Masken fallen!
Mein Vater (74) liegt seit fast 3 Wochen in einem spanischen Krankenhaus auf der Intensivstation. Er hat eine akute nekrotische Pankreatitis und sein Allgemeinzustand ist sehr schlecht.
Seine Lebensgefährtin ist vor Ort, sie haben dort ein Ferienaus, und fährt jeden Tag in die 40 km entfernte Klinik um ihn für 30 Minuten zu besuchen.
Wir telefonieren täglich (ich rufe sie an) damit ich auf dem Laufenden bin.
Ich war am Wochenende zu einem Besuch bei ihm und habe ihn vielleicht das letzte Mal lebend gesehen. Wer weiß es schon?
Hier in Deutschland kümmere ich mich um das Haus meines Vaters und tue alles was ich vor Ort tun kann.
Die Menschen (Freunde, Nachbarn), die einmal im Leben meines Vaters eine mehr oder weniger wichtige Rolle gespielt haben, wissen um seinen derzeitigen Zustand.
Aber: Sie reagieren für mich alle sehr befremdlich!
Nachbarn schweigen stumm, fragen nicht, wie es ihm geht. Lassen weder Grüsse noch Genesungswünsche ausrichten. Sie "Übersehen" mich, um bloss nicht ins Gespräch kommen zu müssen.
Freunde meines Vaters kommentieren seinen Gesundheitszustand mit den Worten:
"Ist ja toll, was die Medizin heute so alles kann" und das bestimmt 5 Mal in einem Gespräch! Da ist mir allerdings der Kragen geplatzt und ich habe sehr deutlich gesagt, dass für meinen Vater momentan gar nichts toll ist.
Am allermeisten schockiert mich allerdings die Verhaltensweise seiner Lebensgefährtin.
Es ist ein ständiges "Gemecker" darüber, wie schlecht es ihr dabei nun gehe:
-ich habe keine Medikamente mehr
-ich habe keine Lust das noch einmal zu erleben (Ehemann an Krebs gestorben)
-ich muss ja auch wieder nach Hause
-ich kann diese Fahrerei nicht mehr ertragen
-ich kann gar nicht richtig schlafen
usw, usw, jede ihrer Sorgen dreht sich nur um sie. Nicht einmal, habe ich von ihr gehört, wie schlimm es doch ist, das mein Vater so krank ist. Immer nur "ICH".
Ich habe sehr wohl Verständnis für sie und ihre Situation, es ist schwer zu ertragen, vor allem diese Ungewissheit, was weiterhin geschieht und ihre persönliche Situation ist mir auch bewusst. Natürlich ist alles schwierig aber sie haben gemeinsam, als erwachsene Menschen, diese Reisen nach Spanien geplant und angetreten! In diesem Alter muss ich doch Komplikationen erwarten und darf nicht so blind sein, mich davor zu verschliessen.
Nun ist es geschehen und ihr Gejammer ist groß.
Wie oberflächlich können Menschen doch sein?
Mein Vater (74) liegt seit fast 3 Wochen in einem spanischen Krankenhaus auf der Intensivstation. Er hat eine akute nekrotische Pankreatitis und sein Allgemeinzustand ist sehr schlecht.
Seine Lebensgefährtin ist vor Ort, sie haben dort ein Ferienaus, und fährt jeden Tag in die 40 km entfernte Klinik um ihn für 30 Minuten zu besuchen.
Wir telefonieren täglich (ich rufe sie an) damit ich auf dem Laufenden bin.
Ich war am Wochenende zu einem Besuch bei ihm und habe ihn vielleicht das letzte Mal lebend gesehen. Wer weiß es schon?
Hier in Deutschland kümmere ich mich um das Haus meines Vaters und tue alles was ich vor Ort tun kann.
Die Menschen (Freunde, Nachbarn), die einmal im Leben meines Vaters eine mehr oder weniger wichtige Rolle gespielt haben, wissen um seinen derzeitigen Zustand.
Aber: Sie reagieren für mich alle sehr befremdlich!
Nachbarn schweigen stumm, fragen nicht, wie es ihm geht. Lassen weder Grüsse noch Genesungswünsche ausrichten. Sie "Übersehen" mich, um bloss nicht ins Gespräch kommen zu müssen.
Freunde meines Vaters kommentieren seinen Gesundheitszustand mit den Worten:
"Ist ja toll, was die Medizin heute so alles kann" und das bestimmt 5 Mal in einem Gespräch! Da ist mir allerdings der Kragen geplatzt und ich habe sehr deutlich gesagt, dass für meinen Vater momentan gar nichts toll ist.
Am allermeisten schockiert mich allerdings die Verhaltensweise seiner Lebensgefährtin.
Es ist ein ständiges "Gemecker" darüber, wie schlecht es ihr dabei nun gehe:
-ich habe keine Medikamente mehr
-ich habe keine Lust das noch einmal zu erleben (Ehemann an Krebs gestorben)
-ich muss ja auch wieder nach Hause
-ich kann diese Fahrerei nicht mehr ertragen
-ich kann gar nicht richtig schlafen
usw, usw, jede ihrer Sorgen dreht sich nur um sie. Nicht einmal, habe ich von ihr gehört, wie schlimm es doch ist, das mein Vater so krank ist. Immer nur "ICH".
Ich habe sehr wohl Verständnis für sie und ihre Situation, es ist schwer zu ertragen, vor allem diese Ungewissheit, was weiterhin geschieht und ihre persönliche Situation ist mir auch bewusst. Natürlich ist alles schwierig aber sie haben gemeinsam, als erwachsene Menschen, diese Reisen nach Spanien geplant und angetreten! In diesem Alter muss ich doch Komplikationen erwarten und darf nicht so blind sein, mich davor zu verschliessen.
Nun ist es geschehen und ihr Gejammer ist groß.
Wie oberflächlich können Menschen doch sein?