Saden-Tchu schrieb am 05.08.2023:Je älter man wird, desto mehr sinkt bei dem einen oder anderen die Libido und man denkt eh über andere Dinge nach. Aber wie gesagt, es ist nicht bei jedem das Gleiche
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich nicht unbedingt die Libido reduziert. Ich war einige Jahre stationär im sozialen Dienst von Senioreneinrichtungen tätig, und die Bewohner waren dort in der Regel sexuell noch sehr aktiv. Oft einfach nur triebgesteuert, hier war in vielen Fällen auch eine professionelle Sexualassistenz/sexuelle Dienstleistung gewünscht, die je nach Haltung des Trägers dann gebucht wurde, ganz oft war aber auch das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit mit dabei. Also der Wunsch, nochmal jemanden zu finden der mit einem nicht nur Sexualität lebt, sondern wirklich eine Partnerschaft eingeht.
Ein Schnitt wie in der (jüngeren) Gesellschaft auch.
Für mich selber kann ich sagen, dass meine Libido jetzt mit Anfang 40 auch noch weit entfernt davon ist, sich zurückzubilden, ganz im Gegenteil. Vielleicht liegt es auch an den Umständen, die jeden so umgeben, und der Entwicklung die jeder mitmacht, bei mir sind die Kinder groß, ich hab den Kopf frei, bin nicht mehr erschöpft, alles Dinge, die anders waren, als die Kinder noch klein waren und der Job des "Mutterseins" meine Hauptrolle war. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass keine hormonelle Verhütung mehr die Libido drückt
:)Saden-Tchu schrieb am 05.08.2023:Ich denke eh, es ist wie es ist und wird schon alles in Ordnung so sein.
Das sehe ich auch so, und auf dieses Thema bezogen auch umfassend, so finde ich es völlig in Ordnung, sich die Hörner abzustoßen und alles mitzunehmen, was nicht bei drei auf dem Baum ist, oder nicht bis drei zählen kann. (Wobei dumm fi*kt gut auch nur bedingt stimmt ;D ) Das sind im Grunde doch Phasen in denen man nicht nur in vollen Zügen genießt, sondern auch ganz viel über sich und seine Bedürfnisse erkennt. Und wer das nicht mit Anfang 20 macht, der machts halt mit Mitte 30 oder später im Pflegeheim, auch da finde ich die Altersfrage nicht wieder. Ich war früh verheiratet, hab gelebt wie eine Mustergattin und hab erst nach der Trennung mit Anfang/Mitte 30 draußen rumgetobt. Es war ganz sicher nicht mein "Sinn des Lebens" aber es war trotzdem ne wichtige Zeit, die ich genossen habe und die mich dahin gebracht hat, dass ich heute weiß was ich will, brauche und was mir wirklich gefällt.
Und wenn es für jemanden die Erfüllung ist, das Gegenteil zu leben und ein Leben lang nur mit einem Partner Erfahrungen zu machen, why not. Jeder so wie er sich fühlt. Wer will das bewerten.
Mein Sinn des Lebens ist es, mir die Zeit zwischen Geburt und sterben erfüllend zu gestalten, da ist Sex längst nicht alles, aber eben dazugehörig.