Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)

@telomeraser
Der deutsche Finanzhaushalt lässt ein BGE ja schon kaum zu, wie will man dies für die Niederlande oder Belgien klären?
Es wird einfach nicht funktionieren.

Carietta schrieb:*Der Zwang irgendwas zu arbeiten nur um zu überleben würde wegfallen. Mit dem BGE kommt man grad so über die Runden, also wird man sich Arbeit suchen. Aber man ist nicht auf die hirnrissigen Angebote von Jobcentern angewiesen und muss auch keine Sanktionen fürchten. Man kann sich in Ruhe etwas suchen, was seinen Anlagen entspricht ohne Angst zu haben, im nächsten Monat auf der Straße zu sitzen, weil er den Ansprüchen eines Jobcenters nicht genügt.

naja...wenigstens das ließe sich ja auch erstmal ohne BGE ganz schnell abschaffen. Das is ja nur son Teil der Harzt4-Reformen von damals den es halt immer noch gibt.

Es musste unbedingt durchgedrückt werden und ein zurückrudern gibt es offenbar Seitens der Politik nicht. Genauso die Sache mit dem ein Leben lang eingezahlt und dann nach 1 Jahr Hartz4...

Da geht man einfach nicht ran...obwohl eine große Mehrheit der Bevölkerung dafür wäre, es passiert einfach nichts! Munter weiter so...das Volk begehrt ja eh nicht auf.

Traurig sowas...

knopper schrieb:Genauso die Sache mit dem ein Leben lang eingezahlt und dann nach 1 Jahr Hartz4...

Ja, da kommste dir schon leicht verarscht vor. Ich hab 36 Jahre lang Vollzeit gearbeitet (nebenbei noch Kinder großgezogen) und brav meine Steuern gezahlt. Eine dieser Sozialabgaben nennt sich Arbeitslosenversicherung. Tja, dann wurde ich arbeitslos und bekam grade mal ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Danach war ich dann Hartzer. Ich denke mit einer privaten Versicherung wäre ich über all die Jahre hinweg besser gefahren.

Fände ich persönlich sehr gut; die Menschen könnten dadurch um einiges freier sein. ( es ist ja doch eher selten, dass jemand genau DEN Job hat, der ihn erfüllt.
Ich schätze die Menschen würden um einiges kreativer und glücklicher. Natürlich würde es immer ein paar geben, die nur rumsitzen und sich besaufen ohne irgendwas zu tun, aber ich schätze viele Leute wären zufriedener, ungezwungener und freier.

Da dann ja aber wohl niemand mehr putzen gehen oder im Klärwerk arbeiten würde, wird es da wohl Probleme in der Umsetzung geben.

@premiumsilver

Inwiefern kreativer? Was hindert dich jetzt daran kreativ zu werden?

@capspauldin

Mich hindert nichts daran - das bin ich auch so.
Allerdings gibt es sicher Leute, die dermaßen viel arbeiten müssen, dass sie nach der Arbeit eher nur noch schlafen wollen, statt sich noch mit etwas zu beschäftigen, ausser matt vorm Fernseher zu liegen.
Würden sie das Geld bekommen, ohne zu arbeiten, hätten sie dann vielleicht mehr Energie, sich mit etwas zu beschäftigen, was in kreativität endet, weil sie neue Interessen entdecken.

Vielleicht wird es vielen zu langweilig und sie fangen an zu malen, lernen ein Instrument, engagieren sich in sozialen Projekten.
Oder gehen ihrer Arbeit weiter nach, vielleicht in Teilzeit und sind dann dort motivierter und bringen sich mehr ein.
Vielen wird das Geld ja auch nicht genug sein und sie wollen einfach dann mehr haben und arbeiten gleich viel.

@premiumsilver

premiumsilver schrieb:Vielleicht wird es vielen zu langweilig und sie fangen an zu malen, lernen ein Instrument, engagieren sich in sozialen Projekten.

...oder hängen den lieben langen Tag auf Allmy rum :)

Spaß beiseite. Mit dem BgE würde sich in meinen Augen nicht viel ändern. Ich würde vlt. etwas früher aufhören mit arbeiten. Also noch vor der eigentlichen Rente. Aber mehr auch nicht.

Der einzige Vorteil des BgE.... keine Sanktionen mehr und vlt. auch wesentlich weniger Minijobs. Möglich auch, das die Löhne/Gehälter dann steigen würden, weil die schlechtbezahlten Stellen keiner mehr freiwillig annehmen würde.

@Gwyddion

Das bestimmt auch. :P

Und würdest Du nicht in der Woche genrell etwas weniger arbeiten?

Das wäre natürlich auch etwas gutes.

@premiumsilver

Kreativität hat nichts mit Zeit zu tun, der einfache Umkehrschluss wäre, während einer Arbeitslosigkeit würde mehr Zeit in kreative Bereiche gesteckt.
Leider ein Trugschluss und nicht der Wahrheit entsprechend.

Kreativität ist schwer erlernbar sondern entwickelt sich, die macht nicht vor dem Beruf halt.

@capspauldin

Während der Arbeitslosigkeit ist man ja auch nicht gerade entspannt, da man schnell wieder etwas finden muss, um menschenwürdig leben zu können und lange arbeitslosigkeit wird ja bei den Arbeitgebern vielleicht auch wieder ei nschlechts Bild hinterlassen.

Die Sache ist ja, dass manche, die einfach keine Zeit finden, ihre Kreativität auszuleben, aufgrund fehlender Zeit, diese dann ausleben könnten.

@premiumsilver

premiumsilver schrieb:Und würdest Du nicht in der Woche genrell etwas weniger arbeiten?

Nö... ich möchte meinen Lebensstandard halten. Er ist okay, nicht zu wenig, nicht zu viel. Ich komme damit klar.

Denn ich bin mir sicher, bei einer derartigen Geldschwemme, werden Mieten, Energiekosten, Nahrungsmittel, Versicherungen ect. pp ansteigen, denn die Wirtschaft wird sich einen großes Stück von diesem Kuchen abschneiden wollen.

@Gwyddion

Aber das zeigt ja immerhin, dass nicht jeder einfach aufhörte zu arbeiten.

Das wäre dann natürlich wieder das Problem an der Sache.

@premiumsilver
Ich persönlich fänds auch geil mit so viel Kohle nicht mehr arbeiten zu müssen.
Die daraus resultierende Teuerung des Marktes sowie der voraussichtliche Mangel an Humankapital insbesondere für äußerst unbeliebte Jobs die so schon kaum einer machen will aber aus der Notwendigkeit heraus dennoch gemacht werden müssen stimmen mich dann jedoch wieder ganz schnell um.

Zudem würde ein wirklich bedingungsloses Grundeinkommen, also für wirklich alle Menschen, ehrlich gesagt auch nicht sonderlich viel Sinn machen.

@Libertin

in einer Überflussgesellschaft, ähnlich wie die in Star Trek, aber schon.

Leider gibt es die noch nicht....

knopper schrieb:n einer Überflussgesellschaft, ähnlich wie die in Star Trek, aber schon.

StarTrek ist aber kein realistisches Zukunftsszenario, sondern nur ein winziger Ausschnitt, bei dem einfach behauptet wird: "So ist es". Nur dass da keine Unklarheiten entstehen.

Das Handeln von Menschen ist geprägt von Motivation. Unser "Grundzustand" ist Trägheit. Oder auch "möglichst geringer Energieverbrauch", um es entwicklungshistorisch zu betrachten.

Wir brauchen Anreize, um etwas zu machen. Und mittelbare Anreize - also etwas für andere zu machen, womöglich noch für Leute, die wir gar nicht kennen - sind sehr schwach.

Deswegen ist eine vollautomatisierte Welt, in der perfekte Automaten quasi vom Himmel fallen und uns versorgen und alles lästige ab nehmen, schon sehr utopisch.

Libertin schrieb: Humankapital insbesondere für äußerst unbeliebte Jobs die so schon kaum einer machen will aber aus der Notwendigkeit heraus dennoch gemacht werden müssen stimmen mich dann jedoch wieder ganz schnell um.

Die Werden dann eben wieder höher Bezahlt, und die Kosten auf die Gemeinschaft umgelegt. Dann ist Kanalarbeiter besser Bezahlt als ein STudium oder ein Job den man nur mit Vitamin B bekommt etc.


Eine Art Bürgergeld, oder Konsumgeld wird irgendwann kommen.

Das PRoblem ist das die Jetzige Automatisierung den Menschlichen Intellekt ebenfalls ersetzen kann.


https://www.wired.com/2015/10/robot-radiologists-are-going-to-start-analyzing-x-rays/


Möglich das damit die Technik zum ersten mal mehr Arbeitsplätze aufhebt als neu schafft.

http://ieet.org/index.php/IEET/more/danaher20140814 (Archiv-Version vom 19.12.2016)


Wikipedia: Tragik der Allmende


Wikipedia: Technological unemployment#Solutions



Das müsste aber erstmal ganz anders sein als das vermeidliche BG was vielen jetzt so vorschwebt.

@kleinundgrün


Das Problem ist der Mensch braucht mehr oder weniger einen "Sinn" und Erfüllende Tätigkeit. Schwer auszudrücken..

Fedaykin schrieb:Das Problem ist der Mensch braucht mehr oder weniger einen "Sinn" und Erfüllende Tätigkeit.

Da bin ich gar nicht so sicher. Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass Menschen z.B. nach einem Jobverlust quasi abrutschen und lustlos auf der Couch hängen.
Manche werden aktiv und manche sacken ab.

Fedaykin schrieb: Das müsste aber erstmal ganz anders sein als das vermeidliche BG was vielen jetzt so vorschwebt.

Vorallem wird es nicht bedingungslos sein.
Dass das Grundeinkommen irgendwann an die aktuellen Entwicklungen entsprechend angepasst werden muss ist denke ich auch jedem klar. Aber das dürfte mit den derzeitigen Vorstellungen über ein BGE nicht viel gemein haben.

kleinundgrün schrieb:Da bin ich gar nicht so sicher. Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass Menschen z.B. nach einem Jobverlust quasi abrutschen und lustlos auf der Couch hängen.
Manche werden aktiv und manche sacken ab.

Ja, da habe ich die Hälfte vergessen bei meinem Artikel, genau um das beschriebene Phänomen geht es ja beim Sinn, bzw es wäre wichtig das zu vermeiden in einer "Arbeitsplatzlosen" Gesellschaft.

Denn ich denken duch so ein permanentes Verhalten könnte die Zivilisation in eine ungute Richtun geschubst werden..