Warum glauben die meisten Menschen nicht mehr....

@chilichote
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll... Ich habe an den Nikolaus geglaubt und wollte natürlich keine Rute sondern ein Geschenk haben. Angst war falsch ausgedrückt. Wie soll ich das sagen... Ich nenn es dann eher Ansporn. "Ich will keine Rute sondern lieber ein Geschenk". Aber ich muss zugeben, vor dem Nikolaus an sich hatte ich "Angst"... Er war nunmal ein sehr alter Mann, der schon lange gelebt hat und irgendwo auch ne Autoritätsperson. Ich finde, Kinder sollten solchen Glauben haben bis zu einem gewissen Alter.
Was wäre dir denn lieber? Die leuchtenden Kinderaugen am Weihnachtstag, weil sich dein Kind auf das Christkind freut etc, oder ein handaufhaltendes Kind, das seine Erwartung bzgl. Geschenk erfüllt haben will?

@Waldfreund
Irgendwann kommt jedes Kind dahinter, dass es das Christkind oder die Zahnfee nicht gibt. Also ich war meinen Eltern nicht böse, als ich es "erfahren" habe... Meine Zähne waren auch schon fast alle draussen als, ich so 7 oder 8 war. Und dann hört der Glaube an die Zahnfee eh auf, weil man keine Zähne mehr hat, die man unters Kopfkissen stecken kann... Und mit dem Christkind und Nikolaus ist es ähnlich. Die Eltern belügen einen ja nicht, weil sie böses wollen, sondern eben um für das Kind etwas schönes zu bewahren. Seinen Glauben und seine Überzeugung. Und das Kind erfährt dann irgendwann, dass es einen falschen Glauben und Überzeugung hatte... Das ist keine Lüge wie "Wir lieben dich" obwohl sie das Kind nicht abhaben können.

@ghostfear1983
mir wäre ein kind am liebsten, welches sich nicht nur durch einschüchterung dadurch abhalten lässt, die hand aufzuhalten. dann lieber ehrlich und direkt.

@chilichote
Das heisst, du bist eine, die ihrem Kind nicht sagen würde "Und wenn du lieb bist, bringt dir das Christkind auch was schönes zu Weihnachten"... sondern du würdest sagen "Und? was soll ich dir zu Weihnachten kaufen?"

Bei sowas geht doch das ganze schöne Drumherum für Kinder an Weihnachten flöten...

das hab ich nicht gesagt. nur stelle ich an mein kind, wenn ich denn eins hätte, keine bedingungen.
worauf ich von anfang an hinaus wollte ist, wenn mein kind gut erzogen ist (gut, es hängt nicht nur davon ab), dann muss ich erst gar nicht drohen, um ein positives verhalten zu fördern, welches sonst im grunde nur schauspiel ist, weil es angst vor konsequenzen hat.

@ghostfear1983
„Das ist keine Lüge wie "Wir lieben dich" obwohl sie das Kind nicht abhaben können.“

Es ist nur schwer Lügen zu relativieren. Ich als Kind habe daraus gelernt, Eltern sagen auch nicht immer die Wahrheit, also kannst Du das auch. Später habe ich dann meine Diktate selber unterschrieben. Ich habe nur die Nerven meiner Mutter geschont, die hatte schon genug Stress.

Mag sein das es auch daran liegt das ich ein ungewöhnliches Kind war. Ich habe immer lieber alles versucht alleine zu Regeln. Vielleicht weil das Vertrauen fehlte.

@Waldfreund
Meine Eltern haben mir auch erzählt, als meine Schwester starb (ich war damals 6 Jahre), dass sie der hellste Stern am Himmel ist und auf uns aufpasst und jetzt ein Engel ist... Meinst du, es wäre besser, wenn sie mir erzählt hätten, sie liegt unter der Erde und "vergammelt"?
Es gibt "Geschichten" für Kinder und es gibt Lügen.

@chilichote

chilichote schrieb:worauf ich von anfang an hinaus wollte ist, wenn mein kind gut erzogen ist (gut, es hängt nicht nur davon ab), dann muss ich erst gar nicht drohen, um ein positives verhalten zu fördern,

Erziehen ist das eine, und "Geschichten" für Kinder ist das andere. Jeder Mensch braucht einen Ansporn um eine gewisse Leistung zu erzielen. Bei Erwachsenen ist es im Berufsleben die Drohung vom Chef "Entweder Sie bringen was ich fordere, oder die Konsequenz ist Kündigung"...
Was ich versuche zu sagen, auch Kinder brauchen einen Ansporn um etwas zu "leisten". Ich wurde auch gut erzogen. Mir wurde der Unterschied von Unrecht und Recht beigebracht, was sich gehört und was nicht, wie man sich zu benehmen hat und wie nicht. Und dennoch haben mir meine Eltern die Geschichte mit dem Christkind suggeriert, und wenn ich nicht brav bin, dass ich keine Geschenke vom Christkind bekomme. Das ist ein Ansporn für Kinder, "brav" zu sein. Jedes Kind macht dennoch Unsinn und haut mal daneben. Ich z.B. habe dann immer gedacht "hoffentlich hat das Christkind das nicht gesehen"...
Man kann kein Kind erziehen, ohne dass das Kind auch mal "nicht brav" war. Welches Kind testet nicht seine Grenzen aus? Und wenn ein Kind Unsinn gemacht hat, denkt es "Owei, wenn Mama oder Papa das rausfinden bekomm ich Ärger"... Und ebenso mit dem Christkind. Und warum soll man dann nicht dem Kind einfach eine schöne Illusion geben, den schönen reiz an Weihnachten wie den Glauben an das Christkind? Oder dass zur Weihnachtszeit, wenn der Himmel Abends rot ist, die Engel Kekse backen? Es ist doch eine schöne Vorstellung für die Kinder.

@ghostfear1983
Meine Eltern haben mir auch erzählt, als meine Schwester starb (ich war damals 6 Jahre), dass sie der hellste Stern am Himmel ist und auf uns aufpasst und jetzt ein Engel ist... Meinst du, es wäre besser, wenn sie mir erzählt hätten, sie liegt unter der Erde und "vergammelt"?

Nein, um Gottes Willen. Sich mit dem Tod abzufinden, ist ja eine Sache die uns Erwachsenen noch überfordert. Ich verurteile auch niemanden wenn er Weihnachtsgeschichten und vom Osterhasen erzählt.

Ich fühlte mich als Kind halt ein bisschen verarscht. Erst war ich etwas unsicher, dann habe ich immer mehr geforscht bis ich dann soweit war das ich es beweisen konnte. Vielleicht bin ich dadurch auch kritischer geworden. Ist die Weihnachtslüge denn unbedingt nötig?

@ghostfear1983
Du hast echt eine grausame Vorstellung von Kinderseelen. "Machen wir Kindern mal Angst und setzten sie unter Druck, denn wir erwarten auch Leistung von ihnen. Klappt ja auch bei uns Erwachsenen. Druck vom Arbeitgeber, und schon läuft alles." Weißt Du eigentlich, was man mit so einer Einstellung erreicht? "Und warst Du nicht artig, kommt der Nikolaus, und treibt es Dir mit der Rute aus". Was meinst Du eigentlich, was man damit für Schäden im Kind anrichten kann? Es mindert sein Urvertrauen. Kinder sind offen, vor allem was Glaubensfragen anbelangt. Und Du willst Sie mit christlicher Saat vollstopfen? Das nenn ich "Irrglauben".
Du hälst an Deinen kindlichen Traumatisierungen fest, findest sie auch noch gut, und willst sie weitergeben.
Leistungen kann man nicht von unterdrückten, verängstigten Wesen erwarten, sondern von selbstbewußten, selbstkritischen Menschen mit Urvertrauen.
Gruss

Meine Kinder können von mir aus mal Unsinn machen, mann kann sie auch ohne Nikolaus und Christkind darüber Aufklären, was Konsequenzen bedeuten. Da muss man nicht mit Schlägen bzw der "Rute" drohen. Ich verabscheue Gewalt, von dem her werde ich ihnen das Ammenmärchen von der Rute nicht aufs Auge drücken.

Kinder lernen eher, wenn man ihnen ein Vorbild ist. Wenn Erwachsene sich untereinander beschimpfen ist es doch Paradox von seinem Kind zu verlangen, das es "artig" ist.

@Dämonlilith
Oh mein Gott. Ich bin weder Traumatisiert noch sonst was. Ich fands damals schön an den Nikolaus zu glauben und ans Christkind auch. Weil mir einfach nur die Vorstellung gefallen hat, wie so ein kleines Engelchen auf die Erde kommt und uns Kindern Freude mit Geschenken bereitet. Ebenso wie die Engelchen im Himmel ihre Weihnachtskekse gebacken haben und wie der Osterhase durch den Garten hoppelt und für uns kleine Nester versteckt hat. Wer zum Henker hat davon gesprochen Kindern Angst zu machen? Die sollen keine Angst vor dem Nikolaus, dem Christkind, dem Osterhasen oder Gott haben (Ich bin übrigens nichtgläubig).
Wie ich schon sagte, jedes Kind macht mal Unfug und Unsinn. Es war eben nur der Hintergedanke bei mir, wenn ich Unsinn gemacht habe, dass das Christkind hoffentlich doch Geschenke bringt. Und das tat es ja auch jedes Jahr. Somit wusste ich, trotz allem Unsinn war ich ein liebes und artiges Kind.
Ich rede auch hier nicht von Angst machen. Ob nun mit Christkind oder ohne Christkind. Wenn ein Kind Unsinn macht, denkt es entweder "Hoffentlich bekomm ich was vom Christkind." oder es denkt "Hoffentlich bekomm ich keine Schimpfe von Mama"...
Und wie ich auch schon sagte, wenn ein Kind Unsinn macht, ist es immer noch die Pflicht der Eltern dem Kind sein "Fehlverhalten" zu erklären, warum es falsch ist und was "richtig" wäre.
Ich bin und bleib der Meinung, Kinder sollte man den Glauben ans Christkind lassen. Denn ich fand es als Kind eine schöne Vorstellung. Und auch den Glauben an den Nikolaus.

Und wenn du deinen Kindern davon nix erzählen willst, brauchste doch auch nicht Weihnachten oder Ostern zu feiern. Kannste denen doch sagen ihr macht an dem Tag nen Einkauf im Spielparadies. Ich finds nur schade den Kindern solche Phantasien vorzuenthalten. Ich, meine beiden Brüder, meine Freunde damals... Uns wurden die Geschichten von Christkind und Co. erzählt. Und aus uns allen sind recht anständige Menschen geworden. Wohingegen, wenn ich mir die Jugend von heute angucke... Naja, lassen wir das. (Nein, ich will nicht sagen, dass die Jugend heute so geworden ist, weil kaum noch ein Kind daran glaubt, aber ich denke, es ist auch zu einem kleinen Teil von Belang).

@Waldfreund
Als ich mit 7 oder 8 Jahren auch dahinter kam, dass es kein Christkind gab, hab ich meine Eltern drauf angesprochen. Und sie erklärten es mir in aller Ruhe.

@NoSilence
Das sehe ich genauso. Ich sage ja nicht, dass die Erziehung darauf abgewälzt werden soll, dass das Kind ans Christkind glauben soll. Aber dieser Glaube kann ergänzend zur Erziehung der Eltern beiwirken.

@ solid
Vielleicht bist Du ein "harter Kerl", der schon als Kind soetwas gut wegstecken konnte. Ich war halt anders, schon als Kind verängstigt vom Nikolaus, verärgert über die Geschenke. Und klar würde ich meiner Tochter gern was anderes über die Weihnachtszeit erzählen. Aber mit Kind gegen den Strom zu schwimmen ist echt hart. Ich versuche sie zumindestens nicht total vollzuspinnen. Und über den Sonnenuntergang gibt es schöne andere Geschichten. An Weihnachten nervt mich halt diese Amerikanisierung, dieser ganze krankmachende Kitsch, dieses Konsumverhalten.
Eigentlich ist es doch ein Fest der Liebe, und hier wird es auch noch als Erziehungsform interpretiert, aua.

Auf der ersten Seite hab ich mich bei Pro7 für "The next Uri Geller" bedankt...

Aber was Bild.de mit ihrer mystery Sparte abzieht...
Danke nochmal @andreasko^^
http://www.bild.de/BILD/news/mystery-themen/2009/09/fisch/mit-menschenzaehnen-in-russland-gefangen.html
Und dann die Aufklärung...
http://images.google.de/images?source=ig&hl=de&rlz=&q=Colossoma%20macropomum&lr=&um=1&ie=UTF-8&sa=N&tab=wi

Was gab es noch?
http://www.bild.de/BILD/news/mystery-themen/2009/09/chupacabra/vampir-hund-in-usa-gefunden.html (Archiv-Version vom 18.09.2009)

Oh mann :/
Kein Wunder, dass heutzutage nichts mehr ernst genommen wird...

@MajorNeese
Seh ich das richtig, dass die Bild einen normalen Hund, der anständige Reißer hat, als Vampirhund vermarktet ^^

@ghostfear1983
Also Vampirzähne erkenne ich da nicht^^

Ach solche Berichte regen mich auf, als ob solche Themen bewusst lächerlich gemacht werden...

Wer glaubt denn z.B. wirklich an einen "Next Uri Geller"???

@MajorNeese

Tausende Menschen, die zugucken und anrufen ;)

@A.Darko
Ja, es gibt genug...
Pro7 hat es ja selber suggestiert... "Die Sendung über die ganz Deutschland sprechen wird" :/

Aber das waren doch ALLES Taschenspielertricks...

DSDS... Da rufen auch genügend "Fans" an... :/
Big Brother :(

Wer ruft beim Britt Gewinnspiel eigendlich an???
-Sorry gehört nicht zum Thema-

@MajorNeese

Wenn man eine Sendung "Unglaubliche Phänomene Live" nennt, muss man eben ganz genau planen, damit auch alles unglaublich und Live ist.

Ich bin Zeit meines Lebens eigentlich ganz prima ohne Götter, Geister und ähnliches Gesindel ausgekommen.
Vermisst habe ich sie nie.