PetersKekse:
PetersKekse schrieb am 31.05.2009:Das ist zwar nicht ganz glücklich formuliert, aber wer dann weiterhin noch ihren Beitrag bei abgeordnetenwatch.de liest, dem wird klar wie das gemeint ist. Es geht darum, dass Frauen heute in ehemalige Männernischen dringen(Berufstätigkeit allgemein, Männerberufe, vermeintliche Männersportarten,...) wohingegen Männer nach wie vor, so Pieper, nicht in klassisch weibliche Nischen vordringen (Kinderbetreuung, Elternzeit, klassisch weibliche Berufe,...). Das kritisiert Frau Pieper. Sie sieht darin ein bedauerliche Unzulänglichkeit der männlichen Entwicklung.
Nun...Männer haben auch keine Lobby hinter sich stehen, die so massiv am Rollen ist, wie die der Frauen!
Oder gibt es auch nur einen einzigen Gesetzesentwurf zu einer Männerquote für den Beruf "Zahnartzhelfer/in"?
Auch in ganz anderen Bereichen sind Männer immernoch massiv benachteiligt - zum Beispiel im Familienrecht. So hat auch heute noch im Falle einer Scheidung der Vater wesentlich schlechtere Chancen das Sorgerecht für seine Kinder zu erhalten. Folglich konnten die Männer im Bereich der "allein erziehenden Eltern" zu den Frauen nicht aufholen.
Die letzten Jahrzehnten verwendeten wir in dieser Geschlechter-Debatte hauptsächlich damit die Nachteile der Frauen aufzuzeigen. Von den Nachteilen der Männer wollte man hierbei nicht reden - geschweige denn Angleichungen fordern. Geh mal zu einem Treffen einer Organisation, die sich angeblich für Gleichberechtigung einsetzt und erinnere die daran, das seit Gründung der Bundeswehr ausschließlich MÄNNER einen Grundwehrdienst machen mussten, der (gemessen an der Leistung, die dort erbrungen werden muß) absolut unterbezahlt ist und diese Männer beruflich behindert (Frauen gehen in der selben Zeit einer "regulären" Arbeit nach und bereiten damit ihre Karriere vor).
Als ich damals beim Bund war bekam ich während meiner Grundausbildung (16 Stunden-Tag!) netto 300 DM - meine damalige Freundin (Kfz-Mechanikerin) bekam uungefähr 1800 DM. Alleine während diesen vier Monaten Grundausbildung erreichen wir eine Differenz von 6.000 DM (netto!)...und die Frau musste sogar nur halb so viel arbeiten wie ein Mann beim Bund (8 Stunden-Tag).
Stell dir nur mal vor, jemand würde fordern, daß es nachträglich zu einem finanziellen Ausgleich kommen solle - daß Frauen die durchschnittliche Differenz ihres Gehaltes im ersten Gesellenjahr zu dem eines Grundwehrdienst-Leistenden, teilen sollen...damit für Letzteren wenigstens kein direkter finanzieller Nachteil mehr ensteht! Was glaubst du, wie schnell Frau Pieper da lieber wieder über Frauenquoten in Elite-Berufen reden will...dabei betrifft der Wehrdienst viel mehr! ;o)