Was genau ist Toleranz?

oxayotel

danke für deine sicht :D
sie dekt sich zwar nicht mit meiner was dieses thema betrifft.
lese ich da doch eine gewisse angst und resignation heraus.

Kollateral bringt die Leitlinie der "Intoleranten" auf den Punkt, wenn er schreibt:

kollateral schrieb:Ich brauche nicht etwas zu tolerieren was ich akzeptiere.

Denn das heisst ja wohl ich dulde nur, was ich akzeptiere....

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Aber:

WO hat meine Toleranz ihre Grenze?

DA:

"Null Toleranz gegenüber der Intoleranz"

Jafrael

Die Befriedigung des Partners ist primär nicht Aufgabe der Sexualität.

Im übrigen ist ein gleichgeschlechtlicher Partner, kein Partner in dem Sinne.

Denn dieser "Partner" dient nur zur sexuellen Befriedigung und nicht zur Fortpflanzung.

Sexualität ist erst ab Primatenstatus eine Spielart geworden und dient deshalb nicht mehr ausschliesslich dem eigentlichem Zwecke.

rockandroll schrieb:elfi,

wo ist denn diese Zwickmühle?
Ich kann doch jemandem gegenüber loyal sein, und trotzdem andere tolerieren.
Gib mal ein Beispiel, vielleicht blick ich es dann...

Puh - jetzt wirds anstrengend zu so später Stunde, aber weil Du es bist, bleib ich extra noch auf :D ;)

Also, die Zwickmühle entsteht, weil Du evtl, Nachteile erleiden könntest, wenn Du nun nicht die gleiche Einstellung zu Tage legst. ( wegen der Loyalitätserwartung der anderen, die nicht Deine Einstellung teilen )


Beispiel konket :

Du gehst mit Deinem Chef essen. Es kommt ein Metal - Pärchen ins Lokal. Ganz schwarz angezogen, gepirct wo es nur geht, der Typ lange Haare bis auf den Knackpopo, sie auch natürlich ;)

Der Chef mokiert sich über das Paar, und lässt sich in unschöner weise darüber aus, was die heutige Jugend so treibt und wie sie rumläuft.

Dich stört es garnicht, weil Du halt tolerant bist ( gut, Dir gefällt die Frau auch :D )

Nun müsstest Du ja dem Chef wiedersprechen und Dich als tolerant zeigen
Zwickmühle ist da : wie fasst er das auf ?

Ein Beispiel, vielleicht liefer ich noch ein besseres bei Bedarf :)

ich habe hier ein gedicht über die toleranz welches ich einmal im zusammenhang einer bruderkette mitbekommen habe.
wenn ich dort anstelle de "bruder" einfach nur "mensch" setze könnte ich es universell einsetzen.
ich finde dies muß einmal ein recht schlaues kerlchen geschrieben haben.

Toleranz
Was ist die Toleranz, von der wir reden,
die wir von andern jederzeit verlangen
und selber doch viel ernster üben sollten?
Die Einsicht, dass, was meine Ansicht ist,
des Bruders Zustimmung vielleicht nicht findet,
dass seine ehrlich vorgetrag'ne Meinung,
so wie er selber auch, Respekt verdient
und dass wir alle beide irren können.
Die Kraft zur Unvoreingenommenheit
hat der nur, der sich selber sicher fühlt,
der stark genug zu bess'rer Einsicht ist
und überprüfte eigne Überzeugung
mit Mut, doch ohne Wut vertreten kann.
Es gibt kein Thema, das wir scheuen müssten,
wenn Toleranz kein leeres Schlagwort ist
und man des Bruders Ansicht wägt und würdigt.
Das Wortgefecht sei heiss und fintenreich,
soll treffen, reizen, aber nie verletzen.
Im Zwiegespräch erst zeigt sich, ob wir wirklich
die eig'ne Meinung ganz verstanden haben,
ob wir des Bruders Rede aufmerksam zu lauschen
im Stande sind und deren Sinn zu folgen,
zu wissen, wann zu reden oder schweigen.
Unduldsamkeit ist immer eigne Schwäche,
die Angst, im Meinungsstreit zu unterliegen,
verbiss'ner Ehrgeiz, doch noch recht zu haben,
gekränkte Eigenliebe dessen, der
in seiner Sicherheit bedroht sich fühlt.
Wer stark und in sich selbst gefestigt ist,
kann tolerant, gelöst und heiter sein;
und diese Heiterkeit ist's, die den Frieden
in der zerstritt'nen Welt erst möglich macht,
die Heiterkeit des brüderlichen Herzens

Ich brauche nicht etwas zu tolerieren was ich akzeptiere=Denn das heisst ja wohl ich dulde nur, was ich akzeptiere....

Falsch.

Ich brauche nicht etwas zu tolerieren was ich akzeptiere=Ich brauche nicht etwas zu dulden, was ich akzeptiere.

jafrael,

jafrael schrieb:Wie kannst Du - anhand meiner Beiträge - herauslesen, dass ich das anders sehen könnte?

ich war gerade einkleinwenig verwirrt von Tom beisst Jerry usw... :D
nix für ungut

kollateral ist in dem fall akzeptieren gleichzusetzen mit respektieren?

@kollateral

Dein Widerspruch zeigt das ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe....

Also ein Beispiel:

Du akzeptierst "Schwule"?

Wenn: "nein", wäre es von Dir "tolerant" sie zu akzeptieren.

Wenn "ja" - dann ist ihre Existenz für Dich eine Selbstverständlichkeit und bedarf keiner toleranten Eistellung Deinerseits.

Toleranz ist vorallem ein Weltbild zum töten derer, die man Intolerant nennt!

Ergo: Toleranz gibt es nicht wirklich, nur Fahnen und die sind austauschbar!

Ich glaub man könnte auch sagen, jemand der die völlige Opferrolle spielt, ist tolerant, also jemand der sich wirklich alles gefallen läßt und gegen nichts Widerspruch erhebt!

Ich glaube das sind die wahrhaft Toleranten, die Opfer aus Prinzip! Wobei ein Prinzip kann man ja auch nur haben, wenn man es auch verteidigt gegen andere, das ist dann aber wieder nicht tolerant, sehr seltsam!

Strolch

Ja und Nein.

Man muss jede Meinung respektieren, ob man sie schlecht oder gut findet. Obwohl wir alle Menschen sind, sind wir alle verschieden.

Zb hat Jeder Mensch eine andere Auffassung und Definition von Etwas was eigentlich als längst definiert gilt.

(Smilie)

Jafrael

Ich erdulde etwas was mich stört. Schwule stören mich nicht, ich akzeptiere ihr dasein, sie sind halt schwul. Es gibt ja auch Transexuelle, die sind zB. Beides die können garnicht anders als Schwul und Lesbisch sein und das auch noch Gleichzeitig (UH!).

Was man zum Beispiel tolerieren muss das ist Regen. Ohne Regen wachsen keine Pflanzen. Regen is nur doof, wird man Nass von, fängt an zu frieren und die Haare stinken.

Der Jafrael hat gesagt:
Wenn ich bei Regen mit nem Wasserwerfer durch die Strasse renne und ohnehin schon durchnässte Passanten ordentlich eine mit der Soaker gebe dann bin ich dem Regen Treu.

Morgen sind wir tolerant

Niemand ist perfekt und es sind alle Menschen gleich
das sagt man so dahin, doch danach handeln ist nicht leicht
da schielt man hin zur Nachbarin mit ihrem neuen Hut
und sagt: "Mein Gott, dass so 'ne alte Ziege so was auf die Rübe tut"
Da mustert man genau und lang die kleine Kellnerin
und denkt: "Die Sorte kenn ich, die treibt es oft und schlimm."

Ich schließe mich da nicht aus, ich habe leider auch ein arges Lästermaul.
Doch ich verspreche euch, dass ich mich jetzt bessern will
und vor der eignen Türe kehren.

Immer wieder, Freunde, werde ich gefragt
"Warum bist du bloß so kritisch. Man muss doch leben und leben lassen".
Und dann gehe ich in mich und sag zu mir
"Robert", sag ich, "du mußt toleranter werden".
Aber das fällt mir verdammt schwer, Freunde,
und ich weiß, vielen von Euch geht es grad so wie mir.
Und darum will ich euch um etwas bitten.
Lasst uns einander etwas versprechen:

Wenn unser Fernsehabend endet - und wir schlafen gehn
dann sagen wir zu uns selber, ehe wir das Licht ausdrehn

Morgen sind wir tolerant, tolerant, tolerant
und finden selbst die größten Idioten interessant.
Wir reichen jedem Arsch die Hand.
Und was uns stört in diesem Land,
das wird ab morgen nicht mehr eine Schweinerei genannt.
Ab morgen sind wir positiv
und nicht mehr so auf dem qui-vive.
Wir rücken nichts mehr gerade,
nein, wir lassen alles schief,
Na, klar!

Fortan glauben wir an Lügen, weil sie in der Zeitung stehn.
Greifen nichts mehr mit Kritik an,
was geht uns die Politik an.
Haben wir uns nicht schon oft genug
die Finger dran verbrannt
Das wird anders,
Morgen sind wir tolerant.

Vielleicht, Freunde, ist das böse Kritisieren
ein Laster wie Zigarettenraucher, und Schokoladenaschen.
Es ist so schwer, damit aufzuhören. Ich kann halt manchmal den Mund nicht halten.
Aber es ist ja bekannt, dass eine Entwöhnungskur leichter durchzuhalten ist,
wenn andere dabei mitmachen. Und deshalb meine ehrliche Bitte:
Entsagt wie ich dem Laster! Hebt die Arme, ballt die Fäuste,
holt tief Luft und singt alle mit!

Morgen sind wir tolerant, tolerant, tolerant...

Text: Robert Long



Meine Toleranz hat durchaus Grenzen. Was ich ablehne, kann ich nicht tolerieren. Natürlich gibt es Ansichten und Verhaltensweisen, die ich nicht teile, niemals unterstützen würde, aber die ich einfach so hinnehme oder ertrage, weil sie mir keinen unmittelbaren Schaden zufügen. Andererseits gibt es aber ebensolche, die ich als Bedrohung empfinde und auch zu bekämpfen bereit bin.

Das ist aber eine sehr freie Interpretation dessen was Jafrael gesagt hat. Hätte ich dem nicht entnommen...

Aber was ist Toleranz? Wer sich einmal mit handwerklicher Fertigung, sei es als Handwerker, sei es als Ingenieur, beschäftigt hat, kennt auch den Begriff Toleranz.

Dort bezeichnet er denn Wert, denn ein Werkstück von der Norm abweichen darf um trotzdem noch in das Gefüge zu passen. Das Werkstück, das also die Toleranzen überschreitet, taugt nicht mehr für's Gesamte. Zumindest nicht mehr ohne Anpassungen, sei es an diesem Werkstück, sei es am Gesamten.

Das mal so als Denkanstoß zur frühen Morgenstunde....

toleranz ist das, was jeder fordert aber kaum einer bietet. ;)

sie endet für mich bei gewalteinwendungen in jeglicher art, ebenso wie verbale gewalt (gibt auch zur genüge).
zudem ist toleranz für mich die lebensweise und meinung meiner mitmenschen so weit zu akzeptieren, dass sie mein eigenes leben nicht deutlich behindert oder verhindert.

Ups, das ging @ Kollateral.

Doors, Du alter Vordrängler ;) :)

toleranz ist das, was jeder fordert aber kaum einer bietet.

vielleicht ein wenig hart umschrieben miyu.
ich denke das nicht jeder toleranz fordert. gefühlsmäßig würde ich behaupten das es jede menge menschen gibt die toleranz üben. nur glaube ich das jeder mensch für sich eine andere grenze gesteckt hat wo toleranz dem anderen gegenüber aufhört.
lieben gruß

von Toleranz spricht man, wenn in genau definierte Werten oder Maßen, noch ein kleiner
Spielraum "beim sich Ein - oder - Anpassen" geduldet wird.
Genaugenommen ist Toleranz in Gesellschaftspsychologie für den Arsch, weil wir auf Grund unserer Spiegelneuronen uns ja am Gegenüber im moralisch räumlichen Gleichgewicht halten.
Dann ist Toleranz genau das, was wir selbst zwar erwarten, aber gar nicht zurückgeben können...

bestimmt eine Erfindung aus guter Deutscher Hand ;) damit wir uns stehts ein wenig "besser fühlen" als wir tatsächlich sind ....und natürlich unser Gegenüber nur dann für uns tauglich ist, wenn wir uns in ihm mindestens genausogut sehen, wie wir glauben dass er von uns meint *gg*

Dann verwechseln wir Toleranz auch mit Ignoranz ...

Guckt Sout Park, das bildet: Toleranz ist die Schwelle zur Akzeptanz. Ein behindertes Kind, welches ich bedingungslos liebe, geniesst meine Akzeptanz. Ein schreiendes Kind in der S-Bahn dagegen, das mich tierisch nervt aber ich trotzdem erdulde, wird toleriert.