Gefühlsblind
03.06.2008 um 15:38Genau deswegen interessiert mich ja wie solche Menschen ihre Umwelt wahrnehmen, diese Leute sind sich am nächsten und das radikal.
Alexithymie (Gefühlsblindheit) bedeutet ..... die Unfähigkeit, Gefühle hinreichend wahrnehmen und beschreiben zu können. Alexithymie ist ein griechisches Kunstwort, gebildet aus α- „nicht“, ἡ λέξις (he léxis) hier: „das Lesen“ und ὁ θυμός (ho thymós) „das Gefühl, die Stimmung“. Wörtlich also: das Nicht-Lesen-Können von Gefühlen (nicht aus ἀλέξειν (aléxein) „abwehren“; vgl. Alexie, die Leseunfähigkeit).Im Ganztag der Grundschule, wo ich mitarbeite, gibt es ein Kind, das ist "desimilant". Das bedeutet, es besitzt kein natürliches Schmerzempfinden. Eine recht gefährliche Sache, weil das Kind auch gefährliche Verletzungen nicht als solche erkennen kann. So kann es schon mal sein, daß es plötzlich ohnmächtig wird, als Schutzreaktion des Körpers bei zu großer Verletzung. Wenn da dann jemand dabei ist, ist es ja noch gut. Dumm wird es, wenn es sich in irgendeine Ecke verkrochen hat, und dann da liegt...
Unter dem Begriff der Alexithymie versteht man die Schwierigkeit eines Individuums, Emotionen adäquat bei sich wahrzunehmen, Affektqualitäten zu unterscheiden und diese schließlich sprachlich zu symbolisieren, ihnen Ausdruck zu verleihen. .....
Zur Ätiologie werden insbesondere drei Hypothesen diskutiert:
* Alexithymie als neuropsychologisches Defizit der Affektregulation
* Alexithymie als Symbolisierungsstörung der sprachlichen Sozialisierung
* Alexithymie als Gegenübertragungsphänomen in der therapeutischen Beziehung
Die Prävalenz für die Alexithymie liegt in Deutschland bei 10,2%. Alexithymie ist in Deutschland durch Ost-/West-Residenz, fehlende Partnerschaft, konfessionelle Bindung, Arbeitslosigkeit und durch niedrigen sozioökonomischen Status, der stärkste Prädiktor, vorhersagbar.