@al-chidr:
Auch in "leistungsärmeren" Gesellschaftsformen war und ist Ausgrenzung und Abwertung bis hin zur psychischen oder physischen Vernichtung durchaus gebräuchlich (gewesen).
Ob es sich nun um mittelalterliche Klassengesellschaften mit der Ausgrenzung und Verfolgung von Fremden/Andersgläubigen handelt, um praktizierten Rassismus oder Leibeigenschaft. Auch sogenannte "Naturvölker" grenzten beispielsweise Behinderte aus, allen Mead'schen Idealen vom "edlen Wilden" zum Trotze.
Daran haben weder Religionen noch Philosophien etwas ändern können.
Einem leistungsorientierten Schulsystem die Schuld zu geben, greift meiner Meinung nach eindeutig zu kurz, zumal ich finde, dass diese Leistungsorientierung zu meiner Schulzeit, ca. 40 Jahre her, deutlich heftiger war, als uns ehemalige Wehrmachts- und SS-Offiziere Wissen buchstäblich einprügelten.
"Ich erwarte, dass keiner von Euch in der Mathe-Arbeit schlechter als 3 abschneidet. Sonst kann sich die ganze Klasse auf etwas gefasst machen!"
Hiess nichts anderes als: Zwei Stunden nachsitzen für ALLE.
Prügel von der gesamten Klasse bekamen die, die eine 4 geschrieben hatten.
Alltag an einer Hamburger Realschule 1967.