Dass Gott kein Freund der Vegetarier ist, zeigt die altbekannte Geschichte um Kain und Abel. Wir erinnern uns: Die beiden Jungs wollten ihrem Gott ein Opfer bringen. Kain opferte als Bauer die Früchte seines Feldes und Abel als Hirte einen Erstling aus seiner Herde. Beide freuten sich, dem Herrn ihre Zuneigung zeigen zu können. Eine nette Geste, würde man meinen.
Aber dem Herrn gefiel Kains vegetarisches Opfer nicht! Wer opfert seinem Gott schon Früchte? Er war ausgesprochen unzufrieden und säte mit seiner Abweisung gegen Kains Feldfrüchte-Opfer die erste Zwietracht unter der Menschheit (1. Mose 4,5): "Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an."
Warum Gott das Blutopfer mehr schätzte als die Früchte vom Feld, bleibt unbeantwortet. War es der süße Wohlgeruch toten Fleisches, den er so gerne mag? (1. Mose 8,21) "Und der Herr roch den lieblichen Geruch."
Die Wertschätzung seiner von ihm erschaffenen Kreatur bleibt die ganze Bibel hindurch hartherzig. Immer wieder ordnet Gott an, wie man mit Opfertieren umzugehen hat. Da heißt es dann lapidar, man solle dem Tier (3. Mose 5,8) "den Kopf abknicken hinter dem Genick und nicht ganz abtrennen" oder (3. Mose 1,4) einem Vogel "seine Flügel einreißen, aber nicht abbrechen".
(5. Mose 12,20): "Wenn du fragst: Ich will Fleisch essen -, weil es dich gelüstet, Fleisch zu essen, so iß Fleisch ganz nach Herzenslust ... so schlachte von deinen Rindern oder Schafen, die dir der Herr gegeben hat ... und iß es in deiner Stadt ganz nach Herzenslust. So wie man Reh oder Hirsch ißt, darfst du es essen; der Reine wie der Unreine dürfen's beide essen."
Auch im neuen Testament ändert sich die Einstellung zu Tieren nicht und etliche Bibelstellen beschreiben, wie Jesus Fisch gegessen oder andern zu essen gegeben hat. Also kann er kein Vegetarier gewesen sein. Da hilft auch die unsinnige Ausrede nicht, Fisch sei kein Fleisch. Der Fisch ist genauso wie alle anderen Kreaturen ein lebendiges Wesen, eingebunden ins weltumspannende Ökosystem.
Besonders vorwitzige Vegetarier behaupten deshalb, mit "Fisch" sei in der Bibel eine vegetarische Spezialität aus dem Osten gemeint, die aus der "Fischpflanze" hergestellt wurde. Dazu passen aber all die Bibelverse nicht, die mit "Fisch" ganz klar das Tier aus dem Wasser meinen (Jh 21,6-9) : "Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes (...) Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot (...) und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlen- feuer und Fische darauf und Brot."
Jesus aß nicht nur Fisch und Brot. Als Jude hätte er auch niemals auf das vorgeschriebene Passah- lamm verzichtet (Lk 22,11): "Wo ist der Raum, in dem ich das Passahlamm essen kann mit meinen Jüngern?"
Jesus lehnte die Einteilung in reine oder unreine Speisen rundweg ab (Mk 7,19): "Merkt ihr nicht, daß alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht unrein machen kann? Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und kommt heraus in die Grube." Damit erklärte er alle Speisen für rein.
Auszug aus:
http://www.bibelkritik.ch/bibelkritik/c1.htm