Sollte man Liebe und Sex trennen können?

>>Ich schäme mich dafür, dass ich Liebe und Sex trennen kann.<<

Das wäre ein Satz, der noch "Menschlichkeit" zum Ausdruck bringen würde!

">>Ich schäme mich dafür, dass ich Liebe und Sex trennen kann.<<

Das wäre ein Satz, der noch "Menschlichkeit" zum Ausdruck bringen würde!"

Ich frage mich, warum man sich dafür schämen müsste. Bloß weil einige mit sich und Ihrer Sexualität Probleme haben, müssen die noch lange nicht die verhönen die Sex und Liebe trennen können. Wer ein gesundes Verhältnis zu seinem Körper hat, kann Sex und Liebe trennen.

ralf1986 schrieb:Wer ein gesundes Verhältnis zu seinem Körper hat, kann Sex und Liebe trennen.

Ja, auf Kosten seiner Seele - und die ist wichtiger als der Körper, denn sie macht den Körper erst zum Menschen. Und was ist ein Körper der seine Seele nicht mehr hört?

"Ja, auf Kosten seiner Seele - und die ist wichtiger als der Körper, denn sie macht den Körper erst zum Menschen. Und was ist ein Körper der seine Seele nicht mehr hört?"

Wo haste denn dieses komische Zeugs her? Aus ner Frauenselbsthilfegruppe? Das ist keine Antwort auf meine Frage und müsste erst bewießen werden.

Also ich glaub auch nicht das es direkt den Seelenfrieden kostet, wenn man das trennt. Eins ist halt wirklich sehr körperlich und eins wirklich sehr geistig.
Andersherum ist ja auch Liebe ohne Sex möglich, also warum nicht auch umgekehrt?

Liebe und Sex zu trennen, das erinnert mich immer an Trennkost, mag zwar logisch sein, erweist sich aber in der praxis als nicht wirklich befriedigend sättigend !

Blöder Diätenwahn, wenn jetzt schon Rezepte für´s erklärte Seelenwohl davon abhängt ob man nun eher auf Liebe, oder Sex verzichtet zum Wohl von wem auch immer...beides zusammen mach das Leben doch erst rund !

Gut, um auf deine erste Frage einzugehen, warum man sich dafür schämen müsste:

Findest du triebgesteuerte Menschen gut? Hättest du gerne eine triebgesteuerte Frau, welche sich bei der nächsten Gelegeneheit versucht ihren Trieb zu befriedigen, egal mit welchem Mann? Heißt du also solche Fähigkeiten als gut? Oder würdest du dich für solche Fähigkeiten schämen?

Muss ja nicht immer ein Dauerzustand sein. Platonische Beziehungen können durchaus ihren ganz eigenen Reiz , genauso wie völlig unplatonische Sexbeziehungen ebenfalls haben.
Die Wahrheit liegt natürlich in der Mitte und da (sollte) man nicht mehr trennen, weil noch ganz andere Sachen ausser der Liebe hereinspielen. Blindes Vertrauen etc. sind dann solche Punkte.
Doch ich frag mich was diese Diskussion in einer Zeit soll, in der die allerwenigsten Menschen ihre erste Liebesbeziehung bis zum Lebensende führen. So betrachtet können ja alle auch ihren "alten" und auch einmal geliebten Partner quasi "abtrennen". Oder lieg ich da falsch?

@herati

herati schrieb:Andersherum ist ja auch Liebe ohne Sex möglich, also warum nicht auch umgekehrt?

Die Tatsache etwas zu können, macht die Sache nicht richtiger.

@Owoco,
Ich glaube nicht das man bei solch intensiv erlebten Dingen wie Liebe & Sex von richtig und falsch sprechen kann. Ist alles zutiefst menschlich und jede/r ihre/seine vollkommen eigene Art damit umzugehen und sich darauf einzulassen.
Genau, wie es Menschen gibt die sich niemals auf einen Partner werden fixieren können gibt es solche, die sich von einem Partner gerne abhängig machen und sich vollkommen auf diesen fixieren.
Ich kann mir jedenfalls nicht rausnehmen das eine als besser oder als schlechter zu bewerten.

@herati

herati schrieb:Doch ich frag mich was diese Diskussion in einer Zeit soll, in der die allerwenigsten Menschen ihre erste Liebesbeziehung bis zum Lebensende führen.

Nun, diese Erkenntnis sollte nicht Ansporn dafür sein, dass man genau so viele Beziehungen "probieren" darf - oder siehst du das als Idealfall?

Es geht ja nicht um das probieren, sondern um eine allgemeine Haltung. Ich persönlich brauche das ausprobieren eher weniger, das ist mir ehrlich gesagt nicht so wichtig wenn ich die richtige Partnerin denn habe. Bislang hatte ich sie einmal, doch bestimmte Umstände haben eine weitere Beziehung halt verhindert. So ist das Leben, kein Grund um frustriert zu sein und Depressionen zu haben.
Deswegen will ich aber nicht als Mönch leben, sondern brauche gleichzeitig auch halbwegs regelmässigen Sex, um mich einigermassen gut zu fühlen (das Sex supergesund ist braucht man wohl niemandem zu sagen). Das bedeutet für mich dann eben auch: zur Not ausserhalb einer Beziehung.
Das ist eine Zwickmühle, nicht wahr?

@herati

Das heißt, du hättest kein Problem damit, wenn dein Partner nur auf Befriedigung seiner körperlichen Gelüste aus wäre und diese Beziehung nach ein paar Monaten beenden würde (warum sollte auch so eine Beziehung länger dauern, das wird doch bald langweilig). Ich glaube nicht, dass du das als "Opfer" als so toll hinnehmen würdest.

Man muss sich aber fragen, warum der Sex so notwendig geworden ist.

...ist man vielleicht durch das falsche Ausleben gar abhängig geworden?

@ owoco
Das habe ich nie behauptet und handle selbst auch nicht so. Eine Beziehung ist etwas langfristiges, mit allen positiven und negativen Seiten die sie nun einmal hat. Ende offen quasi, auch wenn der Sex vielleicht mal nicht so gut ist - das wäre für mich kein Grund, eine ansonsten sehr gute Beziehung aufzugeben.

Du scheinst mir das alles sehr im Schwarz/Weiss-Modus zu sehen und nicht so, wie es wirklich ist. Am Anfang einer wie auch immer gearteten Beziehung denkte normalerweise keiner der Partner an das Ende derselben. Vorausgesetzt, beide haben keine weitere Beziehung (was heutzutage in unserer mittlerweile leicht versifften Gesellschaft ebenfalls nicht selbstverständlich ist)

wir reden so ein ganz klein wenig auseinander ;)

Ist richtig.
Also, ich glaube nicht das der Sex erst so notwendig geworden ist sondern es vielleicht immer schon war - als Urtrieb bleibt keine andere Begründung.
Kontrolle ist eine Sache, die man ausüben kann, doch in 1% der Fälle hat man die Kontrolle vielleicht nicht.

Doch was meinst Du mit dem falschen Ausleben?

Worauf ich hinaus wollte ist die Tatsache, dass Sex ohne Liebe, den Menschen zum triebgesteuerten Wesen macht, er macht sich davon abhängig, die natürliche Grenze hat er überschritten, sein freier Wille ist verkauft, denn er lebt dann nicht mehr frei, sondern gesteuert von seinen Gelüsten...

Hmm...natürlich lebt man beim Sex gesteuert von seinen Gelüsten, sonst macht´s ja keinen Spass. Deswegen ist das ja so entspannend, weil man einfach loslassen und sich gehen lassen kann.
Menschen SIND de facto triebgesteuerte Wesen, da kann noch soviel Gehirn drin sein - der Trieb siegt über all die Milliarden Zellen. Weil er stärker ist und dadurch sicherstellt, dass wir uns auch hübsch vermehren ;-)