@OneLove2hallo,
da das thema "erleuchtung" verständlicherweise im ug gelandet ist,
und du nichts über das thema "fünf buddha familien" gefunden hast,
poste ich das mal hier für dich.
hab ich aus einem pdf rauskopiert.
Die unterschiedlichen Stile die Welt wahrzunehmen und in ihr zu handeln, werden als
die fünf Buddhafamilien bezeichnet:
- vajra (unzerstörbar)
- ratna (Juwel)
- padma (Lotus)
- karma (Handlung)
- buddha (erwacht)
Jeder dieser Buddhafamilienstile kann sich auf verwirrte/neurotische oder auf intelligen
te/erwachte Weise manifestieren.
In einem weiter gefassten Sinn bezeichnen die Buddhafamilien abstrakte Energie-
prinzipien, welche in allen Phänomenen der Welt sichtbar werden.
Buddha erkannte, dass jeder dieser erleuchteten Aspekte in eine verwirrte
Version transformieren und zu einem Ausdruck von Leidenschaft, Aggression und Igno-
ranz (Dummheit) werden kann. Wenn die eigenen Erfahrungen in Egofixierung grün-
den, in dem Versuch, einen festen, beständigen Bezugspunkt von "mein oder Ich"
aufrechtzuerhalten, führt dies unweigerlich zu Leiden und Verwirrung. Der entschei-
dende Unterschied liegt in Fixierung oder Festhalten und der Abwesenheit davon.
Wenn wir in der Lage sind, Neurose oder Verwirrung klar zu sehen, erkennen wir im-
mer auch, dass es möglich ist, diese neurotische Energie in Weisheit umzuwandeln.
VAJRA IST BLAU und die Beschaffenheit dieser Energie ist scharfsinnig, klar und
genau umrissen. Als Aspekt des erwachten Geistes wird sie als spiegelgleiche Weisheit
bezeichnet. Dies bezieht sich auf ihre Eigenschaft, die Welt, alles was ist, auf klare, rei-
ne und hell strahlende Weise widerzuspiegeln. Große Zusammenhänge und übergrei-
fende Muster werden genau gesehen. Auch das Verhalten einzelner Bestandteile dieser
Muster zueinander oder zum großen Ganzen, wird genau erkannt. Zusätzlich zur Mög-
lichkeit den Überblick zu wahren, befähigt diese Energie uns, Einzelheiten sehr präzise
wahrzunehmen. Die erwachte Vajraenergie ist wie ein Diamant, so scharf, klar und un-
missverständlich, dass Verwirrung sich in ihrer Gegenwart überhaupt nicht niederlassen
oder ausbreiten kann. Da die gesunde Wachheit von Vajra nicht die geringste Spur von
Aggression enthält, ist sie unnachgiebig und durchdringend, ohne dabei zu unterdrü-
cken; Aggression wurde in Stärke transformiert.
In ihrer verwirrten Ausprägung manifestiert sich Vajraenergie als Wut und intellektuelle
Begriffsverdrehung. Jede Neurose entsteht durch die Aufspaltung unserer Erfahrung in
"dies (ich)" und "das (andere)", durch welche wir ein scheinbar sicheres Territorium von
"hier drinnen" und eine darüber hinausgehende, zu manipulierende Welt von "da drau-
ßen" erschaffen.
Die Vajraneurose schürt unsere Angst "hier drinnen" überfallen, durchbohrt und unter-
drückt zu werden. Daher errichten wir Verteidigungsmauern, welche uns schützen sol-
len, uns aber nur angespannt, starr, steif und unnachgiebig werden lassen. Oder wir
meinen, Angriff ist die beste Verteidigung, und preschen vor, um uns mehr Raum zu
verschaffen und zu sichern. Da wir unsere Welt sehr beklemmend und bedrückend erle-
ben, sind wir sehr schnell gereizt oder verärgert. Kampf und Streit werden zu unserer
Hauptbeschäftigung.
Wird die Vajraenergie neurotisch, verliert sie Klarheit und Weitsicht. Dieser Verlust
wird durch übermäßiges Intellektualisieren kompensiert. Wir neigen dazu, die Dinge
mehr als nötig zu komplizieren und versuchen, die Welt in ein abstraktes Schema hin-
einzuzwängen. Auf gewaltsame und dogmatische Weise ordnen wir alles sinnvoll er-
scheinenden philosophischen oder moralistischen Systemen unter. Ständig müssen wir
Recht haben und diejenigen, welche wir im Unrecht wähnen, beschuldigen und verurtei-
len. Wenn wir die Vajra-Haltung einnehmen kann es uns passieren, dass wir angestrengt
versuchen etwas herauszufinden oder dass wir sehr ungeduldig werden. Möglicherweise
kommt es uns vor, als würde der Raum selbst auf uns lasten, oder zu viele erhobene
"du-solltest-Zeigefinger" würden uns ganz und gar erschlagen. Stattdessen können wir
aber auch ein fließendes, weites Gefühl erleben, oder brillante Einsichten haben.
RATNA IST GELB und diese Energie ist reich, üppig, erdverbunden, schwanger mit
Möglichkeiten, angefüllt und friedlich. Als Aspekt des erwachten Geistes wird sie als
Weisheit von Gleichmut oder Gleichheit bezeichnet. Sie offenbart uns die Gleichwer-
tigkeit und den Reichtum oder die Reichhaltigkeit aller Dinge; sie schätzt Wert und
Wichtigkeit aller Wesen. Erwachte Ratnaenergie ist würdevoll, erhaben, gesetzt und
solide. Im Handeln großzügig, nährend und umsorgend, breitet sich ihr Strahlen vielge-
staltig und überschwenglich in alle Richtungen aus.
Die verwirrte Ausprägung der Ratnaenergie wurzelt in Besitzdenken oder Gebietsansprüchen.
Die äußere Welt erscheint
uns reich und unsere innere Welt arm. Statt andere zu bereichern, bedienen wir uns bei
ihnen und halten krampfhaft an unserem Besitz fest. Indem wir Erfahrungen und Dinge
ansammeln, versuchen wir uns von außen anzufüllen. Aber unser Raum, unsere Welt ist
nie voll genug; wir können niemals genug kriegen. Es ist uns nicht möglich, die Bedeu-
tung und den Wert von anderen Menschen wahrzunehmen und anzuerkennen; wir kön-
nen uns nur selbst aufblasen. Statt uns in unserer Welt niederzulassen, besetzen wir
zuviel Raum von anderen. Wir dehnen uns immer weiter aus und ersticken dadurch un-
sere Partner. Menschen mit dieser Energie füllen allen Raum mit ihren Unterhaltungen,
Gesten und Forderungen. Indem sie sich groß, reich und wichtig machen, wollen sie der
Welt ihren Stempel aufdrücken und sich so der Wirklichkeit ihrer eigenen Existenz ver-
sichern.
PADMA IST ROT, diese Energie richtet ihr Augenmerk auf alles Konkrete, Farben-
prächtige und Besondere. Als Aspekt des erwachten Geistes wird sie Weisheit von un-
terscheidendem Gewahrsein genannt. Sie sieht die einzigartige Schönheit, den Charme
und die Persönlichkeit eines jeden Wesens und liebt es, innige und vertrauliche Verbin-
dungen einzugehen. Die erwachte Padmaenergie hat die Fähigkeit, das Leiden und den
Schmerz von anderen Menschen tief mitzuempfinden, und Liebe und Heilung auszu-
strahlen. Menschen mit Padmaenergie sind oft sehr beliebt und von einem Schwarm
anderer Menschen umgeben, da jeder sich verstanden und anerkannt fühlt. Sie können
andere Menschen zum Sprechen bringen und zur Kommunikation inspirieren. Ihre Auf-
nahmefähigkeit, Offenheit und Wärme zieht viele Menschen an. Die gesunde Padmae-
nergie ist leicht, spielerisch und beweglich wie ein zeitloser, unbegrenzter Tanz.
In ihrer neurotischen Ausprägung manifestiert sich Padmaenergie als leidenschaftliches
Anklammern. Es fällt uns sehr schwer herauszufinden, zu wem oder zu was wir eine
Beziehung aufnehmen wollen. Während wir uns bemühen zu begehrten Menschen oder
Situationen Kontakt herzustellen, versuchen wir ständig, unangenehmen Begegnungen
auszuweichen. Aber je mehr wir auswählen, zugreifen und uns festklammern, umso
schwieriger wird es Anerkennung, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl für andere auf-
zubringen. Menschen mit Padmaneurose versuchen der Welt Aufmerksamkeit, Liebe
und Vergnügen abzugewinnen, aber sie enden oft in Enttäuschung und Isolation. Da die
äußere Welt so unbeständig und intensiv erlebt wird, erscheint es schier unmöglich, Befriedigung durch sie zu erlangen.
Dennoch sehnen wir uns nach Vertrautheit und Kontakt. Also rücken wir nah an die
Welt heran, um sie dann wieder weit von uns fort zu stoßen. Es fällt uns sehr schwer,
das rechte Gleichgewicht von nicht-zu-nah und nicht-zu-fern zu finden. Wir haben ein
äußerst ambivalentes Verhältnis zur Welt; wir fühlen uns entweder zu einsam oder zu
verwickelt. Es ist nahezu unmöglich Entscheidungen zu treffen, da es immer so viele
interessante, aber dennoch potentiell schmerzhafte Alternativen gibt. Auf gar keinen
Fall möchten wir irgendetwas Aufregendes oder Beflügelndes verpassen, aber wir haben auch Angst verletzt zu werden. Neurotische Padma-Energie ist in einer Hassliebe zur Welt gefangen.
KARMA IST GRÜN und diese Energie wird mit Bewegung und Handlung in Verbin-
dung gebracht. Als Aspekt des erwachten Geistes wird sie Weisheit von alles vollbrin-
gender Handlung genannt. Wenn diese Energie frei fließt, fühlen wir uns ungehindert
und in Harmonie mit allem, was um uns herum geschieht. Unsere Absichten sind wohl-
wollend. Mit großer Beharrlichkeit, direkt und mühelos erreichen wir unsere Ziele.
Wenn die Umstände sich ändern, können wir uns problemlos neu ausrichten und anpas
sen. In der Zentradition wird von Ruhe in Bewegung und Bewegung in Ruhe gespro-
chen. Erwachte handelnde Karmaenergie kann so leicht wie eine Feder und so
machtvoll wie ein Hammerschlag sein.
Die neurotische Ausprägung der Karmaenergie versucht, mit Hilfe von Manipulationen
Territorium abzusichern. Wir haben das Gefühl, dass die Welt "da draußen" ihre Manö-
ver gegen uns richtet, um unsere Stellung zu untergraben und uns zu zerstören. Überall lauert Gefahr, und um uns zurechtzufinden, müssen wir die Situation so gut wie möglich unter Kontrolle bringen. Über die Anstrengung des Kontrollierens werden wir unsensibel und vergessen das Wohlergehen von anderen. Wir fühlen uns behindert und einge schränkt, werden ängstlich und selbstgerecht, ruhelos und ineffektiv. Im Karma-Raum
erfahren Praktizierende oft Hast und Ruhelosigkeit. Möglicherweise tauchen auch ge-
walttätige, destruktive oder paranoide Phantasien auf. Oder aber wir beschäftigen uns
gedanklich mit der Verwirklichung von Plänen und fühlen uns ruhig, behaglich, voller
Vertrauen und Einsatzbereitschaft.
BUDDHA IST WEISS und der erwachte Aspekt der Buddhaenergie wird alles durch-
dringender Raum genannt. Wachheit ist alles durchdringend; in Wachheit gibt es keinen Bezugspunkt, von welchem aus Raum betrachtet wird. Dieser grenzenlose Raum beherbergt jede Form von Aktivität. Wir erfahren ein Gefühl von "Soheit", die Dinge dürfen einfach sein, was sie sind, und sich absichtslos und nicht zielgerichtet entfalten. Die erwachte Buddhaenergie ist einfach und gewöhnlich, aber dennoch tiefgründig. Sie sieht den Kern oder das Wesentliche einer Situation und handelt nur, wenn es wirklich nötig ist. Der Stil des Lao Tse ist ein klassisches Beispiel hierfür. Die erleuchtete Buddha
energie ist ruhig, stetig, stabil und geerdet, dabei doch flexibel und grenzenlos.
In ihrer verwirrten Form versucht diese Energie Raum zu solidifizieren, indem sie feste
Bezugspunkte erschafft und aufrechterhält. Die Bodenlosigkeit des offenen Raumes ruft
Angst und Beklemmung hervor. Wir weigern uns, Unsicherheit und Wechsel zu erfah-
ren. Indem wir alles ausblenden, was unsere Illusion von einem festen Grund und Boden in Frage stellen könnte, versuchen wir, uns eine sichere, vertraute und dauerhafte Welt zu erschaffen. Durch ständige Wiederholungen wollen wir den Raum handhabbar, un kompliziert und vorhersagbar machen. Immer und immer wieder lassen wir die gleichen
Gedankenschleifen abspulen; immer und immer wieder handeln wir auf die gleiche rou
tinierte Art und Weise. Diese ständigen Wiederholungen lassen unsere Welt eng und
begrenzt werden. Wir schläfern uns selbst ein und nehmen keinen frischen Wind mehr
wahr. Wir grenzen uns in unseren Handlungsmöglichkeiten ein und lassen unser emoti-
onales Leben völlig abstumpfen. Überraschung und Spontaneität haben hier keinen
Platz mehr. Die Buddhaneurose umschließt uns wie ein dichter Nebel und isoliert uns
von unserer Umgebung. Wir leben in der Illusion einer gemütlichen und behaglichen
Welt, aber untergründig befürchten wir, dass diese Welt sich auflöst und auseinander
fällt.