Über das Sein der eigenen Existenz...
11.09.2007 um 18:02
Ich lass dann mal was los übers Träumen,in der Kindheit :)
Träume...... und dieses Zeugs
Wenn ich so denke,was Träume in einem bewirken,so fällt mir sofort Ägypten ein.
Als kleines Kind,gerne in Zeitschriften blätternd, hab ich mir oft, diese Astor -Werbung für Zigaretten angeschaut.
War immer irgend wie ,ein dejavue für mich.Da war, wenn ich mich recht erinnere ,ein Junge auf einem Boot ,mit einem Speer abgebildet.
Er war auf einem Fluß und um ihn herum waren diese Papyrospflanzen,die mit den Blüten wie kleine Stempel oder Becher.
So sah ich es damals...Ich wurde in meiner Phantasie zu diesem Boy.
Innerlich wußte ich wer dieser abgebildete Junge war,aber erst als ich die Abbildung in Gold,in einer anderen Illustrierten sah,war es wie ein Schleier,der auf einmal wegflog.Auf einmal waren sie alle da .
Nofretete,Ramses Kleopatra usw.Ich war 5 Jahre alt.konnte schon etwas lesen,meine große Schwester hatte es mir auf spielerische Artbeigebracht.Sie war sehr lieb zu mir,eigentlich hatte ich zwei Mütter.Alles war so ruhevoll,
friedlich und freudig,so liebevoll,was ich bekam von ihnen.Auch Papa,der leider nicht viel anwesend war,denn er war sehr beschäftigt.Aber die Stunden die er mit uns verbrachte,waren wundervoll und ich bewunderte ihn,Er war mein Abgott....
Ich träumte immer sehr intensiv ,aber für mich war das irgendwie Ok.
Darum war es für mich selbstverständlich,da zu sein, wo dieser Boy mit seinem Boot auf dem Nil herum schwamm und jagte.
In der Pyramide mit der wundervoll bemalten Kammer und dem Sternenhimmel,da hielt ich mich auf.Da war mein Zuhause.
Und der gelbe Sand der aufwirbelte wenn ich mit meinem kleinen Wagen durch die staubige Gegend um den Palast gefahren wurde,war für mich normal.
Na und dieser kleine Zopf an meinem Schädel,ganz klar für mich.Im realen Leben immer den Finger in meinem Haar und eben diese Locke drehend,wenn ich intensiv nachzudenken hatte.
Ichliebte tief brummende, hallende Geräusche,tiefen anhaltenden Gesang.Glocken die mehr klänkerten als klangen.Nicht dieses nachhallende Läuten....einfaches klingen.Etwas ist in diesen russischen Chören, in den orthodoxen Kirchengesängen enthalten.Diese ganz breit hallenden tiefsten Töne.Wunderbar für mich..Diese Vibrieren meiner Bronchien und herzklopfen in meine Kehle hinein.
Ich trug gerne weiße Kleidung,aber dort wo wir wohnten,war das nicht so gut.
Ständiger Staub der Zechen,nicht filternde Schornsteine der Kokereien.Also war es nur Ostern,Pfingsten und Weihnachten angebracht,für feine Organzakleidchen und Schürzchen.Aber Kleidchen trug ich nicht sehr gerne und das war dann ok so.
Na und dann noch diese Sache, das ich ein kleines Mädchen war.
Papa hatte sich einen Jungen gewünscht.Hab ich mal belauscht, als sie sich unterhielten.Meine liebsten Parents
Also trug ich meistens, so Trainingshosen und Ringelpullis.Heute sagt man ja Jogginganzug dazu.
Ichüberlegte oft,was denn da nicht stimmte,was da dran wäre, was ich bin.Hab mir meinen Spielkamerad,Pedder, genau angeguckt.Wir sahen gleich aus,er hatte auch solche Sachen an,wie ich.Naja als wir dann am See waren und planschten,verlor er seine Badehose und ich wußte von nun an was mir fehlte.
Und seine Frisur war etwas anders.Was für mich in Ordnung war, so.Heute muß ich lachen wenn ich dran denke.
Zu beschreiben,wäre Pedders Frisur so...Rasierter Kopf,in Höhe der Schläfe und oben lief vom Wirbel am Hinterkopf sein Pony in einer ovalen Platte,bis zum Haaransatz, in die Stirn.Seine Ohren schienen ganz durchsichtig zu sein,abstehend wie Elfenflügel ,so zart.*hehe*
Manchmal trug er auch Hosen,die etwas über dem Knie aufhörten.Waren abgeschnitten worden weil er rausgewachsen war.Namen hatten wir auch dafür."Schlaucherbuxen".Sind ja im Moment auch wieder modern.*lach*Nur in anderem Disign.
Und mir zog man ab und an,einen Rock oder Kleid an.Bäh
Ich weigerte michdann, vor die Tür zu gehen und war sehr trotzig.Ich schämte mich einfach ,so bekloppt herum zulaufen.Konnte nicht auf Bäume und über Zäune klettern...Und wenn ich durch meine Wiesen lief,waren die Brennesseln sehr schmerzhaft.Kacke das,Kackelacke eben
Da schimpfte ich im Inneren aber manchmal auch sehr laut.Mein bösestes Wort war Kacke, eine Steigerung,Kackelacke...Wurds vernommen,gabs einen Klabs.Und ich saß beleidigt unter dem Küchentisch.
Beschwerte mich bei meinen Löwen.(Altes Sofa mit Löwenköpfen und Ringen im Maul)
Einen Finger in der Nase und in der anderen Hand einen Ring von ihnen,brabbelte ich böse vor mich hin und
war für einige Stunden sehr beleidigt.Aber wenn Marny da war ,war alles wieder gut.
Sie arbeitete als Krankenschwester und wohnte auch in der Woche im Schwesternhaus.Sie war grade sehr verliebt und erzählte mir viel über ihren Schwarm.Damals verstand ich nicht sehr viel,von den Dingen.Liebe und so..Aber als ich älter war,hab ich wirklichverstanden,was da passierte,mit Marny.Aber das ist auch eine andere Geschichte.
Pedder und ich waren verlobt und das mit 5 Jahren.Er hatte es sich "erzwungen" *grins *Wegen seiner schönen roten Schaukel.Aber das ist auch eine andere Geschichte....
Naja ich war jedenfall etwas irritiert,was meine Natur anging.Ich war nun mal ein Mädchen...
Und deshalb war ich irgendwie Schuldbewußt.
Es passierten auch noch so einige andere Dinge und ich war manchmal ein sehr böses Kind.
Puppen untersuchte ich gern und dazu mußte ich ja was kaputtmachen um da rein zu gucken.War dann auch manchmal nicht meine eigene Puppe.Aber eigentlich hasste ich Puppen.Wenn wir von anderen Cousinen besucht wurden,
schrecklich,hatten sie immer diese leblosen, Puppen im Arm.Ich war lieber bei Papa in seiner kleinen Werkstatt,Hammer und Nägel waren für mich viel interessanter.*grins*
Untersuchte auch andere Spielsachen,die mir nicht gehörten.Ich dachte mir nichts böses dabei.
Ja, wassoll ich sagen,ich war eben sehr neugierig.Hab viel kaputtgemacht
*grins*
Aber auch viel verstanden,wenn die Einzelteile vor mir lagen.
Wenn wir Besuch bekamen,von Tante Lilibeth und Delia,dann wurde bei uns gewienert ,das die Fetzen flogen.
Tante Lilibeth war sehr fein eingestellt und die ältere Schwester von Mom.Ich hab sie nicht leiden können
Sie wohnte in Hamburg und war Witwe.Ihr, Mann Onkel Poul,hatte ihr ein Feinkostgeschäft hinterlassen.
Und sie tat sehr etepete.
In dieser Zeit war auch nichts mit meinen geliebten Trainingshosen.ahhhhhhh
14 Tage lebte ich dann wie ein Autistisches Kind,ich wollte ja nicht das Mom mit mir böse war.Ich zog mich einfach in mich zurück.Hätte ich es nicht getan,wäre ich sehr bös aufgefallen.Mit Kackelacke und so und noch ein paar anderen Lieblichkeiten von mir.Lächelte wie ein kleiner,
fieser Roboter mit einem ,mit Heftzwecken festgezwicktem Lächeln
Wenn sie wieder abschwirrten,hatten wir Gelees,Fischkonserven,alles so Zeugs,was ich nicht mochte.
Mom verteilte alles an Nachbarn was zu viel war.
Moms leckere Marmeladen,schmeckten mir eben besser.I
ch war sehr erleichtert und Mom gab mir sofort meine Hosen ,mit einem Augenzwinkern zurück,
wenn die beiden um die Ecke waren, mit ihrem Auto.Sie drückte mich und sagte zu mir"warst mein liebes kleines Mädchen.
Nun sind sie ja weg,also lauf auf deine Wiese.
Apropo Wiese.
Mom liebte Kornblumen und Mohnblumen, Kamille.ich aber auch.
Wieviele Sträuße hab ich ihr gepflückt hab,kann ich garnicht mehr sagen.
Meine Arme waren übervoll und mein Herz für Mom auch.
Wenn ich wieder mal einen Strauß ablieferte,sagte Mom lachend.Das du nicht zu weit in das Kornfeld reinläufst.Denk an die Kornmume.
(alte Frau die Kinder anlockte und fraß)
Oja,da hatte ich es dann doch mit der Angst zutun bekommen.Ich war manchmal ziemlich weit drin im Getreide
Dann war eines Tages alles anders.
Ich bekamnoch eine Schwester.Dieses schreiende,schrumpelige Etwas,das wie eine Krebsrote immer schluckende Made ,für mich aussah,konnte ich von Anfang an nicht leiden.
Aber das ist auch eine andere Geschichte.;)