Krankhafter Ehrgeiz?

hallo Zusammen!
Mich würde interessieren, ob Ihr glaubt, dass es "krankhaften Ehrgeiz" gibt und wenn ja: ab wann ist Ehrgeiz krankhaft, also nicht mehr normal??

Beispiel:
eine zweifache Mutter ist in Vollzeit berufstätig und macht "Karriere", hat also jede Menge Verantwortung....zudem macht sie neben dem job, der knapp 9 - 10 Stunden am Tag in Anspruch nimmt, noch eine Weiterbildung zum Betriebswirt: 2 mal wöchentlich und samstags, 7 Semester lang....an den 3 "freien" Wochentagen geht sie mit ihrer jugendlichen Schwester ins Fitnessstudio, weil die Schwester abnehmen will und sonst keiner mitgeht.....die Frau ist zudem verheiratet und möchte nicht, dass die Kids und der Mann, der auch berufstätig ist, zu kurz kommen....

Krankhaft?
Normal?
Heutzutage nötig?

Nicht krankhaft aber übertrieben find ich. Aber jeder nach seiner Facon!

(oder mit "ss"?)

Wenn sie's so will ... warum nicht.

facon is schon richtig *g*(bis auf den strich unterm c, aber bin zu faul die tastenkombination dafür zu suchen *g*)

ich würd sagen in dem ausmaß is das schon irgendwie krankhaft....wenn sie will, dass weder die familie, noch ihr job und ihre weiterbildung und freizeitaktivitäten zu kurz kommen...kommt sie doch zwangsweise irgendwann zu kurz oder? irgendwann braucht der mensch halt mal ruhe

Also ich weiß ja nicht was beide verdienen, vllt. will sie ihren Kindern auch nur was bieten können.
Und ansonsten, hat sie sich denn mal beklagt?
Also wenn das bei ihr alles unter einen Hut passt, seh ich keinen Grund warum sie das nicht machen sollte. Viele Menschen wären damit bestimmt überfordert, andere hingegen brauchen diese Beschäftigungen.

Das ist schon ohne Fitnesscenter Extremprogramm.
Kaum Zeit zu verschnaufen.
Doch wer sowas durchzieht, denkt sich was dabei.
Moneypoliert eben.

Das wird ohnehin eines Tages Grenzen diktieren, das führt zu einem Burnout oder PsychoCrash.

Muße gehört zum Leben, wie Arbeit und Stress.

Krankhaft würde ich es nicht nennen, vielleicht Selbstüberschätzung.

krankhafter Ehrgeiz ist, wenn Kollegen nur noch ihre eigene Karriere im Blick haben und ohne Rücksicht und Verstand andere überrollen, ausnutzen für die eigene Karriere.

Zufällig kenne ich genauso so eine Person, man kann es nie allen recht machen und wenn man so sich übernimmt, wird das schlimm enden. Meine Bekannte will das auch nicht wirklich verstehen, sie steht zwar da und merkt, das ihr langsam alles über den Kopf wächst, kann es aber nicht ändern. Irgendwann, wirds nen großen Knall geben und aus die Maus.
Meistens sind das Personen, die denken, das sie etwas "verpasst" haben in ihrem Leben(meistens bei Frauen, die denken, das sie durch z.b. eine Schwangerschaft ihre "besten Jahre" verpasst haben). Diese Personen wollen dann eben alles auf einmal, solange sie noch "jung" sind.
Ich denke, übertriebener Ehrgeiz macht dich nur einsam, da du immer jemanden "vernachlässigen" musst und die Leute lassen sich das meistens nicht sehr lange gefallen.

Wenn sich krankhafter Ehrgeiz, als Krankheit im Sinne einer psychischen Auffälligkeit darstellt, ist diese als solche anzusehen.

It's better to burn out than it is to rust.
Dieses Young'sche Lebensmotto haben wir uns zu eigen gemacht.
Jeder schafft sich seine Hölle selbst, und wem steht es zu, darüber zu urteilen, ob das, was Menschen aus freier Willensentscheidung für sich tun, gut oder schlecht für sie ist.

Das, was im Eingangspost beschrieben ist, könnte in gewisser Weise auch auf meine Frau zutreffen:
Sechs bis Sieben-Tage-Woche mit 12 - 16 Stunden-Job. Inhaberin einer europaweit agierenden Werbeagentur. Filialen in Hamburg, Dublin, Paris und Budapest. Heute hier, morgen dort, mehr Zeit im Flieger oder im Auto als zu Hause verbringen. Immer am Telefon oder online erreichbar.
Trotzdem 2 Kinder, Haus und Hof und einen ebenfalls ziemlich berufstätigen Ehemann.
Geht alles irgendwie. Man muss es nur wollen!
Und wer nicht will, oder solches als "krankhaft" empfindet - der muss es ja selbst nicht machen.
Aber er/sie sollte sich auch nicht zum Richter über andere Lebensstileaufschwingen wollen.

ich denke, solang es ihrer gesundheit nicht schadet... ich kenn auch so leute, die kreuzunglücklich wären, wenn sie mal nichts zu tun haben... ich bin zwar auch recht ehrgeizig, aber ich kann auch mal nen tag rumflacken und lesen :)

hm ich weiß nicht ich erlebe viele Menschen die so sind, wirklich jede Minute ausgelastet, manchmal frage ich mich ob das so ist weil sie nicht zum Denken kommen wollen...

gibts sicher auch... aber ein guter teil von denen is wirklich so... die kriegen zappelfüße wenn sie mal ruhig sitzen müssen, so ungefähr

Eines der Dinge im Leben wo ich nicht von betroffen war, Gott sei dank.
Zwar hab ich zu notwendigen Zeiten auch Vollgas gegeben aber war froh, wenn ich schnell wieder in den Normalmodus zurückgehen konnte. Liegt wohl auch an der guten Portion Selbstbewusstsein, bin mit viel Liebe und Bestätigung aufgewachsen, musste mir nie was erkämpfen, kam immer alles von Selbst.

also, ich leide jetz nicht unter mangelndem selbstbewusstsein, aber ich bin schon recht zielstrebig und wenn ich was mache, will ich auch sehr gut darin sein... weil ich weiß, dass ich es kann.. und wenn ich schlecht bin, ärgere ich mich, weil ich nicht zu blöd war, sondern nicht fleißig genug

passt ganz gut

Ich muss
schnell etwas holen.

Ich muss
geschwind noch dorthin.

Ich muss das schnellstens erledigen.

Ich muss langsam leben lernen.

Diese Bild von der Mutter hausfrau und Putze ist doch längst überhohlt. Familie, Job, Freunde, Haus und Hof das geht alles zusammen wenn man es will ohne das man dabei krank wird.

geh mal nach japan.da findeste alles zu dem thema.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die anfänglich erwähnte Person irgendetwas zu unterdrücken versucht. Aber darüber wurde ja nicht gefragt... Es ist schon eine Menge, was sich diese Frau da zumutet! Vor allem in diesem Zeitrahmen. Ich meine, vielleicht hat sie`s ja extrem pressant, aber man könnte ja die Weiterbildung ja auch dann einmal machen wenn der "Stress" im Job nachlässt.

Tja Leute: Das ist die heutige Welt! Die Karrierefrau ist gefragter denn je und jede will ein Stück von den vermeintlichen Guezlis der Emanzipation mitkriegen... und so weiter und sofort.

Wenn ich`s mir recht überlege hat krankhafter Ehrgeiz damit zu tun, dass man sich vornimmt, die Welt zu "überbieten", dass man sich zu viele und immer zu hohe Ziele setzt und irgendwann auf der Schnauze landet... und daraus überhaupt nix lernt.

Mir ist aufgefallen, dass es derzeit einen Trend gibt, nämlich weg vom "kräftezährenden Vollgas geben !" hin zu "einen Gang zurückschalten !"...

Ich denke um auf fast allen Gebieten wirklich Ehrgeiz und Durchhaltevermögen aufzubringen muss man*(n)/frau auch ;)* eine körperlich wie geistige Willenskraft aufbringen, die bei weitem einige überfordert. Burnout, Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfälle sind nicht selten das Ergebnis, wenn man überall seine 150% Leistung erbringen will. Darf ich ehrlich sein, mir wäre so ein Leben im Dauerstreß zu anstrngend, bin bekennende Museknutscherin, was soviel heißen soll wie, ich brauche nicht überall zu beweisen, ob und dass ich´s kann, wichtiger ist, dass man an dem was man tut Freude hat und sich dabei nit selbst aus den Augen verliert.

Eine zu verkrampfte Ehrgeizhaltung im Leben kann genauso dafür sorgen, dass man irgendwann zum Stillstand kommt, nicht weil man genug gearbeitet hat, sondern weil die psychischenKräfte-Akkus ausgepowert sind. Denke wer sich gut kennt und auch mal auf seine "Erholungsbedürfnisse auf allen drei Ebenen hört kommt letztendlich zu mehr, als jemand der krampfhaft an einem gesellschaftlichen Ideal seiner selbst feilt. Körper, Geist und Seele, ist ein Aspekt dabei überfordert, hat sich´s ausgeehrgeizt ;)