Hättest Du gedopt?

Im Radsport jagt ein Dopinggeständnis das nächste.

Alles was man sich als Horrorvision eines Sports ausgemalt hat, scheint dort war geworden zu sein. Konspirative Treffen in geheimen Wohnungen zur Blutabnahme und Zugabe, ein logistisches Netzwerk, das den Nachschub an den Rennstrecken in ganz Europa sicherstellte, Universitätskliniken die Epo besorgt haben, Teamchefs die von allem wußten, die tägliche Nadel im Arm um den Hämatokritwert auszuschleudern, Tarnmedikamente die in die Urinproben geschüttet wurden, ein Verhalten wie in der organisierten Kriminalität.

Der Radfahrer Jörg Jaschke hat im Spiegel komplett ausgepackt und immer wieder von einem System in dem sich dort alle Profis befinden gesprochen. Ein System das sich so erklären läßt:

Der Radfahrerprofi ist nicht dem Fernsehzuschauer verpflichtet, sondern seinem arbeitgebenden Teamchef, der braucht gute Resultate, um von den Sponsoren Geld zu bekommen, gute Resultate lassen sich, da alle Dopen, nur mit Doping erreichen, damit stellt man seinen Arbeitgeber zufrieden und hat deswegen auch nicht das Gefühl etwas unrechtes getan zu haben.

Pervers, aber irgendwie logisch und nachvollziehbar. Somit ergibt die Ullrich Behauptung "Ich habe nie einem anderen geschadet" auch absolut Sinn.

Ich selbst wüßte nicht, ob ich als Radprofi standhaft bei Haferflocken geblieben wäre, wenn ich sehe das jeder lächelnd an mir vorbeifährt und dabei noch nicht mal ins Schwitzen gerät.

Wie ist es mit Dir, als Radsportprofi, hättest Du gedopt?

Wer als Radpprofi bestehen wollte, dem blieb, wenn man die Aussagen Jaschkes ernst nimmtdoch gar nichts anderes übrig als "mitzumachen".

Die Verlogenheit einerGesellschaft die NUR noch den Sieger anerkennt fördert derartiges Verhalten. Wir habennicht nur die Politiker die wir "verdienen" sondern eben auch die Sportler ...

Sehe es so :
" Wo Höchstleistungen erbracht werden - wird getopt "
Ausnahmenbestätigen wie immer die Regeln !

Delon.

Die Frage ist im Übrigen SO zu stellen: Wärst Du unter diesen Bedingungen Radprofigeworden? Aber auch DA hatte Jaksche klar gemacht, dass der Übergang vom Amateurstatusins Profilager mit dem dann üblichen Verhallten gekoppelt ist und "schleichend" dieAnpassung erleichtert...

Wie hält sich eigentlich eine Lüge solange aufrecht.

Die gedopten Fahrer die es zunichts gebracht haben - wieso hat von denen keiner ausgepackt. Mafiaähnliche Strukturenun demzufolge also also auch Erpressung?
Wieso redeten Austeiger nicht schonfrüher.

Da wüßte ich auch nicht, ob ich das als 17 jähriger so schnell durchschaut hätte, was mirder Teambetreuer da für Mittelchen verabreicht. Als junger Sportler hat manwahrscheinlich noch nicht die Charakterstärke da selbst zu entscheiden. Da denken nochandere für einen und denen als Anfänger zu widersprechen...schwierig.

"Wieso redeten Austeiger nicht schon früher."


Die haben schon geredet, aberkeiner wollte so richtig zuhören. ARD und ZDF, die Exklusivverträge mit Telekom hattenund gerade Ullrich bei der Tour bejubelt hatten, wollten von Doping doch selbst nichtswissen. Da hat man der journalistischen Pflicht mit Randbeiträgen genüge getan und istdann wieder in Ullearien verfallen.

Auch die ganzen Fachjournalisten gab es schonvorher, aber hat die jemals zu vor einer gesehen? Die haben sich jahrelang fürsMindestzeilenhonorar die Finger wund recherchiert, während die ÖffentlichrechtlichenKollegen braungebrannt in Südfrankreich kommentierten.


Die Medien, gerade diegroßen bei uns, sind da nicht Betroffene, sondern Beteiligte.

Vermutlich sind die meisten jungen Sportler beeinflussbar , wenn der Trainer mit ein paarbunten Pillen auftaucht und erklärt : "Sie werden deine Leistung steigern" oder "Ein paarZusatzvitamine".
Die jungen Sportler müssen - ähnlich wie bei den groß angelegtenAnti-Raucher-Kampagnen oder Aidsaufklärungen - im Vorfeld über Risiken und Nebenwirkungenaufgeklärt werden , denn nicht nur Profi Sportler schlucken Anabolika , sondern auchimmer mehr Freizeitsportler - Bodybuilder.

Im Leistungssport sieht es doch überall so aus. Doping ist so alt wie der Sport.
Daherlangweilt mich auch das ganze Sportgedöns schon seit vielen Jahren.
Mich interessiertnur das bißchen Sport, was ich selbst mache. Ohne Doping!;)

Warum sollten nun in einer vielfältig gedopten Gesellschaft wie der unseren ausgerechnetdie Radfahrer clean sein?

"Lieber einen Dope als Doping" sagte Häuptling Schneller Hirsch vor dem schlafen gehen!

Hättest Du gedopt?

Never !

Dopingsünder erwischt?

Sperre aufLebenszeit, egal wer oder welche Sportart - anders geht das nicht...

^^War aber nur frommes Wunschprogramm! Die Realität sieht doch ganz anders aus!

Was wirklich helfen würde wäre ein Dopingtest der anderen Art. Jeder der nicht gedopt,alsnegativ getestet wurde,wird disqualifiziert. Nur nachweisbar gedopte Sportler dürfen anden Wettkämpfen teilnehmen,so das die Chancengleichheit wieder gegeben ist.

aber sicher...!!
nicht zwingend zum fahrrad fahren aber im alltag...^^

Einfach den ganzen Sporttrara nicht mehr ernst nehmen und Doping löst sich von selbstauf!

ich persönlich nicht.
aber warum wird doping verfolgt?
wenn die radprofis diesenkick brauchen, warum nicht? wenn alle gedopt sind,
relativieren sich die chancen dochwieder, und keiner wird bevorteiligt.
alles andere ist scheinheilige stimmungsmache.jeder ist für seinen körper selber verantwortlich.

die gesundheit ruinieren? für was? entweder ich bin in der lage, die gewünschte leistungselber zu bringen oder ich setze meine ziele etwas niedriger an!

ichbinsdochnur - wir beide steigen ja auch ab, wenn der Berg zu steil ist - es sieht haltblöd aus, wenn ein Radprofi den Berg rauf schiebt - angeblich dopen ja auch Fußballprofis(die Italiener waren bei der WM ja alle gedopt), Schwimmer, Leichtathleten und jeder deraufs Treppchen will oder vom Sport leben will - ohne Zusatz gehts halt nicht mehr - dieLeitungsgrenzen des Menschen sind im Sport erreicht und die paar entscheidendenhundertstel oder tausendstel müssen gespritzt werden - ansonsten müsste manGenmanipulieren - 100-m-Läufer mit den Genen des Geparden oder Hochspringer mitFlohgenen usw.

Ich habe mich dagegen entschieden und bin deshalb auch kein Profi geworden.
Ich wargut, hatte die richtige Größe und eine Wahnsinnsausdauer bedingt durch heftigstesTrainning.

Ein richtiges Tier.

Und dann sind andere Jung so dermassen hartund schnell an mir vorbeigefahren, das ich das Handtuch geworfen habe.^^

hmhm... ich verstehe das. Die Zuschauer sagen teilweise: "Das trifft sich niht mitunserer Moral" und hätten jedoch im gleichen Moment nichts anderes als Sieger und Erfolgeakzeptiert. Das ist paradox, welche Anforderung soll man denn am besten erfüllen?
Schön wäre es natürlich, wenn alle ohne Doping gefahren wären und der WIRKLICH bestehätte gewonnen.
Auf der anderen Seite, wenn man erst mal dabei ist, findet man essicher nicht schlimm, denn es tut ja jeder, und die Kollektivschuld trägt sich doch immerleichter als ein "Einzelverbrechen".