Warum liebt man?

@arendriel

Du hast recht - mit zunehmendem Alter liebt man anders.
Wenn ich mir einen Partner suche und verliebt bin oder ihn sogar liebe dann müssen wir trotzdem irgendwie kompatibel sein, sonst funktioniert es nicht.
Meinen letzten Freund habe ich sehr geliebt und er mich auch, da bin ich mir sicher - aber wír waren zu verschieden. Und wir haben es beide nicht geschafft den anderen so zu nehmen wie er ist. Traurig! :(





CARPE DIEM

Als ihn (Abraham) nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Ich liebe nicht die Untergehenden." (6:76)

Zu lieben und geliebt zu werden, gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Die Liebe ist uns angeboren. Doch obwohl wir wahrscheinlich aus keiner Quelle so viel Freude beziehen wie aus der Liebe, kann sie uns auch schwerstes Leid zufügen. Wer über die Liebe nachdenkt, wird sich früher oder später die Frage stellen: "Können wir Menschen überhaupt lieben, ohne gleichzeitig Schmerz und Leid zu erfahren?"

Da uns die Liebe ein Grundbedürfnis ist, ist die Liste der Dinge und Menschen, die wir lieben, lang: Wir lieben unsere Eltern, unseren Ehepartner, unsere Kinder, Freunde und Gefährten; wir lieben die frommen Menschen, die Heiligen und die Propheten; wir lieben gutes Essen und leckere Früchte; und wir lieben den Frühling, die schönen Dinge und diese Welt. Wenn wir jedoch für kurze Zeit oder auch für länger keinen Zugang zu diesen Menschen bzw. Dingen haben, wenn wir leiden, weil sie uns fehlen oder weil es ihnen schlecht geht (z.B. weil sie krank, tot oder alt sind), kommen wir automatisch ins Grübeln: "Ich kann zwar nicht aufhören, diese Dinge oder Menschen zu lieben; kann ich sie aber nicht wenigstens so lieben, dass mir meine Liebe nicht wehtut? Gibt es vielleicht ein Rezept für die Liebe ohne Reue?"

Gesteuert von unserem Willen wendet sich das Antlitz unserer Liebe von einem geliebten Objekt ab und einem anderen zu. Wenn sich beispielsweise ein geliebter Mensch als unserer Liebe nicht würdig erweist oder wenn uns klar wird, dass er nur ein Spiegel ist, in dem sich unsere Liebe zu einem anderen Menschen verfängt, wechselt unsere Liebe zwangsläufig die Richtung.

Gibt es vielleicht ein Rezept für die Liebe ohne Reue?"

klar, man verinnerliche sich den spruch "nichts währet ewig" und verwechsle liebe nicht mit besitz :|

@yo

Die Umwelt nimmt sich ständig gegenseitig wahr, sonst würde wohl kaum ein
Pilz "neben" einem anderen wachsen.

Hast du dich schon einmal gefragt weshalb sich deine Zellen zu dir verbunden
haben?

...leben heisst lieben!

Ich denke nicht, dass sich ein Pilz der Fauna zuordnen lässt.

na dann vielleicht der flora...

schicksal ich folge dir

und wollt ichs nicht

ich müßt es doch und unter seufzern tun

Nein, auch dort nicht. Sie werden als eigene Systematik diskutiert.

@reborn species
hmmm, vielleicht weil die sporendichte im umfeld eines pilzes größer ist als weiter weg? interessanter finde ich eher die tatsache, dass bestimmte pilze oft in der nähe bestimmter bäume wachsen, weil sie in einer symbiose leben. nicht, dass sie dies wüssten...

die zweite frage versteh ich nciht so ganz, es klingt, als wären meine zellen alle vorhanden gewesen und hätten sich dann erst zusammengefunden :|

yo

Pilze gehören weder zu den Tieren noch zu den Pflanzen.
Es sind Organismen, die zu einem eigenständigen Organismenreich zusammengefasst sind.
Es gibt zwischen Pflanzen und (fast allen) Pilzgruppen keine homologisierbaren Strukturen.
Wer mehr wissen will ( ich blättere in meinen Bio Leistungskursunterlagen nach )


CARPE DIEM

Natürlich haben Pilze ihre eigene Systematik, die hat der Mensch doch auch.
Sonst könnte man einen Baum ja auch nicht von einem Pilz unterscheiden
...usw.

Du hast schon Recht yo. Ich sagte im Grunde ja auch nichts anderes. Die
Bäume nehmen ihre Umwelt also wahr, und die Pilze ihrerseits ebenso, sonst
würden sie kaum in der Nähe bestimmter Baumarten auftauchen.

Und wir sprechen ja hier von etwas was allem lebendem innewohnt, der Liebe
zueinander.
Dass ein so mancher Pilz die Beziehung zwischen ihm und einer bestimmten
Baumart besser wahrzunehmen vermag als so mancher Mensch seine Liebe
zu seinen nächsten, sagt mir dass der Pilz es sehr wohl weiss!

In welcher Beziehung steht hier das Wissen eines Menschen gegenüber dem
seiner Umwelt?

Kann man das Wissen um des eigenen Zustandes überhaupt in Klassen des
Verständnises unterteilen?

Wenn ich von Liebe spreche, dann meine ich ganz sicher die welche der
Existenz alles Lebenden seinen Sinn gibt. Von diesem war und ist der
Mensch nach wie vor nicht ausgeschlossen, im Ursprung lag die Liebe und sie
gibt auch weiterhin den Ton an.
Liebe lässt das Leben wachsen und sich gegenseitig vervielfältigen, das ist
doch nichts neues, ich betrachte das gesamte Leben als ein Auswuchs der
Teilchen welche sich zur Sonne hin gezogen fühlen, die Artenvielfalt ensteht
durch die Teilchenvielfalt, und so wächst aus einem Planeten das heraus was
die Sonne zum existieren braucht und sich nicht von Anbeginn nehmen
konnte.

Nebenbei können wir alles dies erleben, und mit all unseren Sinnen erfassen,
geniessen wir die Show!

...leben heisst lieben!

@rebornspecies
klingt ja schön, fast schon hollywood-mäßig ;) *das tempo zück* aber ehrlich gesagt bin ich da etwas nüchterner. dass der pilz seine beziehung zum baum wahrnimmt, bezweifle ich sehr...
will dir ja nicht zu nahe treten, aber vielleicht vewendest du das wort liebe zu global. nur meine meinung, aber solange es dir gefällt... :)

"...und so wächst aus einem Planeten das heraus was die Sonne zum existieren braucht und sich nicht von Anbeginn nehmen konnte."
häh?!? die sonne braucht doch nichts, um existieren zu können. es herrscht eine einseitige abhängigkeit seitens der lebewesen von der sonne. wenn ich alle planeten wegschnippen könnte, würde die sonne dennoch weiter scheinen. oder nicht? vielleicht kann ja mal einer der physik-typen hierzu stellung nehmen ;)

yo

² rebornspecies:
"Natürlich haben Pilze ihre eigene Systematik, die hat der Mensch doch auch.
Sonst könnte man einen Baum ja auch nicht von einem Pilz unterscheiden
...usw."

nÖ, es gibt nur 4 Reiche in der biologischen Systematik :o

Weil diese Macht uns nunmal früher oder später unerbittlich in die Knie zwingt.
Vor der Liebe gibt es (fast) kein entrinnen.

Man liebt weil man geliebt werden will...

Man liebt damit der Fortbestand der Art gesichert ist.

Alarmi schrieb:Man liebt damit der Fortbestand der Art gesichert ist.

Nein, sowas gibt es nicht. Welche geheimnisvolle Macht befiehlt dir denn, deine "Art" zu sichern?

jacksback schrieb:Man liebt weil man geliebt werden will...

Richtig.

Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.
Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.

„Ich hasse und ich liebe – warum, fragst du vielleicht.
Ich weiß es nicht. Ich fühl’s – es kreuzigt mich.“

Publius Vergilius Maro, Carmen 85

Welche Liebe ist eigentlich gemeint? Die Liebe im allgemeinen?

Ich liebe meinen (jeweiligen) Partner, meine Kinder, meinen Kater, meine Balkonpflanzen,
schöne Gewohnheiten und Annehmlichkeiten und letztendlich mich.

Und das nicht, um zurückgeliebt zu werden, sondern einfach, weil es meinem Innern
entspringt.

Und Liebe - gleich welcher Art sie ist und wem sie gilt - fragt nicht nach dem "Warum"!

Drei Formen der Liebe werden ja traditionell unterschieden:

Philia - Freundschaft bzw. die Liebe zu den Freunden

Eros - die geschlechtliche Liebe

Agape - die ( christliche ) Nächstenliebe

KillingTime schrieb:Nein, sowas gibt es nicht. Welche geheimnisvolle Macht befiehlt dir denn, deine "Art" zu sichern?

Man nennt sie Arterhaltungstrieb! Bestimmt schonmal von gehoert!

@Alarmi

Alarmi schrieb:Man nennt sie Arterhaltungstrieb!

Die Arterhaltung ist eine urbane Legende: Wikipedia: Arterhaltung

@KillingTime
Ok, falscher Begriff: nicht die Art will man erhalten, aber nach Moeglichkeit die eigenen Gene!

Alarmi schrieb:nicht die Art will man erhalten, aber nach Moeglichkeit die eigenen Gene!

Ja, das ist richtig. Man wird also etwas tun, welches die Erhaltung und das "Wohlbefinden" der eigenen Gene unterstützt. Wenn dazu Nachwuchs gehört (kann gleich mitarbeiten auf dem Bauernhof), dann wird man Nachwuchs zeugen. Wenn dazu kein Nachwuchs gehört (finanzielles Risiko), dann wird man das unterlassen.

aus dem gleichen grund, warum man atmet, isst, auf klo muss usw

Damit man eher Sex hat und sich fortpflanzt, damit man geliebt wird, damit man nicht einsam ist, ...

Hat wohl vielfältige Gründe, aber letztendlich sind diese Gründe egal. Die Hirnprozesse die das Verliebtsein ankurbeln finden nur statt, damit man Kinder zeugt.