@UffTaTa:
Dauerhafter Schlafmangel führt zu körperlichen Beschwerden (beispielsweiseerhöhte Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen) und zu psychischen Problemen (beispielsweiseDenkstörungen, Müdigkeit, Halluzinationen, Reizbarkeit). Dauerhafter methodischerSchlafentzug wird daher auch als Methode der Folter unter anderem dazu eingesetzt, umklares Denken des Opfers zu unterbinden und um den Willen sowie die Widerstandskraft desOpfers zu brechen und so beispielsweise Aussagen zu erpressen.
Im altenKaiserreich China diente der Schlafentzug über Tage und Wochen dazu, Schwerverbrecherhinzurichten. Durch Schlagen, Schmerzreize und Kitzeln wurden diese wach gehalten. Nacheinigen Tagen bekamen sie Wahnvorstellungen und bald darauf starben sie. Es sind keinePersonen bekannt, die mehr als elf Tage ohne Schlaf auskommen konnten.
In derSowjetunion war Schlafentzug eine gängige Praxis bei den Verhören von Verdächtigen, dieteilweise wie am Fließband von verschiedenen Personen abwechselnd befragt wurden (dieseFolter wird auch in Solschenizyns Archipel Gulag geschildert). Kombiniert mitEinschüchterungen, Drohungen, Entzug von Nahrung und Wasser sowie qualvollenKörperhaltungen war es ein weit verbreitetes Druckmittel. Schlafentzug wird auchheutzutage noch oft als Foltermethode angewandt, da er keine nachweisbaren körperlichenSpuren beim Opfer hinterlässt (so genannte Weiße Folter).
Nach Aussagen vonAngehörigen der RAF-Häftlinge sollen ähnliche Foltern im Rahmen der Iso-Haft vorgekommensein.
Dass in Nordirland IRA-Angehörige so gefoltert wurden, ist mir ebenfallsbekannt.
Aus Guantanamo berichtet ein Manfred Nowak für die Zeit überSchlafentzug:
"Nicht jeder Schlafentzug ist ja zum Beispiel automatisch Folter. AberSchlafentzug über längere Zeit zum Zwecke der Desorientierung ist Folter, sobald erschweres Leiden bei der betroffenen Person verursacht. Und es gibt Beweise, dass Menschenvierzehn Tage lang jede Viertelstunde aufgeweckt wurden. Ein Beispiel dafür ist auch dieEinsetzung von Hunden und das Ausnützen von Phobien. Menschen wurden in ganz enge Käfigegesperrt oder in Stresspositionen fixiert, die physische Schmerzenverursachen."
Allerding habe ich beim schnellen Suchen im Net keinen stichhaltigenBeweis (ausser Behauptungen der chinesischen Falun Gong) gefunden, dass tatsächlichaktuell Menschen an Schlafentzug sterben. Tierversuche mit Ratten führten allerdings nach28 Tagen zum Tod der Versuchstiere.
Selbst ausprobieren?