@Rumpelstil Ich zitiere einen Gast von der 1. Seite, so dass man sieht wie die Herstellung des Steins der Weisen vorangehen soll, schade dass der Gast der es gschrieben hat, nicht mehr dabei ist, der wusste viel...
:(Es ist eine Erklärung des Steins und die Phasen nach der allgemeinen Form (1. Form) und der nach R. Federmann...
Stein der Weisen
(auch Lapis philosophorum, Philosophicum, Ultima materia) Er ist das Ziel alchemistischer Arbeit, seine als Conglutination oder Transmutation bezeichnete Herstellung aus der Ausgangsmaterie (Materia prima) ist das Meisterstück (Magisterium) der Alchemie.
Auf materielle Vorteile bedachte Alchemisten suchten den Stein der Weisen zu gewinnen, um mit seiner Hilfe unedle Metalle in Gold zu verwandeln oder um ein Elixier herzustellen, das unsterblich machen soll.
Dieser Verwandlungsprozeß von der Materia prima zum Lapis vollzieht sich in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen. Beschrieben worden sein sollen die Stufen dieser Wandlung zuerst auf der Tabula Smaragdina.
Die Stufen sind nach den gängigen Darstellungen:
I.
Die Solution oder Liquefaktion (lat. „Auflösung”, „Verflüssigung”), bei der der Ausgangsstoff materia prima zu einem „Merkurialwasser” verflüssigt bzw. darin aufgelöst wird
II.
Die Schwärzung (Nigredo), der Abstieg in niedere Sphären durch Vergraben im „Bauch der Erde”, wobei die Materie sich schwärzt, symbolisiert durch den Raben, und verfault (Putrefaktion), wie ein Leichnam im Grab, der zur Mutter Erde zurückkehrt
III.
Nach dieser Phase der Schwärzung wird die Aufhellung (Albedo) angestrebt, symbolisch verwandelt sich der schwarze Rabe nun in eine weiße Taube.
IV.
Bei diesen Prozessen ging durch Verdunstung Geist verloren. Um ihn der Materie zurückzugeben, wird diese mit „philosophischer Milch” lacta philosophica genährt, wodurch bei Gelingen eine Citrinitas genannte Gelbfärbung des Stoffes eintritt. Andernfalls zeigt sich das Scheitern als cauda pavonis, dem „vielfarbigen Pfauenschwanz”.
V.
Im Folgendem färbt sich bei günstigem Verlauf die Materie rot. In dieser Phase der Rötung streitet die Materie als roter Drache gegen sich selbst und verwandelt sich in Blut, woran der Alchemist die erfolgreiche Reduktion erkennt.
VI.
Nun gilt es durch Coagulation (Fixation) den Geist zu verdichten um in der
VII.
Stufe den Lapis philosophorum, den Stein der Weisen, geschaffen zu haben.
(weitgehend nach BIEDERMANN, Lexikon der magischen Künste 1998, 407)
Auch nach Zedlers Lexikon („Grosses vollständiges Universal=Lexikon aller Wissenschaften und Künste etc.”, 68 Bde. 1732-54, Neudr. Graz 1961-64) sind es sieben Stufen:
Calcination (Verkalkung),
Sublimatio (Erhöhung),
Solutio (Auflösung),
Putrefactio (Fäulung),
Destillatio, (Zertriefung),
Coagulatio (Gerinnung) und
Tinctura (Anstrich; zit. n. BIEDERMANN, 1998, 407)
R. Federmann zählt zwölf Stufen, die zum Magisterium der Verwandlung unedlen Metalls in Gold erforderlich sind:
Prozeß Geschehen
1. calcinatio
Verglühen oder Oxidation
Regent: Merkur
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2. putrefactio
u. mortificatio Verwesung und Absterben der unedlen Teile
Allegorie: Rabe oder Baumstumpf
Regent: Saturn
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3. sublimatio Phase der Verflüchtigung, feste Materie geht durch Sublimation in flüchtige Stoffe über
Allegorie: ein auffliegender Vogel, ein Kelch oder ein Rabenhaupt, auf dem ein kleiner heller Vogel sitzt
Regent: Jupiter
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4. solutio Lösung oder Schmelzung
Allegorie: Vogel Greif als Reittier der „Silberkönigin”
Regent: Mond
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5. distillatio Abscheidung des Festem vom Flüssigen
Regent: Venus
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6. coagulatio Gerinnung oder Fixierung, die „chymische Hochzeit”
Allegorie: doppelköfige Tiere, Androgyn oder die Begegnung von Einhorn und Hirsch
Regent: Mars
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7. extractio Darstellung der Tinktur
Regent: Sonne
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8. digestio Zerteilung, Trennung des Subtilen vom Groben
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9. ceratio Erzielung eines wachsartigen Zwischenprodukts (lat. cera, „Wachs”)
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10. fermentatio Gärung
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11. multiplicatio Vervielfachung oder Projektion, Aufstreuen der Substanz auf den zu wandelnden Stoff
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12. projectio die Verwandlung (Transmutation) des unedlen Metalls in Gold
(R. FEDERMANN, Die königliche Kunst, 1964, zit. n. BIEDERMANN, 1998, 407)