Bundeswehr oder Zivildienst?
29.06.2008 um 12:24
vielleicht noch wie man richtig zu essen hat
Wenn man keine Ahnung hat.....den Rest kennste bestimmt. Das Essen is nämlich ne Grundvoraussetzung um überhaupt T2 zu sein.
Desweiteren sehen die Zivis, die das aus deinen Gründen machen immer nur "Uuuuh da wird gedrillt das is ja so böse" naja solche wie du sollten wirklich Zivi machen, da sie ja mit Autorität nich klarzukommen scheinen. Also bevor ihr weinend euren Spind aufräumt, dann fahrt lieber einkaufen. Solche musses ja auch geben, immerhin müsste man sonst jemanden dafür bezahlen.
Aber wenn ihr weiter denken würdet, dann würdet ihr auch andere Seiten des Wehrdienstes sehen.
Man lernt Kameradschaft und das wird einem bei der ersten Ansprache des Bataillonskommandeures schon gesagt bei uns:
"Es wird eine Sache geben, die euch auch lange nach dem Wehrdienst in Errinerung bleiben wird - die Kameradschaft, die ihr hier erlebt. Sowas wird euch im späteren Leben nie wieder begegnen."
Kann ich mich noch ganz genau dran erinnern und abgesehen von den arroganten selbstsüchtigen Klugscheißabiturienten konnte man diese Kameradschaft auch spüren. Wenn man dachte, versagt zu haben, weil einem nach 3km mit 30 - 40kg Gepäck im Laufschritt das Knie den Dienst versagte, dann wurde man wieder aufgerichtet und es wurde einem klar gemacht, dass man mehr geleistet hatte als der andere Zug, der dieselbe Strecke nur in gemütlichem Marsch zurücklegte und dass man nunmal nicht mehr leisten kann als das Gerüst, was einen trägt.
Und wir hatten einmal auf dieser Strecke 8(!) Ausfälle. 5 wurden ohnmächtig und drei (unter den Dreien war ich) bekamen Probleme mit Knochen, Gelenken etc. Doch dann nahmen andere das Gepäck von einem und/oder die Waffe und weiter ging es. Da kam kein Krankenwagen, wer nichmehr konnte, wurde getragen.
Sowas bleibt hängen. Ich wurde schon von etlichen im zivilen Leben verraten und verarscht. Und ratet mal. Solche sind später zum Zivildienst gegangen, bis auf einige Ausnahmen. Und die Sache mit der Disziplin. Viele halten sie für überflüssig. Aber an einem Spiegel vor unserm UvD-Büro stand ein Spruch: "Disziplin ist am Anfang schwer doch später macht sie einem alles einfacher"
Und so ist es auch, man lernt, dass man auf andere angewiesen ist, man bekommt mit, dass man nicht der Mittelpunkt ist, dass Vorgesetzte nicht die persönlichen Diener sind, wenn man ein Problem hat, dass man sich hinten anstellen muss. Und ich sehs auch bei mir in der Feuerwehr, da gibt es Kameraden, die sich gegen den Wehrdienst entschieden haben. Und die haben arge Probleme mit Disziplin. Zwei Stück sind da besonders zu erwähnen. Einer geht auf die Barrikaden, wenn er nen Befehl erhält, den er nich machen will z.B. Fahrzeug putzen etc. der nächste kam zur Ausbildung, auf dem Plan stande Ordnung und Sauberkeit im Gerätehaus. Was macht er? Stellt sich hin, raucht eine und sagt "Ich war den ganzen Tag auf Arbeit"....Na und? Wir waren alle auf Arbeit und machen es trotzdem, er hat noch keinen Handschlag gemacht, da bekommt er den Befehl vonnem Zugführer, das Treppenhaus zu kehren, da setzt der sich in sein Auto und haut beleidigt ab.
Hinterher gab es persönliche Gespräche seitens der Wehrleitung mit ihm, seitdem klappt es besser mit dem Ausführen von Ausgaben. Und als er sich letztens wider der Funkdisziplin meldete und den Schlauch seines Trupps am falschen Verteileranschluss anschloss (man lernt sowas eigentlich mit als Erstes), musste er zur Strafe das Fahrzeug reinigen. Dann flog er letztens auch mal innen 2000 Liter Wasserbecken, weil er sich aufgrund solcher Vorkommnisse prima anbot, tja, wer nich hören will, muss fühlen. Und so bringt man ihnen halt Disziplin bei und wenn sie daraus immernochnich lernen, dann kommen besondere "Schikanen". Darunter so Sachen wie Dauerläufe im Chemikalienschutzanzug (man sieht aus wie ein gigantisches Kondom) und ähnliche Scherze. So lange bis der Pressluftatmer pfeift :}
Kannste mal sehen, Disziplin wird nich nur im Militär beigebracht, Trill ist Vogelfutter, Stiefelputzen gibbet sogar bei Kanalarbeitern und Gehorsam is Grundvoraussetzung für das Zurechtkommen in hierarchischen Gesellschaften.
Jetzt wisst ihr, was ich von Leuten halte, die den Wehrdienst aus so beschämenden Gründen verweigern, sich nicht unterordnen zu müssen/können oder einfach keinen Bock haben, 5:00 aufzustehen. Neun Monate sind garnichts. Zumal nach drei Monaten der Umgang lockerer wird und man später aufsteht und bis auf den Dienst vollkommen selbstständig agiert. Und die ersten Sachen, die einem der Spieß beibringt sind, zu grüßen, wenn man im Treppenhaus jemandem begegnet, dass man Älteren (ob nun Dienstalter oder normales) grundsätzlich Respekt entgegenzubringen hat und dass man sich (zumindest in Uniform) wie ein Mensch zu verhalten hat und nicht wie ein biertrinkender pöbelnder Assi, der man vllt im Zivilleben ist. (nein ich gehe nicht von mir aus)
Soviel nur zu denjenigen, die den KDV-Wortlaut nur als Alibi nehmen.