Bundeswehr oder Zivildienst?
18.05.2008 um 12:28
Wehrdienst (den gibts überall, sogar im Vatikanstaat, wo sich der Kasperverein Schweizer Garde nennt) hat nix mit Demokratie zu tun.
Wehrdienst gibt es überall und auch die Wehrpflicht ist in keinen Zusammenhang mit Demokratie zu bringen. Jeder kann sie haben und trotzdem demokratisch sein, es is nur eine Frage des Bedarfs und der Wirtschaftlichkeit..und wenns keine Zivis mehr gibt, ratet mal, was dann passiert. Dann wirds in den Krankenhäusern alles teurer, der Pflegedienst lässt sich noch astronomischer bezahlen und die Krankenkassen erhöhen auch ihre Tarife, wenn alle, die jetzt als Zivis was für die tun, noch bezahlt werden müssen....und die Steuern bleiben gleich hoch, seid euch da mal sicher.
Außerdem geht es Zivis im Grunde finanziell etc. besser als Wehrdienstleistenden, wenn ich noch einen von denen jammern hör, platzt mir der Ast.
Ich sehe es eher so:
Nen großer Teil der Deutschen ist nichmehr willens, eine Pflicht zu übernehmen.
Verglichen mit früher oder andern Ländern der Gegenwart geht es uns dermaßen gut, dass jeder für die neun Monate zu irgendwas, ob sozial oder wehrtechnisch, verpflichtet werden könnte. Sein Leben zu führen, dafür is hinterher noch genug Zeit aber welcher Zivi tut schon in seiner Freizeit was UNENTGELTLICH für andere, wenn er es nich gerade müsste? Gibt sicher einige aber das wird nen verschwindend geringer Teil sein.
Außerdem macht der Staat diese Pflichten nich, weils ihm Spaß macht oder weil er was davon hat. Der Staat könnte mit Abschaffung der Wehrpflicht ne Menge Geld sparen. Denn die, die im Einsatz sind, die sind eh SaZ oder BS, die werden also nich mit 200 sondern mit 2000 Ökken im Monat abgerechnet.
Die Wehrpflicht dient einem anderen Zweck, wenn dieser auch nich offiziell die höchste Priorität hat.
Dank der Wehrpflicht sind arm&reich, HS und Gym in sämtlichen Dienstgradgruppen homogen vertreten, wenn auch in Offizierskreisen nur Abiturienten kursieren, aber man kann sich ja auch innerhalb der BW weiterbilden.
Schau man sich eine Armee an, wo es keine Wehrpflicht gibt:
U.S. Army: Der Anteil der Analphabeten ist enorm hoch. Die, die was drauf haben bildungstechnisch, die sind Offiziere, der ganze Rest also die, die im ZL keine Chancen haben, die sind es, die im Sand latschen und die Drecksarbeit machen.
Die "Chance" Armee für diese Leute ist nur ein Trugbild, sie sind auch im Militär die Ersten, die wegknicken.
In D ist es mir nich bekannt, dass es Analphabeten gäbe im Militär....wer nich lesen kann, der schafft nämlich schon die Musterung garnicht. Und die Musterung zusammen mit dem Aussieben durch hohes Angebot, das ist es, was das Niveau hoch hält. Ich hab von jemandem gehört, dass er in einer Übung mit Amerikanern war und die Sergeants gröbere Fehler machten als Rekruten der BW....das will schon was heißen, Plinsen gibt es überall aber ausbildungstechnisch und auch vom intellektuellen Durchschnitt her halte ich die BW der U.S. Army und der Royal Army für überlegen, denn hier muss man nich jeden nehmen, der kommt sondern der Staat sorgt für das Angebot, dass es dem Militär erlaubt, sich die Fähigsten rauszusuchen.
Und keiner wird gezwungen, dahin zu gehen...wer heutzutage in der Bundeswehr ist, der hat es sich rausgesucht, da hin zu gehen. Denn mittlerweile ist es einfacher, nicht genommen zu werden, als genommen zu werden. Die WP is ine Farce, die von denen vorgeschoben wird, die sonst nix zu meckern haben.
Die sich heute über neun Monate beklagen, die sollten mal dran denken, dass man in der DDR schnell mal drei Jahre lang Soldat war..und das OHNE jedes Wochenende nach Hause zu fahren, heute gibt es Fälle, wo man zum Donnerstag einberufen wird und am Freitag schon wieder heim darf, das is nich nur human, das is mehr als human, selbst eine Klassenfahrt geht länger.
Bei mir war das schon besser gehandhabt (wenn auch lange noch nich gut) ich kam annem Dienstag in die Kaserne und aus diesem Grund blieb ich da auch zwei Wochen, bevor es das erste mal heim ging......allerdings ist diese Praxis auch besser für die Integration der Soldaten ins Zivilleben, allerdings sollte man die Fristen für Heimfahrten auf 2-4 Wochen begrenzen, damit die Soldaten nich nur im Dienst die Kameradschaft pflegen sondern auch am WE, wo man auch mal was unternehmen kann....als ich das WE in der Kaserne verbrachte, da war halt mal etwas Kultur angesagt und wir haben uns an dem Sonntag halt mal das Schloss der Garnisonsstadt angeschaut, angeführt von den Ausbildern und den Angestellten des Schlosses.....war mal ne Abwechslung und auch nich schlecht für die kulturelle Bildung, wenn auch nich ausreichend.....
Aber Wehrdienst is für viele auch das erste mal, wo sie den Rockzippel der Mama für ne Zeit lang nich zu fassen kriegen.