Stockholm Syndrom

Ich glaube nicht, dass ich diesen UNBEDINGTEN Überlebensdrang/zwang habe. Das räumt mir ANDERE Freiheiten ein.

JEDER Mensch hat den Überlebenszwang. Du warst nur noch nie in einer Situation in der dieser sich gemeldet hat.
Ihr glaubt garnicht zu was ein Mensch fähig ist wenn sein Leben ernsthaft in Gefahr ist. Die tun dann Dinge die sie "normalerweise" nie getan hätten.

Zum Stockholmsyndrom:
Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Geisel evtl mit seinem Peiniger symphatisiert. Die Geisel erlebt die ganze Situation ja zum Teil aus der sicht des Geiselnehmers. Die Geisel sieht die Böse Polizei die versucht den Geiselnehmer auszuschalten. Und vielleicht erzählt der Geiselnehmer dann auch noch warum er in diese Situation geraten ist, was unter umständen Mitleid erregen könnte.

Es sind eben zwei Menschen die zusammen eine Extremsituation erleben, ob die sich jetzt mögen oder nicht ist ganz egal, sowas verbindet in irgendeiner Art und
Weise.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass sowas oft passiert :)

Es ist interessant, dass die englischsprachige evolutionäre Argumente bringt im Gegensatz zum deutschen Wiki:

In the view of evolutionary psychology, "the mind is a set of information-processing machines that were designed by natural selection to solve adaptive problems faced by our hunter-gatherer ancestors."[14]

One of the "adaptive problems faced by our hunter-gatherer ancestors", particularly females, was being abducted by another band. Life in the human "environment of evolutionary adaptiveness" (EEA) is thought by researchers such as Azar Gat to be similar to that of the few remaining hunter-gatherer societies. "Deadly violence is also regularly activated in competition over women. . . . Abduction of women, rape, ... are widespread direct causes of reproductive conflict ..."[15] Being captured[16] and having their dependent children killed might have been fairly common.[17] Women who resisted capture in such situations risked being killed.[18]

Azar Gat argues that war and abductions (capture) were typical of human pre-history.[15] When selection is intense and persistent, adaptive traits (such as capture-bonding) become universal to the population or species.

Partial activation of the capture-bonding psychological trait may lie behind battered-wife syndrome, military basic training, fraternity hazing, and sex practices such as sadism/masochism or bondage/discipline.[6] Being captured by neighbouring tribes was a relatively common event for women in human history, if anything like the recent history of the few remaining primitive tribes. In some of those tribes (Yanomamo, for instance) practically everyone in the tribe is descended from a captive within the last three generations. Perhaps as high as one in ten of females were abducted and incorporated into the tribe that captured them.[6]

Ist das Leben nicht ein einziger Stockholm Syndrom man lebt sozusagen in Syndromen. Damit ist auch das lächerliche Gebaren von Fussbalfans weltweit zu erklären. Na der ganze Rest aber auch.

Ich hab schon viele Beziehungen in meinem Umfeld beobachten können, auf die auch durchaus das Stockholm-Syndrom passen würde ...

Ich finde eigentlich, dass alle beziehungen irgendwie anteilig davon geprägt sind. das wort ist schon irgendwie komisch aber auch cool, könnte ein buchtitel sein. vielleicht mein neues buch...