@gustus:
"wo ist dein RESPEKT den Menschen gegen über ,wo du deine kamera drauf hälstum für Geld das ELEND andere Menschen zu DUKUMENTIEREN wo ist dein Respekt? oder ist esdir ein Bedürfnis die Würde des Menschen zu untergraben aus Geldgier? und noch was, nurweil es ausgesprochen ist,ist es so?"
Ich glaube, lieber Gustus, ich bin Dirzwecks besserem Verständnis einfach mal ein paar erklärende Worte schuldig:
1954 inHamburg geboren, nach Schulabbruch Hafenarbeiter. Politische Tätigkeit im Rahmen einerkommunistischen Organisation u.a. in Jugendzentren, Arbeit mit jugendlichen Kriminellen,Heimzöglingen, Drogenabhängigen. Arbeit in einer Therapieeinrichtung.
Ab 1975(Libanon) als freier Journalist tätig, Berichterstattung im Rahmen internationalerSolidarität für verschiedene kleine politische Zeitungen und Zeitschriften ausBürgerkriegsregionen, über den Bewaffneten Kampf in Westeuropa und Nahost, überFolteropfer in Algerien, über alte Nazi-Wissenschaftler in Ägypten, über die Verbrechender Contra in Nicaragua.
Das alles ohne einen Pfennig Bezahlung - aus politischerÜberzeugung, mein Geld verdiente ich weiterhin mit Maloche im Hafen! Für dieBerichterstattung gab ich meinen Urlaub dran. Übrigens habe ich nicht fotografiert -meine Waffe war das Diktiergerät und eine alte Reiseschreibmaschine. Das Elend derMenschen zu dokumentieren hielt ich für meine Aufgabe, um Öffentlichkeit für dieKämpferInnen und Opfer zu schaffen, die sonst niemand wahrnehmen wollte.
1984 mussteich diese Arbeit aus gesundheitlichen Gründen beenden.
Was blieb? Eine Fülle vonlängst vergessenen Artikeln in längst verschwundenen Publikationen, ein Buch imSelbstverlag, eine angeknackste Wirbelsäule, gelegentliche Malaria-Attacken, eine Narbeim rechten Arm, eine ermordete erste Ehefrau und eine Tochter, die bis Anfang Oktober ineiner Klinik in Gaza arbeitete.
Ich selbst bin nach einigen Turbulenzen privater wieberuflicher Art inzwischen als freier Mitarbeiter eines grossen Medienkonzerns tätig, fürden ich Produktion und Vermarktung internationaler wissenschaftlicher Fachzeitschriftenim Bereich Medizin und Psychologie betreue. Damit verdiene ich mein Geld.
Inzwischenbin ich wieder verheiratet, meine Frau stammt aus Irland und betreibt eine europaweitagierende Werbefirma, die vom Prospekt bis zum Messestand Unternehmen im BereichMaschinenbau, Fördertechnik, Verpackungsindustrie etc. betreut. Damit verdient sieweitaus mehr als ich.
Wir haben zwei gemeinsame Kinder und leben in Nordfriesland.
Reicht Dir das?
Übrigens geht's bei Prostitutuion tatsächlich nurum Geld. Warum also nicht über Geld reden.
Natürlich prostituiere ich mich heute fürGeld - früher für politische Ideale.
Jetzt würde ich natürlich gern etwas überDich erfahren.