http://9monate.qualimedic.de/Rot_gruen_blindheit.html@ThinkOneThingRot-Grün-Blindheit (oder Rot-Grün-Schwäche) ist einegeschlechtsgebundene vererbbare Farbsehstörung, eine meist angeborene Störung desFarbensehens. Nach Ausprägung und Schweregrad der Störung unterscheidet man
Rotschwäche (Protanomalie) und
Rotblindheit (Protanopie) sowie
Grünschwäche(Deuteranomalie) und
Grünblindheit (Deuteranopie).
Ursache ist das Fehlen vonbestimmten Bestandteilen (Zapfen) in der Netzhaut des Auges, so dass die Betroffenen Rotund Grün nicht richtig oder gar nicht erkennen können.
Grau statt Rot und Grün
Menschen mit Grünblindheit und mit Rotblindheit verwechseln Rot und Grün, so dass fürbeide Formen auch die Bezeichnung Rot-Grün-Blindheit üblich ist. Sie sehen beide Farbennicht normal, da ihr Farbensystem sich nur aus Blau und Gelb (statt normalerweise ausBlau, Gelb und Rot) zusammensetzt. Rot und Grün werden bei Farbsehschwäche sehr leichtverwechselt. Bei der Farbblindheit einer Farbe entsteht aus der Helligkeit und derFarbsättigung eine sogenannte Fehlfarbe, die den Farbeindruck ersetzt. Nur die Menschen,die gar kein Farbpigment (Tritanopie) haben, sehen die Welt »unbunt« als Grautöne. DieSehschärfe der Betroffenen ist normal.
Diagnose
Zur Feststellung einerRot-Grün-Blindheit verwendet man Farbprüftafeln wie die Ishihara-Tafeln bzw.pseudoisochromatische Tafeln. Das sind kleine Tafeln mit farbigen Zahlen (oder Linien)auf farbigem Hintergrund. Bei bestimmten Farbsehschwächen können bestimmte Zahlen oderLinien nicht gesehen werden. Für Kinder gibt es einen anderen Test, genannt "Color VisionTesting Made Easy" (CVTME). Auf diesen Farbprüftafeln sind Gegenstände und Tiereabgebildet (Auto, Luftballon, Hund). Die Entwicklung der Sehfähigkeit von Kindern wirdbei der Früherkennungsuntersuchung U8 routinemäßig überprüft.
Häufigkeit
Etwa 9% der männlichen und 0,5% der weiblichen Bevölkerung haben eineRot-Grün-Schwäche oder Rot-Grün-Blindheit.
Geschlechtsgebundene Vererbung
Rot-Grün-Blindheit ist eine x-chromosomal rezessive Erkrankung, so wie dieBluterkrankheit. Die Erbanlagen (Gene) für Farbensehen befinden sich auf einemGeschlechtschromosom (Gonosom), und zwar auf dem X-Chromosom. Eine Frau, die ein defektesGen für Farbensehen hat, kann trotzdem ganz normal sehen, weil Frauen immer zweiX-Chromosomen haben. Das zweite, gesunde X-Chromosom reicht für normales Farbensehen aus.Die Rot-Grün-Blindheit kann bei einer Frau nur auftreten, wenn sie ein defektes Gen fürFarbensehen von beiden Elternteilen geerbt hat, was sehr selten vorkommt.
Frauen, die eine Erbanlage für Rot-Grün-Blindheit tragen, können diese aber an ihreNachkommen weitergeben – sie sind Überträgerinnen (Konduktorinnen). Dabei sind dieTöchter einer Konduktorin zu 50% selbst wieder Überträgerinnen. Die Söhne einerÜberträgerin sind zu 50% rot-grün-blind und zu 50% gesund. Der Grund: Männer haben ein X-und ein Y-Chromosom. Auf dem Y-Chromosom liegen keine Gene für Farbensehen. Deshalb sindMänner, die eine Anlage für Rot-Grün-Blindheit geerbt haben, tatsächlich immerrot-grün-blind. Die Söhne der Betroffenen sind (wenn die Mutter keine Überträgerin ist)alle gesund, da sie von ihrem Vater das Y-Chromosom bekommen haben. Die Töchter sindwieder Überträgerinnen, denn sie haben das X-Chromosom mit der Anlage fürRot-Grün-Blindheit geerbt.
http://9monate.qualimedic.de/Rot_gruen_blindheit.html