Wie wichtig ist Treue?

Treue bedeutet für mich, gegenüber meinem Partner/Freunden/Familie loyal zu sein was ich dann aber auch fordere. Deshalb finde ich die Treue/Loyalität in einer romantischen aber auch in einer freundschaftlichen/familiären Beziehung absolut wichtig. Gewisse Grenzen sollten nicht überschritten werden, denn dann ist es eben Betrug. Und am wichtigsten ist es in aller erster Linie sich selbst und seinen Prinzipien treu zu sein.

cejar schrieb:Ich war früher sehr oft betrunken - aber mir hättest Du jegliche Frau nackt an den Bauch binden können, ich habe meine Freundin so sehr geliebt, ich hätte nicht mal ansatzweise Interesse gehabt.

Ist ja auch eine sehr gute Einstellung.

cejar schrieb:Leider hat Sie dann irgendwann Gefühle für einen Arbeitskollegen entwickelt, damit konnte ich nicht umgehen und wir haben uns getrennt. War etwas voreilig, weil wie 2-3 Jahre später ein paar mal telefoniert haben und unsere Beziehung "aufgearbeitet" haben. Sie war zu dem Zeitpunkt einfach komplett unsicher und verwirrt und hatte nicht mal ansatzweise an Trennung gedacht, als Sie mir diese Gefühle gestanden hat.

Und ganz ehrlich.
Sei froh dass du das Prachtexemplar los bist.
'Komplett Verwirrt' wenn ich das schon lese.
Soweit reichte die Verwirrtheit ja anscheinend nicht um zu verhindern Gefühle für den Kollegen zu entwickeln.

SuiGeneris schrieb:Für mich kommen nur offene Beziehungen in Frage

Für mich persönlich sind das die größten red flags.
Da stimmt meist was nicht.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, rein gespiegelt auf meine Erfahrungen.

Berryl schrieb:Sei froh dass du das Prachtexemplar los bist.

Ein ausgelutschter Spruch, der einem nicht den Schmerz nehmen kann. Wie oft habe ich mir das vor mir selbst gesagt und gebracht es nichts. Erst immer nur die Zeit konnte Wunden heilen.

Berryl schrieb:'Komplett Verwirrt' wenn ich das schon lese.
Soweit reichte die Verwirrtheit ja anscheinend nicht um zu verhindern Gefühle für den Kollegen zu entwickeln.

Wahrscheinlich gerade deshalb verwirrt und unsicher. Weil man das in der Regel nicht plant. Also Gefühle für eine andere Person zu entwickeln. Dagegen ist auch kein Kraut gewachsen. Gibt auch keinen Knopf/Schalter über den Menschen das steuern könnten.

Besonders wenn zwei Menschen regelmäßig miteinander zu tun haben, wie bspw. auf der Arbeit, kann es passieren, dass ungewollt jemand Gefühle für den anderen entwickelt oder auch beidseitig Gefühle entstehen.

Oder wie war das damals @cejar? Musst natürlich nicht antworten.

War sie gerade wegen den entstandenen Gefühlen für ihren Kollegen so verunsichert und verwirrt?

rhapsody3004 schrieb:Wahrscheinlich gerade deshalb verwirrt und unsicher. Weil man das in der Regel nicht plant. Also Gefühle für eine andere Person zu entwickeln. Dagegen ist auch kein Kraut gewachsen. Gibt auch keinen Knopf/Schalter über den Menschen das steuern könnten.

Besonders wenn zwei Menschen regelmäßig miteinander zu tun haben, wie bspw. auf der Arbeit, kann es passieren, dass ungewollt jemand Gefühle für den anderen entwickelt oder auch beidseitig Gefühle entstehen.

Jaja.
So ein Schwachsinn rangiert auf einer Ebene mit: 'Ist halt passiert', 'Konnte mich endlich als Frau-Mann fühlen' usw.
Alles schon mitbekommen.
Der Bullshit zwecks Rechtfertigung des eigenen tuns wird deswegen auch nicht besser oder wahrer.
Wobei man @cejar wirklich zugute halten muss, manche machen sich ja nach solchen Aussagen erst recht zum Affen, dass er die Reisleine gezogen hat.
Das ist sehr gut und verdient aus meiner Sicht Respekt.

rhapsody3004 schrieb:Ein ausgelutschter Spruch, der einem nicht den Schmerz nehmen kann. Wie oft habe ich mir das vor mir selbst gesagt und gebracht es nichts. Erst immer nur die Zeit konnte Wunden heilen.

Darum konsequent an sich selber arbeiten.
Auch mental.

Berryl schrieb:Jaja.
So ein Schwachsinn rangiert auf einer Ebene mit: 'Ist halt passiert', 'Konnte mich endlich als Frau-Mann fühlen' usw.
Alles schon mitbekommen.

Ja, stell dir vor; Anders als das aktive Fremdgehen kann man Gefühlsentwicklung für andere Menschen nicht so leicht beeinflussen.

Kann wirklich so mit der Zeit passieren und deswegen auch irritiert darüber sein. Nicht wenige Menschen dürften davon auch richtig verunsichert und ja auch verwirrt dann sein, weil selber bis Dato nie damit gerechnet, dass ihnen sowas passieren könnte.

Wichtig ist dann der Umgang damit und das auch gegenüber dem Partner oder der Partnerin.


Ich habe mit den Jahren auch versucht mich in so manche Frau hineinzuversetzen, wobei das nicht nur Frauen, sondern auch Männer betreffen kann. Also Gefühle für jemand anderen zu entwickeln als den Partner.

Berryl schrieb:Darum konsequent an sich selber arbeiten.
Auch mental.

Und trotzdem gibt es keinen Schalter, der Kummer mal so eben ausschalten könnte, um sofort über einen anderen Menschen hinweg zu sein.

Das regelt dann die Zeit von selbst.

Ps.
Ich bin auch nicht mehr so naiv wie früher. Ein Mensch, in meinem Fall eine Frau, kann man mich noch sooo sehr lieben - auch sie wird niemals wissen können, ob sie sich nicht doch mal irgendwann in einen anderen Menschen verlieben könnte bzw. für jemand anderen Gefühle entwickeln könnte. Also der Klassiker bspw. für einen Arbeitskollegen, den sie täglich sehen und mit ihm täglich zu tun haben würde.

rhapsody3004 schrieb:Anders als das aktive Fremdgehen kann man Gefühlsentwicklung für andere Menschen nicht so leicht beeinflussen.

Aber man kann reinen Tisch machen.
Unverzüglich.
Man kann auch die eigene Beziehung reflektieren.
Irgendwas wird wohl da nicht so toll sein wenn man wem anderen besser schätzt.
Und dann mal konsequent seine Bedürfnisse formulieren.
Aber ja ok.
Das ist ja alles unbequem.
Und da sortieren sich dann auch die Spreu vom Weizen.

Berryl schrieb:Aber man kann reinen Tisch machen.
Unverzüglich.
Man kann auch die eigene Beziehung reflektieren.

Wie gesagt:

rhapsody3004 schrieb:Wichtig ist dann der Umgang damit und das auch gegenüber dem Partner oder der Partnerin.

Verstehe aber auch, dass man das nicht in jedem Fall immer gleich sofort dem Partner oder der Partnerin mitteilen mag oder gar gleich umgehend Schluss machen kann/könnte.
Insbesondere dann nicht, wenn man für den Partner oder die Partnerin auch noch was empfinden sollte und sich eigentlich gar nicht trennen will.
Da hoffen einige dann vielleicht auch nur darauf, dass sich die Gefühle für jemand anderen wieder von selbst legen.

Berryl schrieb:Irgendwas wird wohl da nicht so toll sein wenn man wem anderen besser schätzt.

Ist man selbst in einer Beziehung nicht sooo glücklich, warum auch immer, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich umso höher für einen anderen Menschen Gefühle zu entwickeln.

@Berryl
also da gesteht jemand, dass er Gefühle für jemanden entwickelt hat, ist also komplett ehrlich und dann hast Du nix Besseres anzubieten als:

Berryl schrieb:Sei froh dass du das Prachtexemplar los bist.
'Komplett Verwirrt' wenn ich das schon lese.
Soweit reichte die Verwirrtheit ja anscheinend nicht um zu verhindern Gefühle für den Kollegen zu entwickeln.

da frage ich mich ernstlich, was Du eigentlich so von einem Partner erwartest. Totale Gefühlskontrolle und besser lügen? Wir sind Menschen, keiner ist perfekt, aber wenn man ehrlich ist, dann ist das einfach fair und zeigt auch, dass einem sehr wohl etwas an der Person liegt, mit der man die Beziehung hat. Wenn aber jemand reagiert wie Du, dann weiß ich, dass Dir nix daran liegt, denn weder hast Du auch nur ansatzweise Verständnis, noch hast Du offenbar irgendeine Idee, warum Du mit dem "Prachtexemplar" zusammen warst,kennst sie gar nicht und hast auch kein Interesse, zu verstehen oder gemeinsam eine mögliche Krise zu bewältigen. Das ist keine Liebe.

Tussinelda schrieb:Wenn aber jemand reagiert wie Du, dann weiß ich, dass Dir nix daran liegt, denn weder hast Du auch nur ansatzweise Verständnis,

Tussinelda schrieb:hast auch kein Interesse, zu verstehen oder gemeinsam eine mögliche Krise zu bewältigen.

Wenn das in einer langjährigen Ehe mal vorkommt.
Ok.
Dann kann man es versuchen.
Da würde ich zustimmen daran zu arbeiten.
Wenn es vorher, in einer einfachen Beziehung, schon so anfängt ist es den Stress nicht wert.
Eine Beziehung ist, zumindest für mich, ein 100% Sache.
Wenn es dann schon so in der Phase ist....nein danke.
Es gibt soviele liebenswerte Menschen damit man sich sowas ersparen kann.

Berryl schrieb:Eine Beziehung ist, zumindest für mich, ein 100% Sache.
Wenn es dann schon so in der Phase ist....nein danke.
Es gibt soviele liebenswerte Menschen damit man sich sowas ersparen kann.

Da gebe ich dir grundsätzlich recht.

Dennoch fällt es nicht jedem Mann leicht so schnell loslassen zu können. Die Gefühle sind ja nicht sofort weg, nur weil die Partnerin für jemand anderen Gefühle entwickelt hat.

Da helfen dann einfach keine Sprüche wie, Ach, andere Mütter haben auch schöne Töchter oder sei froh, dass du die los bist oder oder...



Könnte man es, darf auch angezweifelt werden, ob die Gefühle wirklich so stark und tief für die Partnerin gewesen sind.


.

@Berryl
Warum unterscheidest Du denn zwischen Ehe und Beziehung? Eine Beziehung kann genau so langjährig und fest und intensiv sein wie eine Ehe oder eben - auch genau wie eine Ehe - eben nicht. Nur weil eines Ehe genannt wird, ist es nicht besser oder bedeutet mehr.

Außerdem

cejar schrieb:Ich war früher sehr oft betrunken

sollte man auch das bedenken, bevor man hier so etwas wie Du ablässt, denn mit jemandem, der sehr oft betrunken ist eine Beziehung zu führen ist sicherlich auch nicht immer einfach.

Tussinelda schrieb:Warum unterscheidest Du denn zwischen Ehe und Beziehung? Eine Beziehung kann genau so langjährig und fest und intensiv sein wie eine Ehe oder eben - auch genau wie eine Ehe - eben nicht. Nur weil eines Ehe genannt wird, ist es nicht besser oder bedeutet mehr.

Was du dazu meinst sei dir belassen.
Peak für mich ist eine Ehe.
Meinetwegen nenn es wie du willst.
Wie gesagt.
Alles was nicht unter 'langjährig' läuft und man schon vor solchen Problemen steht ist es nicht wert da großartig rumzuwerkeln.

Berryl schrieb:Alles was nicht unter 'langjährig' läuft und man schon vor solchen Problemen steht ist es nicht wert da großartig rumzuwerkeln

"langjährig" ist kein Merkmal einer Ehe und auch in der Ehe sollte man rumwerkeln wenn es mal nicht klappt, in jeder Beziehung.

Tussinelda schrieb:sollte man auch das bedenken, bevor man hier so etwas wie Du ablässt, denn mit jemandem, der sehr oft betrunken ist eine Beziehung zu führen ist sicherlich auch nicht immer einfach.

Ok, das habe ich falsch dargestellt. Die Beziehung war vor meiner Alki-Zeit, aber die ersten beiden Jahre von 5 hatten wir eine Fernbeziehung und war ich an den Wochenenden wo wir uns mal nicht sahen, oft unterwegs und betrunken. Wenn wir uns gesehen haben, habe ich nie getrunken :)

cejar schrieb:Ok, das habe ich falsch dargestellt. Die Beziehung war vor meiner Alki-Zeit

Hatte das was mit der Beziehung bzw. dem Ende dieser zu tun?

Bei mir war es leider so. Bin von dem Teufelszeug Alk aber glücklicherweise wieder losgekommen und von der Frau auch.

cejar schrieb:aber die ersten beiden Jahre von 5 hatten wir eine Fernbeziehung und war ich an den Wochenenden wo wir uns mal nicht sahen, oft unterwegs und betrunken.

Zur Abwechslung und um die Sehnsucht erträglicher zu machen?

Falls, könnte ich das voll nachempfinden.

Für mich wären auch Fernbeziehungen nie etwas gewesen. Zumindest nicht mit starken Gefühlen zu einer Frau.
Da war ich dann schon immer nur der Typ von Mann, der sich nach Regelmäßigkeit gesehnt hat und auch jederzeit spontan mal die Herzensdame treffen zu können.

behind_eyes schrieb:in jeder Beziehung.

Ne.
Definitiv nicht.
Nach meiner Meinung ist ein Partner eine positive Ergänzung zu seinem, im eigenen erleben, relativ zufriedenen Leben.
Nicht mehr und nicht weniger.
Wie so eine Kirsche auf der Schwarzwälder.
Und wenn es schon die ersten fünf Jahre so anfängt.
Ne danke.
Die Tendenz ist dann für mich sichtbar und die red flag auch.
Wenn ich persönlich mit jemanden eine Beziehung eingehe, also nicht nur wildes rumgebumse, dann nur mit Frauen bei denen ich es mir vorstellen könnte zu Heiraten, was aufzubauen und Kinder zu kriegen.
In der traditionellen Variante.
Klar kann auch da im laufe der Zeit was schief gehen, das ist überhaupt keine Frage, aber nicht schon im ersten halben Jahrzehnt.

Berryl schrieb:Ne.
Definitiv nicht.
Nach meiner Meinung ist ein Partner eine positive Ergänzung zu seinem, im eigenen erleben, relativ zufriedenen Leben.
Nicht mehr und nicht weniger.
Wie so eine Kirsche auf der Schwarzwälder.
Und wenn es schon die ersten fünf Jahre so anfängt.
Ne danke.
Die Tendenz ist dann für mich sichtbar und die red flag auch

. Or ging es um den Kontext Ehe, also auch da sollte man an der Beziehung arbeiten. Das ist unabhängig davon ob es Red flags gibt.... Die gibt es in jeder Beziehung, egal ob Trauschein oder nicht.

Berryl schrieb:Wenn ich persönlich mit jemanden eine Beziehung eingehe, also nicht nur wildes rumgebumse, dann nur mit Frauen bei denen ich es mir vorstellen könnte zu Heiraten, was aufzubauen und Kinder zu kriegen.
In der traditionellen Variante.
Klar kann auch da im laufe der Zeit was schief gehen, das ist überhaupt keine Frage, aber nicht schon im ersten halben Jahrzehnt

Sehe ich unabhängig davon.
Selbst mit Heirat hast du keine Garantie.. Es ist ein Versprechen entweder vor Gott oder dem Staat.... Mehr nicht.
Ich persönlich stehe dem Konzept Heirat eher kritisch gegenüber, die spielt nämlich in einer Beziehung zueinander keinerlei Rolle bzw wird ist es auch ein gesellschaftlicher Druck, wer kennt es nicht, die bohrenden Fragen an unverheiratete Paare.

behind_eyes schrieb:Ich persönlich stehe dem Konzept Heirat eher kritisch gegenüber,

Ich auch. Es ist für mich kein Unterschied ob ich so einen Schein habe oder nicht. Für viele wird es eher so eine Sache für/von der Gesellschaft/Religion aus sein. Oder man hat noch ein sehr konservatives Bild für seine Partnerschaft. Gesetzlich ist es soweit ich weiß fast identisch.
Wenn ich eine gesunde Beziehung hab, dann kann ich trotzdem mit dem ein Haus kaufen und Kinder kriegen. Wieso also die Heirat?
Egal ob ich die Urkunde hab oder nicht. Es kann jede Beziehung in die Brüche gehen.
Wenn es um das Vermögen geht.. - auch das kann man regeln.

behind_eyes schrieb:Selbst mit Heirat hast du keine Garantie.. Es ist ein Versprechen entweder vor Gott oder dem Staat.... Mehr nicht.

Natürlich nicht.
Aber es hebt das Ganze aus der Beliebigkeit.
Aus meiner Warte.
Ja mei so bissl Beziehung ohne Trauschein.
Schnipp...beendet.
Für die meisten ohne Ansprüch, Aufwand etc.
Bei einer Ehe schaut dies anders aus.
Ist einfach so.

behind_eyes schrieb:wird ist es auch ein gesellschaftlicher Druck, wer kennt es nicht, die bohrenden Fragen an unverheiratete Paare.

Tja.
Warum wohl.
Weil dies im Grunde den meisten auch klar ist.

liaewen schrieb:Oder man hat noch ein sehr konservatives Bild für seine Partnerschaft.

Das habe ich definitiv und fordere es ein.

Danke an die Administration.

@Berryl
Ist ja auch OK. Solange beide Partner*innen das wollen :)

Ich finde, halt dass Treue wenig mit Ehe oder "nur" Beziehung nichts zu tun hat. Wenn ein Teil fremd gehen möchte, tut er das. Ich persönlich würde hier nicht mehr oder weniger um meine Beziehung oder Ehe "kämpfen". Sondern würde beide Konstellationen gleich behandeln.