Warum hat man Angst vor dem Tod?
29.06.2006 um 21:07
Ich glaube man hat Angst vor dem Tod, weil man nicht wunschlos ist.
Der Tod kannuns aber im Gegenteil ein guter Ratgeber sein um zu lernen, innerlich frei undunbeschwert zu leben.
Er sagt uns: "Ich nehme dir deinen Körper, zuerstStück für Stück (Alterungsprozess) und irgendwann ganz (Tod). Dann lächelt er: "Hehehe"
Wer denkt, nach dem Tode ist alles fertig, braucht hier nicht weiter zulesen, weil es ihn ja auch nicht juckt, sich dem Tod darzubieten. Wer aber spürt, ahntoder weiss, die Geschichte ist nicht zu Ende auf einer feinstofflichen Ebene, wird sichdiesen Fragen widmen können auf andere Weise.
Nun ist es so, die besteVorbereitung ist, lernen loszulassen. Denn alles was wir loslassen, bevor wir sterben,kann uns der Tod nicht wegnehmen, weil wir es schon vorher losgelassen haben. Es ist füreinen hellsichtigen Menschen zu sehen, wie viel leichter es jemand nach dem Tode hat,wenn er sich nicht zu stark in das körperliche und materielle Leben verstrickt hat.
Für den hellsichtigen Menschen ergibt sich folgendes Bild: Unsere Begierden, unserVerlangen, alle Lust und Unlust, unser Wollen und unser Streben sind Eigenschaften desfeinstofflichen Körpers (Seelenkleid / Astralkörper). Das Ausleben dieser Dinge durchEssen, Sex, Spazieren, Atmen, Schauen, Riechen, Fühlen, Schmecken ist stofflich und mitdem Körper erfahrbar (physischer Körper / Lebensleib).
Wenn also jemand stirbt,welcher dem Genuss des Essens verfallen war und sein Leben lang gierig und an nichtsanderes denkend, die Essensbefriedung an oberste Stelle gesetzt hat, wenn er stirbtgeschieht folgendes: Die Lust bleibt (Seeleneigenschaft) aber das Werkzeug (Geschmack,Gaumen, Zähne, Magen) fehlt. Somit er ständig in der unbefriedigenden Lust lebenmuss. Das ist auch das Fegefeuer, wo die Kirche davon schreibt. In Wirklichkeit istdies ein reinigendes und klärendes Feuer, welches jeder Mensch selber durch seine Gelüstein sich entfacht. Dieser Tote Essenssüchtige wird - keine Ahnung wie lange es dauert - solange leiden, wie in seiner Seele noch der Wunsch nach Ausleben des Essgenusses aufkeimt.Erst, wenn er diese Lust völlig losgelassen hat, wird seine Seele nun gelöst und leicht,wieder weiter ziehen können in ihrer vorbestimmten Bahn.
Unsere Vorbereitung aufden Tod wäre also, dass wir jederzeit alles geniessen und erleben aber eben jederzeitalles auch loslassen können und nichts davon festhalten. Somit das Leben in vollen Zügenzu fühlen, aber nicht von den Dingen, welche uns Freude und Vergnügen bereiten abhängigwerden. Das ist die Kunst des Lebens und wenn wir das können, wird der Tod an uns garnichts haben, er hat dann keinen Spass, weil er uns nichts wegnehmen kann - symbolischgesprochen.
Ich habe herausgefunden, je mehr ich loslassen kann, desto wenigerkönnen Ängste und Schweregefühle überhaupt von mir Besitz ergreifen oder wenn, dannverschwinden sie schnell wieder, weil ich ihnen keine Nahrung gebe. Wenn ich allesgeniessen kann ohne es aber zu wollen, wenn es einmal nicht so ist, dann fühle ich michderart frei, dass sogar der Tod überhaupt nichts besonderes mehr ist und ich überhauptkeine Bedenken mehr deswegen habe, denn er kann mir nichts nehmen, ich habe auf der einenSeite, bereits alles erlebt in irgendeiner Form und auf der anderen keinen Bedarf nachendloser Wiederholung aller Lebensgenüsse.
Das Alter und der Alterungsprozessist im Normalfall selber ein langsames und stückweise Ablösen von der irdischenSinneswelt. Im Idealfall reift bei zunehmendem Alter eine innere Fülle und eine innerereiche Gefühls- und Gedankenwelt, welche uns immer unabhängiger von der Aussenwelt machenund so uns auch nicht mehr festklammern an äusseren Genüssen und aus uns selber leben undschöpfen können.