Allmystery
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Das Experiment mit dem Wunderheiler
20.05.2006 um 21:58Kann man durch pure Willenskraft übersinnliche Kräfte entwickeln und so das seelische und körperliche Wohlbefinden von Menschen beeinflussen? Wissenschaftler sind skeptisch, aber Millionen von Menschen glauben daran. Alternative Medizin oder spiritueller Hokus Pokus? Um dies hearuszufinden, schickt ein Forscherteam den Wunderheiler Dennis Puffet auf den Prüfstand.
Dennis Puffet bezeichnet sich selbst als Wunderheiler. Eine spezielle Ausbildung oder ein Studium benötigt er für diesen "Beruf" nicht. Was er praktiziert wird in "Fachkreisen" als Geistheilen bezeichnet und erfreut sich in der Bevölkerung immer größerer Beliebtheit. Meist behaupten Wunderheiler ihre Heilkraft von einer höheren göttlichen Macht zu beziehen, eine genaue Erklärung für ihr Fähigkeiten können jedoch selbst sie nicht liefern.
Der Wunderheiler auf dem Prüfstand
Am 18 Juni 2003 begleitete ein australisches Fernsehteam ein interessantes Experiment, dass von drei Psychologen der Bond Universität durchgeführt wurde. Das dreiköpfige Forscherteam, bestehend aus Norman Barling, Michael Lyvers und Jill Harding-Clark, wollte mit diesem Experiment den angeblichen übernatürlichen Kräften des bekannten australischen Wunderheilers Dennis Puffett eimal genauer auf den Zahn fühlen. Dennis Puffett behauptet körperliche Beschwerden von Menschen lindern zu können, nur indem er Fotos der "Patienten" beeinflusst, selbst wenn sich diese an einem weit entfernten Ort befinden.
Zwanzig Freiwillige, die unter chronischen Beschwerden litten, wurden mittels Zeitungsannoncen für die Studie rekrutiert. Die Teilnehmer wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt, eine Behandlungsgruppe und eine Kontrollgruppe mit jeweils 10 Personen. Nach deren Einwilligung wurden Fotos von allen Versuchspersonen gemacht. Danach füllten alle einen Fragebogen über Glauben an übersinnliche Heilungskräfte, paranormale Phänomene, Hypnose und alternative Medizin aus. Zusätzlich mussten die Versuchspersonen Fragen zu ihren Schmerzsymptomen beantworten.
Der Wunderheiler Puffet mit dem Forscherteam.
Während alle Teilnehmer in einem benachbarten Raum warteten, wurde dem Wunderheiler Puffett ein Foto, sowie Informationen über Art und Ort des Schmerzes jedes Freiwilligen aus der Behandlungsgruppe gegeben. Fotos von den weiteren 10 Teilnehmern der Kontrollgruppe bekam er nicht. Die Teilnehmer wussten selbst nicht, ob sie zur Behandlungsgruppe oder zur Kontrollgruppe gehörten. Dadurch konnten die Forscher später auswerten, in wie weit eine "Heilung" wirklich statt fand. In Anwesenheit des Fernsehteams begann Puffett nun damit den Schmerz jedes Teilnehmers, dessen Foto er besaß zu lindern. Dabei wurde ihm für sein "Heilungsritual" so viel Zeit gelassen, wie er wollte.
Nach Vollendung der Heilungsprozedur für alle 10 Teilnehmer der Behandlungsgruppe, wurden die Teilnehmer der Behandlungsgruppe, sowie der Kontrollgruppe ein zweites Mal zu ihren Schmerzsymptomen befragt. Bei dem Experiment wurde ein Doppelblind-Vergleichsversuch angewandt, das bedeutet, weder die Teilnehmer, noch die Psychologen, die sie auswerteten, wussten ob die Teilnehmer der Behandlungsgruppe oder der Kontrollgruppe angehörten.
Alle Versuchspersonen versammelten sich dann zusammen in einem anderen Raum. Die Reporterin des australischen Fernsehsenders Kanal 9, Mimi Kwa (sie wusste ebenfalls nicht über die Gruppenzugehörigkeit der Teilnehmer bescheid) forderte die Versuchspersonen auf ihre Hand zu heben, wenn sie irgendeine Verbesserung ihres Schmerzens feststellten. Von den acht Teilnehmern, die ihre Hand hoben, waren fünf in der Kontrollgruppe (nicht "Patienten" des Wunderheilers) und nur drei waren aus der Behandlungsgruppe ("Patienten" des Wunderheilers). Demnach zeigten die Ergebnisse eindeutig, dass der Wunderheiler nicht die geringste Wirkung auf seine "Patienten" ausübte, obwohl er dies aufs Heftigste bestritt.
Die Macht der Einbildungskraft
Nichtsdestotrotz konnten ein paar sehr interessante Beobachtungen gemacht werden. Die acht Teilnehmer (3 Behandlung, 5 Kontrolle), die behaupteten, sie fühlten sich besser nach der "Heilung", haben sich bei den ersten Befragungen, allesamt bedeutend mehr zum Glauben an alternative Medizin, Spiritualität, Hypnose, übernatürliche Phänomene und Puffets Heilkräfte bekannt, im Vergleich zu den 12 Teilnehmern, die meinten, sie fühlten keine Besserung der Schmerzsymptome.
Demnach tendierten diejenigen, die nach ihren Befragungen einen starken Glauben an übernatürliche Heilung, übernatürliche Phänomene, alternative Medizin und Hypnose haben dazu, eine positive Veränderung ihrer Schmerzen zu verspüren, nachdem die "Wunderheilung" stattfand, unabhängig davon, in welcher Gruppe jene Teilnehmer waren. Die Personen, die jedoch keinen Glauben an diese Phänomene hatten, verspürten keine Linderung ihrer Schmerzen. Diese Feststellung lässt vermuten, dass "übernatürliche Heilung" an eine Art von Placebo-Effekt gebunden ist, der stark von dem persönlichen Glauben des Patienten an solche Phänomene abhängig ist.
Anscheinend kann der Glaube also nicht nur Berge versetzen, sondern sogar den eigenen physischen Schmerz beseitigen.
Dennis Puffet bezeichnet sich selbst als Wunderheiler. Eine spezielle Ausbildung oder ein Studium benötigt er für diesen "Beruf" nicht. Was er praktiziert wird in "Fachkreisen" als Geistheilen bezeichnet und erfreut sich in der Bevölkerung immer größerer Beliebtheit. Meist behaupten Wunderheiler ihre Heilkraft von einer höheren göttlichen Macht zu beziehen, eine genaue Erklärung für ihr Fähigkeiten können jedoch selbst sie nicht liefern.
Der Wunderheiler auf dem Prüfstand
Am 18 Juni 2003 begleitete ein australisches Fernsehteam ein interessantes Experiment, dass von drei Psychologen der Bond Universität durchgeführt wurde. Das dreiköpfige Forscherteam, bestehend aus Norman Barling, Michael Lyvers und Jill Harding-Clark, wollte mit diesem Experiment den angeblichen übernatürlichen Kräften des bekannten australischen Wunderheilers Dennis Puffett eimal genauer auf den Zahn fühlen. Dennis Puffett behauptet körperliche Beschwerden von Menschen lindern zu können, nur indem er Fotos der "Patienten" beeinflusst, selbst wenn sich diese an einem weit entfernten Ort befinden.
Zwanzig Freiwillige, die unter chronischen Beschwerden litten, wurden mittels Zeitungsannoncen für die Studie rekrutiert. Die Teilnehmer wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt, eine Behandlungsgruppe und eine Kontrollgruppe mit jeweils 10 Personen. Nach deren Einwilligung wurden Fotos von allen Versuchspersonen gemacht. Danach füllten alle einen Fragebogen über Glauben an übersinnliche Heilungskräfte, paranormale Phänomene, Hypnose und alternative Medizin aus. Zusätzlich mussten die Versuchspersonen Fragen zu ihren Schmerzsymptomen beantworten.
Der Wunderheiler Puffet mit dem Forscherteam.
Während alle Teilnehmer in einem benachbarten Raum warteten, wurde dem Wunderheiler Puffett ein Foto, sowie Informationen über Art und Ort des Schmerzes jedes Freiwilligen aus der Behandlungsgruppe gegeben. Fotos von den weiteren 10 Teilnehmern der Kontrollgruppe bekam er nicht. Die Teilnehmer wussten selbst nicht, ob sie zur Behandlungsgruppe oder zur Kontrollgruppe gehörten. Dadurch konnten die Forscher später auswerten, in wie weit eine "Heilung" wirklich statt fand. In Anwesenheit des Fernsehteams begann Puffett nun damit den Schmerz jedes Teilnehmers, dessen Foto er besaß zu lindern. Dabei wurde ihm für sein "Heilungsritual" so viel Zeit gelassen, wie er wollte.
Nach Vollendung der Heilungsprozedur für alle 10 Teilnehmer der Behandlungsgruppe, wurden die Teilnehmer der Behandlungsgruppe, sowie der Kontrollgruppe ein zweites Mal zu ihren Schmerzsymptomen befragt. Bei dem Experiment wurde ein Doppelblind-Vergleichsversuch angewandt, das bedeutet, weder die Teilnehmer, noch die Psychologen, die sie auswerteten, wussten ob die Teilnehmer der Behandlungsgruppe oder der Kontrollgruppe angehörten.
Alle Versuchspersonen versammelten sich dann zusammen in einem anderen Raum. Die Reporterin des australischen Fernsehsenders Kanal 9, Mimi Kwa (sie wusste ebenfalls nicht über die Gruppenzugehörigkeit der Teilnehmer bescheid) forderte die Versuchspersonen auf ihre Hand zu heben, wenn sie irgendeine Verbesserung ihres Schmerzens feststellten. Von den acht Teilnehmern, die ihre Hand hoben, waren fünf in der Kontrollgruppe (nicht "Patienten" des Wunderheilers) und nur drei waren aus der Behandlungsgruppe ("Patienten" des Wunderheilers). Demnach zeigten die Ergebnisse eindeutig, dass der Wunderheiler nicht die geringste Wirkung auf seine "Patienten" ausübte, obwohl er dies aufs Heftigste bestritt.
Die Macht der Einbildungskraft
Nichtsdestotrotz konnten ein paar sehr interessante Beobachtungen gemacht werden. Die acht Teilnehmer (3 Behandlung, 5 Kontrolle), die behaupteten, sie fühlten sich besser nach der "Heilung", haben sich bei den ersten Befragungen, allesamt bedeutend mehr zum Glauben an alternative Medizin, Spiritualität, Hypnose, übernatürliche Phänomene und Puffets Heilkräfte bekannt, im Vergleich zu den 12 Teilnehmern, die meinten, sie fühlten keine Besserung der Schmerzsymptome.
Demnach tendierten diejenigen, die nach ihren Befragungen einen starken Glauben an übernatürliche Heilung, übernatürliche Phänomene, alternative Medizin und Hypnose haben dazu, eine positive Veränderung ihrer Schmerzen zu verspüren, nachdem die "Wunderheilung" stattfand, unabhängig davon, in welcher Gruppe jene Teilnehmer waren. Die Personen, die jedoch keinen Glauben an diese Phänomene hatten, verspürten keine Linderung ihrer Schmerzen. Diese Feststellung lässt vermuten, dass "übernatürliche Heilung" an eine Art von Placebo-Effekt gebunden ist, der stark von dem persönlichen Glauben des Patienten an solche Phänomene abhängig ist.
Anscheinend kann der Glaube also nicht nur Berge versetzen, sondern sogar den eigenen physischen Schmerz beseitigen.