Eine grantige alte Frau - die behandlung im Altersheim
01.05.2006 um 00:01folgenden Brief fand man nach dem Tod einer demenzkranken Frau in ihrem Nachlass
"Was sehen Sie, Schwester, wenn Sie mich ankucken, und was denken Sie?
Eineknöterige Alte mit abwesendem Blick, nicht mehr ganz zurechnungsfähig,
die sich nichtzu benehmen weiß und kleckert
und nicht antwortet, wenn Sie ihr mit lauter Stimmesagen,
sie solle sich doch wenigstens ein bisschen Mühe geben,
die nicht zubeachten scheint, was Sie machen,
die mal hier einen Strumpf verliert und da einenSchuh,
und die trotz aller Ermahnungen nicht mithilft,
wenn sie gebadet odergefüttert wird.
Wenn Sie das, Schwester, sehen und denken, dann liegen Sie falsch.
Das bin ich nicht, die da so still sitzt, und die auf Ihr Geheiß aufsteht und isst.
Machen Sie Ihre Augen auf. Ich sage Ihnen, wer ich bin.
Ich in ein Kind von10 mit einem Vater und einer Mutter und Brüdern und Schwestern, die einander lieben.
Ein junges Mädchen von 16 mit Flügeln an den Füßen, das davon träumt, bald ihre wahreLiebe zu treffen.
Eine Braut von 20, - mein Herz springt vor Freude, wenn ich an dieGelübde denke, die ich zu halten versprach.
Mit 25 habe ich dann eigene Kinder, fürdie ich ein sicheres, glückliches Heim baue.
Eine Frau von 30, - meine Kinder wachsenschnell, miteinander durch treue Bande verbunden.
Und 40 bin ich, meine Söhne sindweg, aber an meiner Seite steht mein Mann und stützt mich.
Mit 50 habe ich wiederspielende Kinder um mich. Wir haben jetzt Enkel, mein Liebster und ich.
Dann kommendunkle Tage, mein Mann stirbt, ich schaue mit Angst in die Zukunft, denn meine Kindersind dabei, ihr eigenes Heim zu bauen.
Ich denke an die Jahre un d die Liebe, die icherfahren habe.
Ich bin jetzt eine alte Frau. Die Natur ist grausam. Sie hat sichausgedacht, Alte wie Narren erscheinen zu lassen. Der Körper zerfällt. Anmut und Stärkeschwinden.
Wo einst ein Herz war, ist jetzt ein Stein.
Aber in diesem altenGerüst wohnt noch ein junges Mädchen,
und hin und wieder schwillt mein geschundenesHerz.
Ich denke an die Freude zurück und den Schmerz,
und ich liebe und lebe dasLeben noch mal und erinnere die Jahre, viel zu wenig und schnell vergangen, und nehme diebittere Tatsache an, dass nichts bleibt.
So machen Sie die Augen auf, Schwester, -sehen Sie nicht eine kratzbürstige alte Frau.
Sehen Sie näher hin, sehen Sie mich!"
In Heimen fehlen oft Zeit und Arbeiter, um den Menschen dort eine angemesseneBehandlung zu garantieren, aber rechtfertigt das die teilweise wirklich unmenschlichenBedinungen, die dort herrschen? Dass man mit jemandem nicht alles machen kann, nur weiler sich nicht mehr ausdrücken kann (obwohl er alles bewusst miterlebt), sollte eigentlichnatürlich sein. Aber was gibt es für Möglichkeiten, den Schwestern in solchen Heimen beiihrer Arbeit zu helfen, oder wie könnte man eine vernünftige Behandlung hilfloserMenschen in solchen Heimen möglich machen? Hat irgendjemand Ideen dazu?
(Ich hoffjetzt einfach mal, dass das nicht der tausendste Thread dieser Art ist.)
"Was sehen Sie, Schwester, wenn Sie mich ankucken, und was denken Sie?
Eineknöterige Alte mit abwesendem Blick, nicht mehr ganz zurechnungsfähig,
die sich nichtzu benehmen weiß und kleckert
und nicht antwortet, wenn Sie ihr mit lauter Stimmesagen,
sie solle sich doch wenigstens ein bisschen Mühe geben,
die nicht zubeachten scheint, was Sie machen,
die mal hier einen Strumpf verliert und da einenSchuh,
und die trotz aller Ermahnungen nicht mithilft,
wenn sie gebadet odergefüttert wird.
Wenn Sie das, Schwester, sehen und denken, dann liegen Sie falsch.
Das bin ich nicht, die da so still sitzt, und die auf Ihr Geheiß aufsteht und isst.
Machen Sie Ihre Augen auf. Ich sage Ihnen, wer ich bin.
Ich in ein Kind von10 mit einem Vater und einer Mutter und Brüdern und Schwestern, die einander lieben.
Ein junges Mädchen von 16 mit Flügeln an den Füßen, das davon träumt, bald ihre wahreLiebe zu treffen.
Eine Braut von 20, - mein Herz springt vor Freude, wenn ich an dieGelübde denke, die ich zu halten versprach.
Mit 25 habe ich dann eigene Kinder, fürdie ich ein sicheres, glückliches Heim baue.
Eine Frau von 30, - meine Kinder wachsenschnell, miteinander durch treue Bande verbunden.
Und 40 bin ich, meine Söhne sindweg, aber an meiner Seite steht mein Mann und stützt mich.
Mit 50 habe ich wiederspielende Kinder um mich. Wir haben jetzt Enkel, mein Liebster und ich.
Dann kommendunkle Tage, mein Mann stirbt, ich schaue mit Angst in die Zukunft, denn meine Kindersind dabei, ihr eigenes Heim zu bauen.
Ich denke an die Jahre un d die Liebe, die icherfahren habe.
Ich bin jetzt eine alte Frau. Die Natur ist grausam. Sie hat sichausgedacht, Alte wie Narren erscheinen zu lassen. Der Körper zerfällt. Anmut und Stärkeschwinden.
Wo einst ein Herz war, ist jetzt ein Stein.
Aber in diesem altenGerüst wohnt noch ein junges Mädchen,
und hin und wieder schwillt mein geschundenesHerz.
Ich denke an die Freude zurück und den Schmerz,
und ich liebe und lebe dasLeben noch mal und erinnere die Jahre, viel zu wenig und schnell vergangen, und nehme diebittere Tatsache an, dass nichts bleibt.
So machen Sie die Augen auf, Schwester, -sehen Sie nicht eine kratzbürstige alte Frau.
Sehen Sie näher hin, sehen Sie mich!"
In Heimen fehlen oft Zeit und Arbeiter, um den Menschen dort eine angemesseneBehandlung zu garantieren, aber rechtfertigt das die teilweise wirklich unmenschlichenBedinungen, die dort herrschen? Dass man mit jemandem nicht alles machen kann, nur weiler sich nicht mehr ausdrücken kann (obwohl er alles bewusst miterlebt), sollte eigentlichnatürlich sein. Aber was gibt es für Möglichkeiten, den Schwestern in solchen Heimen beiihrer Arbeit zu helfen, oder wie könnte man eine vernünftige Behandlung hilfloserMenschen in solchen Heimen möglich machen? Hat irgendjemand Ideen dazu?
(Ich hoffjetzt einfach mal, dass das nicht der tausendste Thread dieser Art ist.)