Drogen
22.12.2005 um 20:41
Mensch tetzuo, die Probe auf's Exempel sieht man doch schon in der Nachbarnation.
Zudem wird hier von weichen Drogen gesprochen, keine synthetische oder chemisch erzeugten.
Ich liste jetzt hier mal auf die Schnelle auf, welche Vorteile eine Legalisierung des Cannabis hätte:
- Wegfallen der Beschaffungskriminalität
Durch eine legale Erwerbsmöglichkeit von Cannabis, müsste sich kein Konsument mehr, wie es so schön heißt, kriminalisieren. Dieses geht dann gleich in den nächsten Punkt über...
- Entlastung der Justiz
Durch die latente Steigerung der straafrechtlich verfolgten "Hasch" - Delikte entsteht für unseren Justizapparat jedes Jahr eine horrende Summe an Kosten die lediglich für Bearbeitung dieser Fälle draufgehen. Selbst Staatsanwälte stöhnen inzwischen darüber, da der immense Kosten- und Zeitaufwand Ihnen die Möglichkeit nimmt, Fälle mit höherer Priorität schneller bearbeiten und abschließen zu können.
- Absterben bzw. Verringerung des Drogenhandels
Daß Hasch/Marihuana eine Einstiegdroge ist, ist erwiesenermaßen Blödsinn. Allerdings haben die Konsumenten durch den Erwerb auch leichteren Zugriff auf daß weitere Angebot, den der Großteil der Dealer hat nicht nur Grünes in seinem Repertoire, und die Gelegenheit macht Diebe, wie es ja bekanntlich heißt. Dieses Problem könnte man durch eine verstaatlichte Abgabe lösen, mehr dazu im nächsten Punkt.
- finanzielle Vorteile für den Staat
Durch eine verstaatlichte Abgabe würden die Preise ins bodenlose fallen. Somit könnte der Staat problemlos mit einem zweistelligen Satz versteuern. Vorhin wurde hier im Thread gesagt, daß schon 1 Euro Steuergewinn pro Gramm Milliardenbeträge ergeben könnte. Ich gehe da noch einen Schritt weiter: Bei einer Dunkelziffer von ca. 6 - 8 Millionen regelmäßigen/gelegentlichen Konsumenten würde ein über 20 % Steuersatz innerhalb von kürzester Zeit Abermilliarden in die Staatskasse schwemmen, wovon wieder Gelder für Aufklärung und Information abgezweigt werden können. Solch eine Abgabe wäre über Apotheken und spezielle, lizensierte Gastronomiebetriebe leicht in die Realität umzusetzen.
- ökonomische Vorteile
Von einer Legalisierung könnte auch die Marktwirtschaft profitieren. Es würde Jobs im Gärtnerbereich, im pharmazeutischen Verkauf und wie beschrieben, auch im Gastronomiebereich schaffen. Zudem können die zusätzlichen, oder besser gesagt neuen, Steuereinnahmen vielseitig verwendet werden, welches z. B. Subventionen für andere Marktzweige bedeuten könnte.
[b]- Reinheit
Daß sogenannte "Gen - Gras" ist eigentlich mehr eine urbane Legende als die Wirklichkeit. Zwar ist welches im Umlauf, aber durch der hohen Menge an "Standartgras" die hinter der Bühne durch die Nationen wandert, werden nur die wenigsten Konsumenten in den Genuß kommen.
Klarer Fakt dagegen ist aber, daß über die Jahre hinweg, seit den 70gern der Delta9 - THC - Anteil im handelsüblichen Marihuana hochgezüchtet wurde. Dieses muss man zwar nicht zwingend eindämmen, allerdings kann man es durch einen staatlich kontrollierten Anbau wieder auf ein sinnvolles Niveau zurückschrauben, und somit profitgeilen Züchtern einen Strich durch die Rechnung machen.
[b]- ökologische Vorteile
Aufgrund der mehr als schlechten Meinugsmache/Medienberichte gegenüber dem THC - haltigen Marihuana, hat auch daß Image des Nutzhanfes sehr gelitten.
Und zwar in solchem Maße, daß die zahlreichen Vorteile diese Pflanze kaum geachtet werden. Papierproduktion durch Hanf ist eine klare Alternative als durch das Holz. Egal ob in der Kosten- oder in der Aufwands - Hinsicht, die Produktivität würde gewahrt bleiben. Zudem muss man dafür kein Bäume abholzen. Ein Hanffeld braucht gerade mal eine Saison um wieder im neuen Glanz dazustehen. Dagegen wissen wir alle, daß die Abholzung der Wälder gegenüber der Regeneration in keinster Relation steht.
Hanf ist aber vielseitig. Auch in der Textilbranche würden die Fasern der Pflanze Verwendung finden, da daraus ein qualitativ hochwertiger und sehr reißfester Stoff erzeugt werden kann. Und durch die fortschreitende Industrialisierung auch entsprechend billig. Es müsste kein chemisch erzeugter Polyester mehr hergestellt werden, dessen Produktion die Unweltverschmutzung fördert.
Und weiter gehts, Hanf wäre auch in der Baubrache verwendbar. Man könnte dadurch nicht nur ein umweltfreundliches Isoliermaterial herstellen, Nein, gepresste Hanfplatten können es ohne weiteres mit genauso verarbeiteten Stahl aufnehmen. Ob in der Haltbarkeit, der Qualität, der Leistung, sämtliche Attribute wären abgedeckt.
Anhand dieser 3 kleinen Beispiele wollte ich kurz darstellen, wie variabel Nutzhanf ist. Und Nutzhanf würde ganz klar von einer Legalisierung des "Genußhanfes" profitieren. By the way: Nutzhanf enthält kein Delta9 - THC. Somit wäre der Mißbrauch auch nicht möglich.
[b]- Zubrot für daß Gesundheitswesen
Eine Legalisierung würde auch die oft geforderte Einsetzung zur Krankheitbehandlung erlauben. Daß Marihuanakonsum bei vielen Krankheiten hilft, ist kein Hirngespinst. Bulimie, Magersucht, grauer und grüner Starr, stressverursachte Depressionen, chronische Krankheiten, Probleme beim Nervensystem - die Liste ist lang, und die medizinische Wirkung von Cannabis ist beeindruckend. Ein Zulassung von Gras für behandelnde Ärtze/Professoren/Forscher würde vielen Menschen ihre schwere Bürde erleichtern.
Zudem ist es mehr als paradox, daß die Pharmaindustrie verbissen versucht, die lindernden Stoffe des Marihuanas chemisch zu erzeugen, und dabei Substanzen erschafft, die man getrost als Nebenwirkungsmekka bezeichnen kann.
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Nun viel geschrieben, und trotzdem enthält diese Legende bei weitem noch nicht alle Vorteile. Aber ich will mir jetzt keinen Ast runterschreiben.
Eins sollte noch gesagt sein: Würde man daß Projekt "Legalize it" objektiv angehen, richtig organisieren und anständig umsetzen, so würde Staat, Marktwirtschaft und letztendlich auch die Bürger davon profitieren.
Die Befürchtung daß wir uns dann selbst zu einer Kiffernation deklassieren, teile ich nicht. Eher im Gegenteil, der Reiz des Verbotenen speist die Neugier, besonders, wenn es sich eher um ein harmloses Produkt handelt.
Daher sollten man Gras/Cannabis/Hanf und Marihuana nicht mit den grausamen Hiobsbotschaften aus der Vergangenheit brandmarken, sondern sich endlich darauf besinnen, daß diese von vielen Kulturen geschätze Pflanze viel mehr zu bieten hat, als an den Haaren herbeigezogene Schauermärchen.
Mein Urin besteht aus Benzin, darum pinkel ich so gern ins Feuer.
Die beste Perspektive auf die Gesellschaft, hat man vom Rande aus. Diese Ansicht garantiert den meisten Überblick.
-=ebai=-[/b][/b][/b]