Schlafwandeln
12.01.2014 um 00:53Vielen Dank...
cage schrieb:.. als ich Nachts mit der Unterhose auf der Schaukel saßKlingt nach einem Horrorfilm :D
pharmi schrieb:Wie geschrieben das ist mein einziges Erlebnis zu dem Thema. Aber ich war echt erschrocken. Aber was wäre gewesen wenn ich geträumt hätte sie wäre n angefahrenes Tier welches ich erlösen muss? Hätte ich ihr das Genick brechen können? Definitiv. Und dann erklärt mal der Mordkommission dass man dafür nichts kann. Man hätte geträumt. Puh gruselige Vorstellung.Dass Schlafwandler auch unbewusst töten kommt leider auch vor. Z.Bsp. hier ein Fall aus Großbritannien:
Ein bizarr anmutender Kriminalfall wird vor einem britischen Gericht verhandelt. Brian Thomas, ein chronischer Schlafwandler, erwürgte des Nachts, geplagt von Alpträumen, seine Ehefrau - angeblich ohne zu merken, was er tat. Selbst die Staatsanwaltschaft hält ihn für unschuldig.Aber das heißt nicht automatisch, dass man immer straffrei davonkommt:
(...)
Staatsanwalt Paul Thomas sprach von einem "höchst ungewöhnlichen" Fall. Der Angeklagte habe zum Tatzeitpunkt geschlafen, sein Verstand habe "keine Kontrolle über das gehabt, was sein Körper tat". Die Staatsanwaltschaft plädiere deshalb auf "nicht schuldig wegen Unzurechnungsfähigkeit".
Deutsche Staatsanwälte hätten in diesem Fall wahrscheinlich ähnlich entschieden. "In Deutschland wäre es bei einem vergleichbaren Fall vermutlich ebenfalls nicht zu einer Anklage wegen Mordes beziehungsweise Totschlags gekommen", sagte Florian Jeßberger, Professor für Internationales Strafrecht und Strafrechtsvergleichung an der Humboldt-Universität in Berlin, SPIEGEL ONLINE. "Personen, die sich im Schlaf bewegen, nehmen keine Handlung im juristischen Sinne vor. Ihr Verhalten ist nicht von ihrem Willen getragen."
Das gelte aber nicht in allen Fällen, so Jeßberger. "Etwa wenn der Täter weiß, dass er im Schlaf zu Aggressionen neigt, es aber unterlässt, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Dann wäre eine Strafbarkeit wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen vorstellbar."Quelle: www.spiegel.de/panorama/justiz/prozess-in-grossbritannien-schlafwandler-erwuergte-ehefrau-a-662003.html
Wir schreiben das Jahr 1987, als der Kanadier Kenneth Parks gut 22 Kilometer zu seinen Schwiegereltern fährt. Er verschafft sich Zutritt zu ihrem Haus, geht nach oben und fängt an, seinen Schwiegervater zu würgen. Anschließend schlägt er mit einem Reifenmontierhebel auf die Schwiegermutter ein und tötet sie durch sechs Messerstiche. Nach der Attacke steigt Parks wieder in sein Auto, fährt zur nächsten Polizeiwache und gibt an, wohl einen Mord begangen zu haben.Quelle:
Was wie ein eindeutiger Fall erscheint, ist nicht ganz so einfach. Kenneth Parks verlässt die Gerichtsverhandlung als freier Mann. Er hat kein Motiv. Seine Aussage ist schlüssig und die Ergebnisse einer EEG-Messung sind eindeutig: Alle Indizien weisen darauf hin, dass Parks während der Tat schlafwandelte. Der Schwiegermutter-Mord ist bis heute einer der meistdiskutierten Fälle, bei denen das Schlafwandeln fatale Folgen hatte.