Tod der Seele
16.10.2005 um 01:24
Ah ja stimmt sisterhyde, waren es nicht die alten Ägypter, die begonnen haben, das „Seelenheil“ an das Material zu binden, weil sie glaubten (..oder vielleicht gibt es hier ja auch noch andere, plausiblere oder zutreffendere Gründe…;-) ), dass sie somit mit dem personifizierten ICH, ob jetzt feinstofflich oder in natürlichen Elementen (Engel, Geister der Ahnen) und auch in anderen Lebensformen wiederkehren werden, sich mit dem „göttlichen“ endlich verbinden könnten?
Wenn wir uns jetzt diese Ausgangslage, also den Glauben daran, wie sie die Priesterschaft für die Pharaonen und Volk ausgelegt haben, und wir weiter davon ausgehen könnten, dass dieser Umstand von diesem Glauben, einen ziemlichen Einfluss auf das Denken und Handeln haben müsste, somit auch auf das Bewusstsein und wiederum einen Einfluss auf den „tatsächlichen“ Sachverhalt vom „Leben nach dem Tod“ (ob jetzt bewusst oder nicht..), seine Wirkung zeitigte, so scheint uns bis in die heutige Zeit, das „Materialstreben“ nicht als etwas fremdes, unerklärliches oder gar etwas aus der Luft gegriffenes zu sein. Oder?
Es ist demzufolge nicht leicht von der Hand zu weisen, dass die Verkünder und „Proklamierer“ dieser Glaubensthesen, meistens auch Herrscher oder eben sehr einflussreiche „Instanzen“ waren, die eine Menge Menschen damit „gezielt“ beeinflussen konnten, ob sie sich nun wirklich für das Seelenwohl ihrer Mitmenschen oder besser an deren „Mitgift“ interessiert waren, so dürfte dies durchaus in einem kritischen Lichte betrachtet werden… (Also, das grundsätzlich das „Material“ auch eine schöpferische Komponente aufweisen würde, ist nicht zu übersehen, doch problematischer wird es bei einem ausgeprägten Trieb von äuffnen derselben…)
Auffällig scheint mir hier auch, du hast es erwähnt, die Vorstellung von einem Paradies, könnte doch durchaus auch ein so genannter „Lockvogel“ gewesen sein, oh pardon, was heisst gewesen… vielleicht wird er ja heute immer noch benutzt?!
Nun, wir hätten jetzt hier verschiedene Szenarios, die wir durchgehen könnten. Was wäre wenn, diese Verkünder und Instanzen selber auch an diese Thesen geglaubt hätten, was wäre, wenn sie nicht daran geglaubt hätten und die Wahrheit (Seelenfriede nicht gleich Anbindung ans Material..) unter Verschluss hielten, stattdessen ihre Macht zur materiellen Befriedigung „missbraucht“ hätten? Was wäre, wenn sie selbst ihr Bewusstsein selber auch nicht weiter entwickelten und nur einen „genialen“ (was es ja nicht wirklich wäre, in Relation zu den kosmischen Gesetzen…) Plan, der ihnen Macht, Ansehen und Reichtum verleihen sollten, natürlich auf Kosten vieler „im Zaum gehaltener“ Menschen?!
Du hast es meiner Ansicht nach sehr treffend formuliert, wie du es beschreibst, wie man allzu gerne all die Irrungen und Wirrungen im Hier und Jetzt auf irgendetwas „übermenschliches“ abschieben möchte, und es auch im Verlauf der Menschheitsgeschichte, immer wieder getan hatte. Eine solche Annahme beinhaltet eine ferne „Erlösung“ die einem so oder so widerfahren würde, ohne im Leben auch nur etwas dafür tun zu müssen, den eigenen Seelenfrieden, mein ich… Diese Umsetzung fördert garantiert nicht, die Verantwortung für sich selbst, zu übernehmen und schon gar nicht, das Vertrauen in sich selbst und der Umwelt aufrecht zu erhalten. Dabei wäre doch gerade letzteres, die konstruktivere Ausgangslage oder eben Bewusstsein (..erweitertes..), um bewusst auf die Prägung der eigenen Seele, einzuwirken… was schlussendlich auch mit einem „tatsächlichen“, erlebbaren Seelenfrieden hinführen würde und damit ein aktiven Beitrag zum Ganzen darstellen würde.
Somit könnten wir also beim Betrachten dieser Begebenheiten, zu einem Punkt gelangen, bei dem wir, bei uns selbst ankommen könnten. Damit haben die „Leitbilder“ durchaus einen Sinn erfüllt, nämlich, dass wir schlussendlich durch die Wirrungen zu uns selbst finden können und wir in dem Moment in der Lage sind, unser eigenes Bild entdecken zu können, dass durchaus mit dem von dir beschriebenen „unzerstörbaren Beständigkeit“ einher geht, was sowieso „Seelenverwandte“ auf Anhieb als völlig identisch beschreiben würden und sich auch keinen selbst auferlegten Zwang antun müssten, um weiterhin Achtsam zu sein und auch weiterhin das Bewusstsein erweitern zu wollen...auch käme dabei „echte“ Freude auf… ;-)
Die unendliche Fülle des Lebens, schenkt uns doch auch die Möglichkeit dazu, immer und zu jeder Zeit, wenn wir uns dann auch wirklich dazu entscheiden und die Gelegenheit beim Schopfe packen…
Und was heisst hier zu wirr in deinen Gedanken sisterhyde ?!... ganz im Gegenteil es passt doch absolut zur der Jahreszeit… lassen wir’s winden, wie es die Herbstzeit so an sich hat… Lauschen wir dem Herbstwinde, was er zu berichten hat… :-))
In diesem Sinne, auch dir einen lieben Gruss
coelus
Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)