rhapsody3004 schrieb:Dabei wird sie als pensionierte Lehrerin einfach nur zu viel Zeit in ihrer Freizeit gehabt haben - hingegen sich ihr Mann, auch Pensionär, wunderbar beschäftigen konnte und auch stets freundlich grüßen konnte und weiterhin kann, wenn ich ihm mal wieder begegne.
Wenn jemand gerne am Fenster sitzt: Nichts dagegen
:)Wenn Leuten regelrecht nachspioniert wird (das meinte ich damit) hingegen - geht es einem ehrlich gut damit, das Leben der Nachbarn zu protokollieren und sich zu grämen?
Der nicht zuverlässige Grüßer bin ich übrigens selbst, da ich Menschen nicht gut am Gesicht erkenne. Wärst du mein Nachbar, könnte es gut und gerne sein, dass du mir z.B. gestern einen Gefallen getan hast, ich mich heute nochmal kräftig bei dir bedanken möchte, dich morgens auch sehe (sehe = "da läuft ein Mensch") aber nicht als den Nachbarn erkenne und somit einfach wortlos vorbeigehe. Abends würde ich dann wie geplant klingeln und mich bedanken. Vielleicht bliebe das Erstaunen zurück, warum ich morgens so "muffig" gewirkt hätte und jetzt auf einmal nett.
rhapsody3004 schrieb:Ps.
Aber auch ich wurde schon je nachdem von unterschiedlichen Seiten als unnormal bezeichnet. Bspw. weil ich noch nie große Karriereambitionen gehabt habe.
Oder weil ich mit fast 40 mittlerweile auch mehr das gemütliche Sofa als die wilde Party liebe bzw. bevorzuge.
Oder beim Sex auch schon immer auf etwas ausgefallenere Praktiken (aber stets in Einvernehmen) gestanden habe/stehe.
Oder als Kind und Jugendlicher bereits schon u.a. Klassik und Co geliebt /gehört zu haben.
Auch lieber Klassik, und nie "alterstypische" Musik. Fiel auch mit solchen Dingen auf wie als Teenager nicht die "Bravo" oder ähnliche Zeitschriften gehabt zu haben, sondern "Spektrum der Wissenschaft" und "Physik Journal". Manche vermuteten strenge leistungsorientierte Eltern dahinter (stimmte nicht).
Karriere: Ich habe einen Beruf der mir Spaß macht und den manchen wohl als "Karriereberuf" ansehen würden - es ist aber ein Beruf der mir durch und durch Spaß macht und habe andere Optionen die z.T. mehr Geld bieten (z.B. Unternehmensberater, viele Kommilitonen wechselten in die Richtung) nie ernsthaft in Betracht gezogen. Mir ist es nicht wichtig besonders viel zu verdienen (solange es reicht; Ansprüche relativ gering), irgendwas tolles auf Visitenkarte oder Klingelschild stehen zu haben. Mir würde es nichts geben meinetwegen einen Beruf zu haben der mich inhaltlich nicht interessiert, aber "schön klingt". Statussymbole finde ich nicht wichtig. Warum soll ich mir etwas kaufen das mich der Sache nach nicht interessiert und nur dazu dient dass andere die finanzielle Lage abschätzen können? Auch das galt schon als "komisch", warum nicht z.B. ein XYZ, denn jetzt bist du ja ABC...
Bei anderen Dingen wurde mir häufig angedichtet, mir nichts zu erlauben, keinen Spaß haben zu wollen, bzw. vermutet, irgendwie unter der Fuchtel religiöser Eltern zu stehen (ist nicht im entferntesten der Fall, bin zudem Athetist).
Weil man sich einfach nicht vorstellen konnte dass es Jugendliche und dann junge Erwachsene gibt die keine Lieblingsband haben, keinen Alkohol mögen, kein Interesse an Verliebtsein und Sexualität zeigen, dann irgendwann einen Partner haben der ihnen ähnlich ist und den heiraten - und damit glücklich sind.
Ob ich damit "unnormal" bin? Nun ja, die meisten Menschen sind nicht so. Relativ viele Kollegen sowie Vereinskollegen aus einem Hobby sind übrigens ähnlich.
Ob es schlecht ist? Definitiv nicht. Ob das Gegenteil schlecht ist? Definitiv nicht. Deshalb finde ich es z.B. überhaupt nicht [irgendwas Negatives], dass du
rhapsody3004 schrieb:Oder beim Sex auch schon immer auf etwas ausgefallenere Praktiken (aber stets in Einvernehmen) gestanden habe/stehe.
Buntes_Unkraut schrieb:Für dich ist das nicht normal, okay. Bei anderen fängt der Spaß erst bei einem Kasten an und in ihrem Umfeld würde das keiner als unnormal einstufen. So unterschiedlich ist das Verständnis von 'normal'.
Unterschied, würde ich hierbei sagen: Problematisch, wenn es das eigene Leben und das anderer schon beeinträchtigt. In die Richtung zu schauen wäre nicht verkehrt.
Nur am eigenen Beispiel: Selbst teilte und teilte ich viele "typische" Vorlieben/ Interessen nicht. Kein Problem. Wäre ich z.B. jemand der sich über Menschen mit gegenteiligen Vorlieben aufregt, dadurch negativ gestimmt und verbittert ist, aggressiv gegenüber anderen, und nur immer auf der Suche wo ich Menschen etwas unterstellen könnte das mich wieder runterziehen würde, wäre das sicherlich nicht gut.
Ich erinnere mich an eine ältere Frau die ich häufiger im Bus sah. Sie pickte sich erkennbare Eigenschaften anderer Fahrgästen heraus und begann zu lästern. Es ging ihr dabei wohl v.a. um junge Frauen die vor 16 Uhr mit dem Bus fahren und Tüten dabei haben - die würden nicht genügend arbeiten (ansonsten wären sie ja nicht schon im Bus) und bloß das Geld ihrer hart arbeitenden Eltern vershoppen (was anderes könne ja nicht in den Tüten sein). Verbitterung war deutlich ersichtlich. Sie tat mir leid.