Definition Jungfrau in der Gesellschaft

Hey ihr,

Ich bin nicht neue hier auf Almystery aber hab jetzt fast zwei Jahre Pause gemacht. Mich brachte es jetzt wieder hier her weil ich es wichtig finde darüber nachzudenken. Ich bin männlich 22.

Zu dem Thema: Ich gehöre persönlich zu keiner Gruppierung an auch nicht zu einer feministischen aber darüber zu Diskutieren find dennoch spannend und vielleicht denkt man ja auch dann etwas anders darüber nach auch ohne etwas nur nach zu sagen weil es alle so sagen.

„Natürlich“ ist das Jungfrau sein vorbei wenn man einmal Sex hatte. Soweit ist klar das entspricht unsere Form der Definition. Ich sag jedenfalls von dem was ich hörte… wenn jemand es besser weis dann gerne schreiben. Aber könnte man nicht darüber Nachdenken 💭 das man Jungfrau sein auch anders Definieren könnte in der Gesellschaft ….

Die Frage wäre: Ist man noch Jungfrau wenn man noch nie Sex hatte aber trotzdem erfolgreichen Oral Verkehr mit den Partner*in/ expartner*in hatte verbunden mit einer Ejakulation und einem Orgasmus Geschlechter unabhängig? (Ja können auch Frauen auch wenn sicherlich nicht alle ähnlich sind oder können auch Probleme haben)

Weil diese Form der Sexualität macht für mich viel mehr Sinn, reif für eine Sexualität zu sein und damit nicht mehr als Jungfrau/man zu Gelten wenn man erfolgreiche Ejakulation mit einer Erektion beim Partner bewältigen konnte natürlich gewollt und einvernehmlich. Wenn man noch nie vorher Sex hatte im Leben.

Ich weis auch das Sex wichtig für ein Mann sein kann aber für die Frau ist es halt nur ein + mit vielen anderen Faktoren aber nicht sonderlich erheblich sein kann aber halt aber trotzdem mal toll ist… . Hab auch schon häufiger gehört das für viele Frauen Rumachen wichtiger sein könnte als der Sex als solcher. Wenn es andere Erfahrung gibt gerne Posten.

Daher verstehe ich nicht die Traditionelle Definition, das man erst nicht mehr Jungfrau ist wenn man einmal richtig Sex hatte. Das macht nur unnötigen Druck und zwang für etwas was garnicht dringend sein muss um trotzdem erfüllten Sex zu haben. .

Wie würdet ihr es sehen? Was sagt ihr dazu?

Konservativ? Oder könnte Mann sagen okay Jungfrau nicht mehr zu dürfen kann man tatsächlich nicht so genau definieren? .

Wie würdet ihr Jungfrau sein definieren nach eurer Meinung?

Freu mich auf eure Antworten:)

Was hat das überhaupt für einen Sinn? Die Bezeichnung "Jungfrau" bedeutet für mich, dass man sexuell noch keine direkten Erfahrungen gemacht hat, nicht mehr und nicht weniger. Du beschreibst ja in dem Sinne auch Sex, es gibt eben verschiedene Art und Weisen, nicht nur die "klassische" Art.

@em123456789012
Die alles entscheidende Frage sollte doch wohl eher sein, warum das ueberhaupt heute noch wichtig ist. Oder ueberhaupt jemals wichtig war!

Nach der Definition, dass man nur dann keine Jungfrau mehr ist, wenn man "richtigen" Sex hatte, wie auch immer man den definieren mag, waeren lesbische Frauen also ihr Leben lang Jungfrau! :D

Verstehe ich dich richtig, du findest die Definition unzureichend und überlegst, dass sie mehr mit dem eigentlichen Akt zu tun haben müsste? Warum? Damit man ein Etikett hat, mit dem man bereits erfahrene Menschen von unerfahrenen trennen kann?

em123456789012 schrieb:das man erst nicht mehr Jungfrau ist wenn man einmal richtig Sex hatte.

Du schreibst, du seist männlich und blutjung. Das erklärt vielleicht den obigen Satz - in meiner Welt ist frau keine Jungfrau mehr, wenn ein Schwanz ihr Jungfernhäutchen zerstoßen hat - ob der Sex gut war hat damit rein gar nix zu tun.
Ich vermisse den Hintergrund der "alten Definition" bei dir - wenn du eine "neue" willst, könnte das doch nützlich sein, oder?

Mir kommt es auch ein wenig so vor, als habest du da ein "Sex ist nicht Gender" - Problem;
"Jungfräulichkeit" ist eher ne Gender- also soziale Angelegenheit, als was sexuelles.
Traditionell hat sich keine Sau darum gekümmert, wie viele Erfahrungen ein Junge vor der Ehe hatte
und, wie gesagt, ob der Frau der Sex Spass gemacht hat, ob sie einen Orgasmus hatte war vollkommen irrelevant.
Es ging allein um "den Stempel", also die Prägung durch "das erste Mal".
Und nicht, wie es bei dir anklingt, darum, Herrin über den eigenen Körper, die eigene Lust zu sein.

Insofern finde ich den Gedanken, dieses erzreaktionäre Konzept wiederzubeleben, einfach nur überflüssig.
Es ging nie darum, den eigenen Körper "tiefer" zu kennen, wenn du ein Wort dafür suchst, sexuell Erfahren zu sein, würde ich es in einer anderen Ecke suchen. Versuch es mal mit Hetären; obwohl es das wohl auch nicht ganz trifft (und es wieder nur für Frauen ist, du scheinst auch was für Männer zu suchen.)
Traditionell ging es beim Sex halt auch mal um "Partnerschaft" ("Genderkompetenz") nicht nur um die kurze Performance im Bett.

Klassisch verstehe ich unter „ Jungfrau“ eine Frau, die noch nie penetrativen, vaginalen Sex hatte.
Das schließt aber keineswegs Erfahrungen in Sachen Sexualität wie Petting etc. aus.
Fehlt halt nur der Klassiker, eben der gewöhnliche GV in ihrem Erfahrungsrepertoire.

em123456789012 schrieb:Die Frage wäre: Ist man noch Jungfrau wenn man noch nie Sex hatte aber trotzdem erfolgreichen Oral Verkehr mit den Partner*in/ expartner*in hatte verbunden mit einer Ejakulation und einem Orgasmus Geschlechter unabhängig? (Ja können auch Frauen auch wenn sicherlich nicht alle ähnlich sind oder können auch Probleme haben)

Oralverkehr gehört für mich zu Sex also würde ich sagen, dass man dann keine Jungfrau mehr ist, wenn man das praktiziert/hat.
Auch intensives Gefummel ist für mich eine sexuelle Handlung... dafür müsste es mMn nicht zu einer Penetration kommen.

Zunächst: Das ist völlig unbedeutend und sollte eigentlich kein Thema mehr sein, außer im Gespräch mit dem Partner vielleicht. Aber wer danach urteilt, ist entweder religiös oder oberflächlich.

Ansonsten stimmt ich der Ansicht zu, dass jede Art von sexueller Handlung entjungfern kann, wenn auch nicht im klassischen körperlichen Sinne, aber wie gesagt, das ist unbedeutend. Körperlich kann man sich als Frau auch selbst entjungfern, insofern …

em123456789012 schrieb:Ich gehöre persönlich zu keiner Gruppierung an auch nicht zu einer feministischen

Sidenote, zu irgendeiner Gruppe gehörst du auch mit solchen Aussagen :P

Für Religioten diverser Couleur mag das interessant sein :palm:, ⁣aber dem Rest der Welt ist es wahrscheinlich gleichgültig.
Eine allgemeingültige Definition existiert meines Wissens nicht, also ist doch eigentlich nur entscheidend wie man sich fühlt.
Von mir aus kann sich eine Bordsteinschwalbe als Jungfrau fühlen (gilt auch für entsprechende Gegenstücke) mir ist das wurscht.

Meinem Eindruck nach besteht überwiegend nur noch in sehr religiösen und traditionellen Kreisen Interesse daran, den Status von "Jungfrau" genau festzulegen, da einiges davon abhängen kann, ob man noch diesen Status besitzt oder nicht.

Den säkular orientierten Menschen hingegen dürfte es inzwischen weitgehend egal sein, ob jemand Jungfrau ist oder nicht, und welche Bedingungen genau erfüllt sein müssen, um den Status zu haben. Mir persönlich jedenfalls ist es egal und ich habe mich höchstens dann mal damit befasst, wenn es um die Sitten streng religiöser Gemeinschaften ging.

Wäre denn der Begriff des Jungmannes für Männer ähnlich interessant?

Mein Tipp, nein, genauso unwichtig.

em123456789012 schrieb:Die Frage wäre: Ist man noch Jungfrau wenn man noch nie Sex hatte aber trotzdem erfolgreichen Oral Verkehr mit den Partner*in/ expartner*in hatte verbunden mit einer Ejakulation und einem Orgasmus Geschlechter unabhängig? (

Meine Güte, hört sich das klinisch an.
😁

em123456789012 schrieb:wenn man erfolgreiche Ejakulation mit einer Erektion beim Partner bewältigen konnte natürlich gewollt und einvernehmlich

Auch hier wieder, das klingt ja wie Schwerstarbeit.
"Bewältigen" sollte man Schicksalsschläge, aber doch nicht Sexualität.
Sexualität sollte meiner Meinung nach mit Freude, Neugier und Entspannung einhergehen, man sollte sich fallen lassen.

Zur eigentlichen Frage: Ja, ich bin der Meinung, dass auch Oralverkehr eine Form von "richtigem" Sex ist (sofern es das gibt) und man praktisch keine Jungfrau mehr ist, wenn man ihn einmal praktiziert hat.
Auch wenn Bill Clinton mir da wohl widersprechen würde 😁

Wobei ich das Wort "Jungfrau" ganz furchtbar veraltet finde. Außer einer Person einen Stempel aufzudrücken, hat dieses Wort doch überhaupt keine Funktion.
Die Wertlegung auf "Unberührtheit" bei einer Frau ist sowieso sexistisch und überflüssig.

Auch Gegenstände, die noch nie oder gering in Gebrauch waren, werden durchaus als jungfräulich offeriert.

Das Jungfräuliche hat meiner Meinung nach heute eher die auch auf andere Dinge übertragbare Bedeutung von „Unversehrtheit“.

Solange sich jemand sexuell als noch nicht im Gebrauch sieht, könnte er sich damit auch jungfräulich empfinden.

Allein schon der Vergleich von Menschen (meist Frauen) mit "unbenutzten Gegenständen" klingt für mich ziemlich menschenverachtend.

Obendrein ist es doch vollkommen unerheblich, wer wann, wo, wie und mit wem sexuelle Handlungen vorgenommen hat, solange diese einvernehmlich erfolgten.

Den Jungfrauenkult kann man getrost auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgen.

Jungfrau*innen, oh man :D

Allein schon der Vergleich von Menschen (meist Frauen) mit "unbenutzten Gegenständen" klingt für mich ziemlich menschenverachtend.

Das klingt nicht nur so, das ist pure Menschenverachtung.
Für einige Menschen sind ihr Sexpartner nur Erfüllungsgehilfen ihrer sexuellen erotischen Begierden, das kommt mehr bei Männern vor, als bei Frauen

Doors schrieb:solange diese einvernehmlich erfolgten.

richtig, alles andere können sie machen wie ihnen beliebt, jegliche sexuelle Fantasie darf in einer modernen Gesellschaft ausgelebt werden, solange dies einvernämlich ist.

Doors schrieb:Den Jungfrauenkult kann man getrost auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgen.

ja aber das sehen nicht alle so, es war schon bei vielen Ehrenmorden auch hier in Deutschland der Grund für den Mord, da es die Ehre der Familie in diesen Kulturkreisen schädigt, ich verstehe nicht wieso und warum, da habe ich zu wenig Einblick aber man kann die lettzen 10 Jahre durchschauen und im Gericht wurde es angegeben, diese Morden betreffen immer nur Frauen.
In diesen Kreisen ist die Frau auch nicht automatisch gleichwertig oder gleichgestellt mit dem Mann.
Es gibt auch moderne Familien aus diesem Kulturkreis, die das ablehnen aber es gibt eben auch solche altertümlichen konventionellen, da hat die "Jungfräulichkeit" eine extreme Bedeutung, wenn die Frau diesen Status beschmutzt und unehrenhaft verliert wird sie oftmals ausgestoßen aber oft auch schlimmeres.

Rainlove schrieb:diese Morden betreffen immer nur Frauen.

Natürlich, weil es eben mal wieder ein Kult zur Kontrolle und Unterdrückung der Frauen ist.
Wie oben erwähnt, einen Jungmannkult wird man so nicht finden.

Das hat mit Besitzdenken und patriarchalischen Machtansprüchen zu tun.
Insofern gebe ich @Doors recht, weg damit :Y:

@Bundeskanzleri

Bundeskanzleri schrieb:patriarchalischen Machtansprüchen

das entstand in der Steinzeit, manch einer nutzt moderne Technik ist aber vom denken her ein Steinzeitmann der mit Knüppel bewaffnet die Ehefrau schleifend in die Höhle zieht...
im übertragenen Sinne natürlich , es sei denn die Höhle ist modern ausgebaut :D

Ich bin dafür dieses Konstrukt „Jungfrau“ heute ganz abzuschaffen, da es in meinen Augen keinen Nutzen bringt in der heutigen Welt.
Wenn man einer Person das Label „Jungfrau“ gegeben hat, ob es nun schon richtigen Sex hatte oder nur anderweitige sexuelle Erfahrungen, was bringt das? Ist die Jungfrau dann ein besserer Mensch? Oder die „Nicht-mehr-Jungfrau“ dann der bessere Mensch weil sie mehr Erfahrung o.ä. hat? Oder wieso ist es heute so wichtig eine Jungfrau definieren zu müssen?

@em123456789012
Zufallsfund, ist gut recherchiert und recht ausführlich:
https://blogs.fu-berlin.de/abv-gender-diversity/2022/04/12/das-konstrukt-der-weiblichen-jungfraeulichkeit/

Mit dem Begriff "Jungfrau/Jungfräulichkeit" verbinde ich, die Unterdrückung der menschlichen Sexualität.
Eigentlich sollte das im 21. Jahrhundert absolut kein Thema mehr sein.

Ausnahmen sind eventuell religiöse/kulturelle Hintergründe, wobei ich dies auch sehr kritisch sehe.
Nun, aber in manchen Kulturen wird dies auch in Zukunft bestand haben, dass ein Mensch der schon sexuelle Erfahrungen gesammelt hat (in welcher Form auch immer) als gebraucht gilt und somit gesellschaftlich und menschlich geächtet wird.

em123456789012 schrieb:Ist man noch Jungfrau wenn man noch nie Sex hatte aber trotzdem erfolgreichen Oral Verkehr mit den Partner*in/ expartner*in hatte verbunden mit einer Ejakulation und einem Orgasmus Geschlechter unabhängig?

In der Definition, wie ich es verstehen täte sind sexuelle Handlungen nicht alle als "entjungfernd" zu betrachten. Klassisch ginge es um den vollführten Geschlechtsakt. Aufgrund der heutigen Veränderungen im Sektor Sexualität und dem Erfahrungsspektrum kann ich mir aber vorstellen, dass sich das aufgeweicht hat. Intime Interaktionen wie den Oralverkehr würde ich - rein persönlich - nicht mitzählen, auch wenn es natürlich als Erfahrung gilt.

em123456789012 schrieb:Daher verstehe ich nicht die Traditionelle Definition, das man erst nicht mehr Jungfrau ist wenn man einmal richtig Sex hatte. Das macht nur unnötigen Druck und zwang für etwas was garnicht dringend sein muss um trotzdem erfüllten Sex zu haben. .

Stimmt schon, ist aber wie du schon erwähnst das klassische Verständnis dazu. Der Druck und Zwang bezieht sich im Jugendalter aber gefühlt auf das gesamte Spektrum. Das erste Date, der erste Kuss, generell alle ersten Intim-Momente sind wie Erlebnistrophäen. Den Einen etwas wichtiger sie zu erreichen, als anderen.

Ich denke in diesem ganzen Bereich ist derzeit so viel im Umbruch, dass sich die Definition aufweichen kann. Letztlich hängt es am gesellschaftlichen Verständnis.

Interessant finde ich den mehrfachen Verweiß hier auf religiöse Hintergründe. Klar spielt das auch aus dem Bereich mit ein, weil da vor noch gar nicht so langer Zeit sehr viel verbreiteter Wert drauf gelegt wurde. Allerdings, dass es nur noch für diese begrenzten Gesellschaftsgruppen von Interesse sei, geh ich nicht ganz mit.

Gerade bei Männern bekommt man (online) dann doch häufiger mit, dass sich ältere "Jungfrauen" Gedanken um ebenjenen Umstand machen.

Allerdings spielt es wirklich nur im eigenen Kopf eine echte Rolle. Es verändert dich nicht, aber es erweitert dein zwischenmenschliches Verständnis. Das kann ich als extremer Spätzünder sagen.
Als kleine Anekdote, was ich damit meine - vorher brachen meine Träume in Kuss-Situationen ab, wohl weil kein Erfahrungswert da war. Nach der ersten Kuss-Erfahrung konnte ich dann auch im Traum küssen, jetzt wusste mein Kopf ja, wie das ist.