Warum Intoleranz?

Toleranz/Intoleranz wird von vielen Faktoren geprägt. Aber wenn die Intoleranz grundlos anderen Schaden zufügt, sollte man aus seinem bisherigen erworbenen Verhaltensmustern ausbrechen!

Ganz zu Beginn hatte ich jedoch geschrieben, dass ich Dinge toleriere, soweit Handlungen und Meinungen niemanden Schaden.
Intoleranz ist im weitem Sinne nichts schlechtes. Denn es stimmt, würden wir Menschen alles tolerieren was andere tun, würden wir glaub ich im Chaos enden, weil niemand mehr in seinem Handeln eingeschränkt werden würde.

Meine Frage bezog sich aber eher auf die "negative" Intoleranz. Grundlose Intoleranz.
Blos weil ich tolerant bin, heißt das auf keinen Fall das ich Vergewaltiger oder Mörder toleriere! Niemals. Denn diese Menschen fügen anderen Schaden zu!

Ich denke, dass tolerant und vorurteilsfrei zu sein eine Tugend ist. (in Bezug auf Dinge, die anderen nicht Schaden)


lg Akiera



Wenn du deine Illusionen verlierst, wirst du zwar weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben!

Aber wie definiert man Schaden? Psychisch oder physisch? Und wer beurteilt den Schaden? Die Mehrheit, der Einzelne? Ein "Gutachter?

"Er war unbestritten der Befreier Germaniens und hat das römische Volk nicht wie andere Könige und Heerführer in seinen kleinen Anfängen herausgefordert, sondern als das Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht stand. In Schlachten war er nicht immer erfolgreich, im Kriege blieb er unbesiegt. Sein Leben währte siebenunddreißig Jahre, zwölf seine Herrschaft. Noch heute besingen ihn die Barbarenstämme..."

Toleranz, Vorurteilsfreiheit und eine gewisse Objektivität sind mit Sicherheit Tugenden, an denen es vielen heute mangelt- sehr zu meinem persönlichen Leidwesen, wie ich zugeben muß...

Man kann im besten Fall immer nur versuchen, die eigene Person und die eigenen Ansichten auch einmal einer kritischen Prüfung zu unterziehen, und diese gegebenenfalls zu revidieren.

Und ich muß Akiera da recht geben, wenn sie sagt, es sei nötig, alte Verhaltensmuster aufzubrechen.

Es IST nötig!

Und manchmal sind gerade die Menschen, welche man eigentlich überhaupt nicht mag, ein Spiegel unserer eigenen Seele, und vielleicht nur dazu da, uns zu zeigen, was wir in unserem eigenen Inneren verbessern und kultivieren können...


Es ist mein fester Glaube, daß Toleranz und Freiheit von Vorurteilen gerade auch im zwischenmenschlichen Bereich nur gewinnbringend sein können- und je mehr wir diese Fähigkeiten in uns entwickeln, desto mehr bekommen wir sie von den anderen Menschen zurück.


Gr,


A.

Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.

So seltsam das schön langsam anmutet, darf ich Apollyon wieder mal zustimmen, natürlich auch Akiera- zu diesem Thema (Gewohnheit/Verhaltensmuster/Gesellschaftliche Normalität hab ich vor einiger Zeit einen Thread eröffnet)

Im letzten Absatz würde es mir noch gefallen "von Vorurteilen" in Klammern zu setzen *g*


Steht das Dollarzeichen "$" dafür, dass Geld unsere "S"eele durchbohrt "|"?

>Aber wie definiert man Schaden? Psychisch oder physisch? <

Psychisch und physisch.

z. B. toleriere ich weder Mobbing(seelisch verletzt ind Bezug auf Schaden) noch Mord etc.
Jeder hat eine andere Schmerzgrenze in dem Sinne was ihm schadet oder nicht.
Aber ich glaub eine grobe Einordnung kann man da schon festlegen. Für die Feinheiten ist das Individuum selbst verantwortlich.
>Und wer beurteilt den Schaden? Die Mehrheit, der Einzelne? Ein "Gutachter?<

Irgendwo legt es das Gesetz fest.

Andererseits auch die Gesellschaft, weil z. B. niemand gesetzlich verurteilt werden kann wenn man von jemanden die Gefühle verletzt z. B. beim Fremdgehen. Aber auch das schadet jemanden.... und wird von der Gesellschaft irgendwo meist als schlecht gewertet.

Auch der einzelne beurteilt den Schaden, einmal wenn er ihn jemanden zugefügt hat oder selbst erlitten hat, ganz persönlich für sich selbst.

Gutachter?....ja manche werden auch zum Psychologen geschickt, um den "Schaden" (also die Folgen z. B. von einer Vergewaltigung) zu prüfen....


lg Akiera

ist schon ganz schön spät..... :)







Wenn du deine Illusionen verlierst, wirst du zwar weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben!

Ich muß hier mal wieder einigen widersprechen.
Intoleranz ist per se etwas negatives, weil sie andere Anschauungen, Meinungen und Lebensweisen unterdrückt.Durch Intoleranz gelingt es relativ leicht, die eigene Gruppe abzugrenzen und die Mitglieder der eigenen Gruppe bei der Stange zu halten, in dem von der "Norm" abweichende Anschauungen und Verhaltensweisen nicht zugelassen oder gar sanktioniert werden.

Ich glaube, wir diskutieren zwei verschiedene Arten von Toleranz, die nur teilweisei deckungsgleich sind.
Das eine ist die Toleranz des Individuums, und die hängt sicherlich auch von Erziehung,Wertesystem ,persönlichen Befindlichkeiten und auch dem Bildungsgrad ab. Wobei auch da der Gradmesser ist, in welchem Umfang man
Anschauungen und Verhaltensweisen toleriert, selbst wenn man mit ihnen nicht konform geht.

Das andere ist die Toleranz eines Staates und einer Gesellschaft , und die hat sich halt nicht nur an der Mehrheit zu bemessen. Kennzeichen der Toleranz eines Staates ist vielmehr, wie er mit seinen Minderheiten umgeht und wieviel individuelle Freiheitsrechte und Gestaltungsmöglichkeiten er dem einzelnen zubilligt.Diese wird begrenzt durch die ureigenste Aufgabe des Staates,die Sicherheit seiner Bürger zu garantieren. Eingriffe in die persönliche und kollektive Freiheit, die darüber hinausgehen,bis hin zu so etwas lächerlichem wie einer "Kleiderordnung" sind ein Zeichen für Intoleranz.

und ewig langsam wächst das Gras

Ein guter Ansatz ist das von @ zaphodB postulierte Wort Wertesysem. Toleranz bedeutet auch, dieses Wertesystem je nach Ansatz in Frage zu stellen.

Beispiel:

In einigen afrikanischen Gegenden ist es noch Sitte, als Mann viele Frauen zu heiraten oder besitzen. Unser Wertesystem schreibt sogar per Gesetz vor, maximal eine Frau zu ehelichen. Ohne Rücksicht auf Kultur und Religion.

Wo setzt nun unsere Toleranz an?.....
Mit Sicherheit toleriere ich diese afrikanische Kultur, aufgrund dessen, weil ich mir nicht anmaßen darf, diese Kultur in Frage zu stellen. Ich toleriere nun diese Gesellschaftsform, nötige mir aber ab, diese Gesellschaftsform für mich persönlich als inakzeptabel zu bezeichnen.

Dieser Faden von Wertesystem und Toleranz läßt sich noch weiter spinnen.
Viele Dinge die wir als normal und gesellschaftsfähig erachten, ist in anderen Kulturen verpönt oder sogar verboten. Ebenso die Werte anderer Kulturen bei uns.



Wenn die Weisheit mit dem Alter kommt, steckt die Menschheit noch in den Kinderschuhen
Schau dem Schicksal ins Gesicht, nicht auf die Schuhspitzen.
Vor Inbetriebnahme des Mundwerks: Gehirn einschalten.

@gwydd
was die Polygamie betrifft ist unser Staat halt auch nicht so tolerant wie er sein könnte.

und ewig langsam wächst das Gras

Welche Motive haben Menschen intolerant zu sein? <

Es sind ihre Überzeugungen, die sie leiten.
Zusammengestellt aus einer Mischung von Erfahrungen und Ängsten.


q.




"You never really understand a person until you consider things from his point of view... until you climb into his skin and walk around in it." -- Atticus Finch

Intolerant bedeutet meiner Meinung nach nichs anderes als, enn jemand sagt: ich toleriere nicht Deine Meinung. Es wäre auch komisch wenn alle immer der gleichen Meinung wären.

Respekt Quentin, so kurz und so treffend hätt ich das jetzt nicht hingekriegt!

Dennoch möchte ich mir selber treu bleiben - null Toleranz gegen Intoleranz.

Täglich verhungern 150'000 Menschen. Und alle schauen weg.

Warum Intoleranz?

Weil viele Menschen leider immer noch dumm und unwissend sind und Angst vor dem Unbekannten, dem Neuen, dem Anderen haben.

Die Leichtigkeit des Seins wird beeinflusst durch die Bürde des Vergangenen und das Joch des Zukünftigen...

bingo macca...ich glaub auch die ursache oder zumindest ein teil davon ist angst!
und ein mangel an infos und umgang mit dem zu tolerierenden.

Die Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es verschwendet.

( Alte persische Weisheit )

@asgard88
Seit wann bedeutet Toleranz das jeder einer Meinung ist?

Wo Lilien blühen im finster Mondeschein, lass dich drauf ein versteckt dich nicht.

Wenn Menschen denken das Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken

Ich denke wichtig ist vor allem erst mal Akzeptanz... Dann muss man sich nähern. Menschen fürchten sich vor allem, was sie nicht verstehen. Menschen mit anderer Hautfarbe, Religion, Weltanschauung, Sexualität... Das ist für viele so fremd, dass sie Angst davor haben. Aber ich denke ebenso wie der Nazi, der Türken verprügelt, wie der Türke, der Schwule klatscht, ist das nichts, was man verteufeln sollte weil diese Menschen einfach "böse" sind, sondern eher etwas, was durch falsch verstandene Werte in einem Menschen herranwächst. In den Dialog treten hilft!!! Das ist gemeint, wenn man sagt "Zu Toleranz bedeutet auch Intoleranz zu tolerieren..." Zumindest ist das meine Interpretation.

@vandelpht
Etwas ganz Ähnliches wollte ich auch gerade schreiben: Intoleranz basiert vor allem auf ANGST, und zwar meistens auf anerzogener Angst. Wir werden dazu erzogen zu bewerten, zu urteilen und ver-urteilen. Das ist der Hauptgrund in meinen Augen.
Es fällt uns oft schwer, an andere Weltanschauungen, neue Erkenntnisse usw. NEUTRAL heranzugehen und mal aus der Perspektive der Anderen zu betrachten. Tun wir dies, stellen wir sogar oft fest, dass jene auch für uns eine Bereicherung sind oder sein können! Angst ist eine Herausforderung der Seele an uns, diese mal zu überwinden.
Manche glauben, die Allgemeinheit vor etwas (Neuem) schützen zu müssen, was ihre Lebensqualität enorm verbessern würde, sei es, dass sie darüber nicht oder einseitig informiert sind!
Tolerieren muss ich es trotzdem; sie handeln aus Verantwortungsgefühl heraus.
Akzeptieren kann ich Verhalten Anderer nur dann nicht, wenn es anderen Wesen der gesamten Gemeinschaft schadet.

Grüße!

Hm, da ich ein vollkommen Toleranter Mensch bin (ausser es geht um DInge welche ganz klar nicht tolerierbar sind. Zu dem zähle ich Pädophilie, Intolerante Menschen oder beispielsweise Hundekuchen auf dem Teller einer Luxusrestaurantkette), der in jedem Menschen stets das gute zu sehen versucht, kann ich es nur erahnen. Meine Ahnung bezüglich dieser Problematik, welche fast jeder Mensch in sich trägt, manche mehr, manche weniger, lautet wie folgt:



Trommelwirbel bitte:

Trommelwirbel!

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Intoleranz kommt aus der Angst vor dem Unbekannten. Oftmals ist man intolerant gegenüber Aspekten, welche selbst in einem Schlummern, man aber nicht wahrhaben möchte. Eine andere Form von Intoleranz ist jene, das man sich einfach nicht mit der Sache beschäftigt und sich dem erstbesten Klischee oder Argument bedient, welches gegen folgendes Verhalten usw. widmet, ohne sich damit in irgendeiner Art und Weise auseinander zu setzen.

Viele verwechseln auserdem Toleranz mit Akzeptanz oder bejahen.

@illik

illik schrieb:Hm, da ich ein vollkommen Toleranter Mensch bin (ausser es geht um DInge welche ganz klar nicht tolerierbar sind. Zu dem zähle ich Pädophilie

Pädophilie ist eine psychische Störung, für die der pädophile Mensch nix kann...

@Draiiipunkt0
Und deshalb sollte man das tolerieren? Ô.ô

@illik

illik schrieb:Und deshalb sollte man das tolerieren?

Eine sinnvolle Formulierung wäre gewesen: Man kann die Handlungen mit Kindern, die auf die Pädophilie zurückzuführen sind, nicht tolerieren. Die Kinder müssen geschützt werden.

Die psychische Störung an sich nicht zu tolerieren ist unsinnig, da diese ja nunmal da ist.
Das wäre so, als würde man sagen: Ich toleriere Schizophrenie nicht.

Außerdem ist deine Aussage ziemlich menschenfeindlich gegenüber den Betroffenen, die unter ihrer Pädophilie leiden und sie sich wie gesagt nicht ausgesucht haben.