Starke Angst vor dem Tod?

MissGrusome schrieb:Ich würde gerne wissen, ob es noch jemanden gibt, der solch eine heftige Angst vor dem Tod hat, dass sogar Panik-Attacken mit ins Spiel kommen.

Ich hatte früher so etwas wie Angst davor.
Seit mein Vater starb, habe ich diese Angst vollkommen verloren. Nicht, dass ich mich jetzt drauf freue, aber ich war dabei und habe erlebt, dass es zu Ende geht. Vieelciht war es das?

Gucky.

Mit 16-17 Jahren fing bei mir auch die Angst vor dem Tod an.
Mit zusätzlichen psychosomatischen Beschwerden.
Anfang 30 habe ich dann eine ausgeprägte Depression mit einer saftigen Angststörung inkl. Panikattacken bekommen.
Psychische Probleme sind leider in unserer Familie vererbt also genetisch bedingt.

Aber ich beschäftige mich jetzt seit über 30 Jahren mit Thema Tod und dem "Leben" danach.
Früher konnte ich nicht mal im Fernsehen Berichte über Krebskranke anschauen.
Heute bin sitze ich fest im Sattel was Thema Leben nach dem Tod angeht. Und heute habe ich
eine ganz genaue Vorstellung vom Tod und damit verbundenen dem Sinn des Lebens.

Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende!

Im Laufe meines Lebens bin ich Freund Hein schon ein paar Mal von der Schippe gesprungen. Darüber hinaus relativiert sich die Angst vorm Sterben oder vorm Tod, je älter man selbst wird, und je dichter man dran ist. Wenn in den Todesanzeigen in der Zeitung mehr und mehr Menschen Deines Alters einen schwarzen Rahmen bekommen und auch im Freundes- und Bekanntenkreis vom Sensenmann Lücken gerissen werden, wenn man sich öfter auf Beerdigungen als bei anderen gesellschaftlichen Anlässen trifft, dann findet man sich mit der Endlichkeit des Daseins ab.
Angst vorm Sterben nur, wenn's weh tut und lange dauert - ich weiss, dass es das kann! Angst vorm Totsein - ach nö, eher nicht. Endlich Ruhe!

Keine Angst, wir leben alle ewig. Alle Völker haben Erfahrungen mit den Seelen Verstorbener gemacht, es ist sicher, dass man nach dem Tode im Jenseits weiterlebt!
Kannst ja vielleicht mal zu deinem Schutzengel beten, er wird dir gerne helfen!

Frl.Rottenmayr schrieb:Keine Angst, wir leben alle ewig. Alle Völker haben Erfahrungen mit den Seelen Verstorbener gemacht, es ist sicher, dass man nach dem Tode im Jenseits weiterlebt!
Kannst ja vielleicht mal zu deinem Schutzengel beten, er wird dir gerne helfen!

Da weiß ich bis heute nicht so recht, ob das wirklich den Menschen hilft ihnen so einen Glauben einzureden oder ob nicht eher eine nüchterne realitätsnahe Betrachtungsweise für die Menschen hilfreicher wäre - wie bspw. dass sich der Tod eher wie eine ewige Tiefschlafphase oder Vollnarkose anfühlen wird und Menschen sich und ihre Umwelt nicht mehr bewusst wahrnehmen können, was auch bedeutet, dass sie nichts mehr fühlen werden, auch keine Schmerzen mehr haben und letztendlich auch ihren Frieden finden.
Ps.
SpoilerGestern durch Zufall gelesen, wusste ich noch gar nicht, dass Schauspieler Chadwick Boseman mit nur 43 Jahren im Jahre 2020 an Darmkrebs verstorben ist. Bereits im Jahre 2016 mit 39 Jahren wurde dieser in Stufe 3 sich befindet bei ihm diagnostiziert und er glaube noch bis eine Woche vor seinem Tod den Krebs besiegen zu können.

Solche traurigen Geschichten sind es, die mir weiterhin richtig große Angst machen und vor allem auch alles sinnlos erscheinen lassen.
Lohnt es überhaupt noch groß in die Zukunft im übertragennen Sinne zu investieren, Pläne zu machen oder an irgendwas festzuhalten, wenn eh alles mal mehr oder weniger schnell durch den Drecks Krebs vorbei sei könnte?
Warum sich im Leben überhaupt Mühe geben und etwas aufbauen, wenn das ohnehin schon nur kurze Leben jederzeit durch Krebs entweder nur noch eingeschränkt möglich oder gänzlich vorbei sein könnte?
Die Einen sagen, einfach nicht dran denken, er kommt oder er kommt nicht und bis dahin das Leben genießen - aber das kann ich irgendwie nicht und denke mir auch, dass mich dann eine Krebsdiagnose nur noch härter treffen würde, würde ich den Gedanken bis dahon verdrängen. So versuche ich mir einzureden, wenn ich mich schon mal mental darauf vorbereite und damit rechne (Bei der Statisik und Tendenz steigend stehen die Chancen ja im negativen Sinne gut dafür an Krebs zu erkranken), dass mich dann eine Diagnose nicht mehr so hart treffen würde. Das allerdings hat wieder den Nachteil, dass man gar keine Lust und Kraft mehr hat überhaupt noch groß in die Zukunft zu investieren und einem alles immer mehr egal und sinnlos erscheint.

Frl.Rottenmayr schrieb:Keine Angst, wir leben alle ewig. Alle Völker haben Erfahrungen mit den Seelen Verstorbener gemacht, es ist sicher, dass man nach dem Tode im Jenseits weiterlebt!

Bitte um Quellenangabe. Danke.

MissGrusome schrieb am 12.10.2021:Vielleicht aber auch, weil ich mich oft mit Mordfällen beschäftigt habe... Ich weiß nicht genau.

Das kann gut sein.
Ich beschäftige mich da auch viel mit, google nach Fällen und zusätzlich gucke ich auch noch diese Crime Sendungen.
Da werden halt auch Tatort Bilder und sowas gezeigt.
Das hat mir definitiv auch mehr Angst gemacht, vor dem Tod aber auch das mir was schreckliches passiert und ich meinen Tod dann nicht mehr abwenden kann.
Ich meide jetzt z. B. einsamen Wege oder spät abends rauszugehen.
Mir hilft es mich mit positiven zu beschäftigen.
Bist du gläubig?
Mein Thema ist immer mehr der Glauben und Gott.
Ich hab mir eine Bibel gekauft und da steht viel tröstliches drin z. B. Psalm 23.
Es hilft mir und meine Ängste werden weniger.
Falls du nicht an Gott glaubst und das auch nicht vor hast, überles das einfach. 🙂
Ich wünsche dir alles Gute!

@Carsti
Ist doch allgemein bekannt, dass alle Völker an Spuk und Wiedergänger und Gespenster geglaubt haben (und die meisten auch heute noch daran glauben).

MissGrusome schrieb am 12.10.2021:Also, dass meine Existenz nicht für immer existieren wird. Das ich irgendwann komplett weg bin. Das macht mir Angst. Der Zustand nicht-Existend zu sein. Manchmal habe ich sogar vor dem Einschlafen angst.
Ich finde es schrecklich, diese ganzen News, dass wir die Welt zerstören. Wir sind nur eine Art Pest für die Welt. Wir sind einfach....nichts...nichts wichtiges. Ich weiß nicht, ob ich das so gut ausdrücken kann, was ich fühle.

Irgendwie ist dieser Gedanke doch auch schön. In der Sinnlosigkeit unserer Existenz liegt die Schönheit am Leben.
Nicht alles muss zwingend einen Sinn haben. Nicht mein Leben, nicht das der anderen. Dadurch das eventuell alles so sinnlos ist, und wir am Ende, wo auch immer landen, haben wir doch alle Freiheiten auf diesem Planeten zu tun was wir wollen. Die Sinnlosigkeit ist nichts schlimmes, fürchterliches oder angsteinflößendes, die Sinnlosigkeit unseres Lebens gibt uns erst die Freiheit und den freien Wille unser Leben gestalten zu können. Ob im Guten oder im Bösen.
Wie schlimm wäre es mit einem festen vorgegeben Sinn auf diese Welt zu kommen ?

Vielleicht hilft diese Sichtweise manchmal auch weiter bei der Angst zu sterben oder der Angst vor dem Tod an sich. Wenn es eh schon sinnlos ist, dann mach' zumindest das Beste drauf und fülle die Sinnlosigkeit mit Leben und Erfahrungen.

ich glaub ja angst vor dem Tod zu haben ist gesund.

das ist der Überlebenstrieb , der muss funktionieren - um das Gefüge am Laufen zu halten.

Wobei ich schon sagen würde , dass die Menschheit sich immer mehr vom Jungel entfernt - da gibts tausend abstufungen und Nuancen ... aber NUR klugen Affen sind wir nicht mehr gg

Vor dem Tod selber habe ich keine Angst - nur Qualvolles Sterben muss nicht sein!

@MissGrusome

Das Einzige, wovor ich Angst habe, ist, gewisse Dinge nicht abzuschließen. Ansonsten gehört der Tod nun mal zum Leben dazu. Deswegen sind all die Erfahrungen ja auch so besonders, da sie eben begrenzt sind. Deswegen sollten wir das Leben auskosten und im jetzigen Moment leben.

MissGrusome schrieb am 12.10.2021:Vor nem Monat hat diese komische starke Panik angefangen. Ich fürchte jeden Tag den Tod. Ich fühle mich, als müsste ich bald sterben...obwohl ich noch ein sehr langes Leben führen könnte wenn nichts anderes passiert. Bin gerade erst 20.

Du weißt ja selbst, dass Du Dir da professionelle Hilfe suchen kannst. Ich hoffe, dass die Wartezeiten nicht allzu lang sind. Aber Du bist ja auch noch jung ✌

MissGrusome schrieb am 12.10.2021:Ich fürchte den Kontrollverlust.

Das ist völlig normal. Niemand möchte die Kontrolle verlieren. Auf irgendeinem Gebiet.

MissGrusome schrieb am 12.10.2021:Mein Haustier ist im Januar gestorben... Und zwar auf eine Art... Die ich nicht verarbeiten kann. Ich musste ihn selbst einschläfern weil es Wochenende war und er heftige Schmerzen hatte. Der Tierarzt hätte ihn sowieso am Montag eingeschäfert.

Das tut mir sehr Leid. Du hast richtig gehandelt und Deinem Liebling weiteres Leiden erspart.

MissGrusome schrieb am 12.10.2021:Vielleicht aber auch, weil ich mich oft mit Mordfällen beschäftigt habe... Ich weiß nicht genau.

Beschäftige Dich doch vielleicht mit anderen Dingen? Es gibt doch genug. Mir persönlich haben Spaziergänge an der Natur immer viel gegeben.

borabora schrieb am 12.10.2021:borabora
12.10.2021 um 20:35
Ich hatte irgendwann keinen Bock mehr auf bestimmte Ängste

Ängste lähmen einen. Das ist nicht gut.

Ich habe viele Menschen kennengelernt die von der Angst vor dem Tode im Alltag gequält werden bzw. wurden.

Jeder muss da seinen eigenen Weg finden um eine Antwort zu finden.

Seit über 30 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema. Unzählige Bücher habe ich verschlungen.
Einige Menschen finden in der Religion eine Antwort. Für mich sind Religionen nichts, da Ihr Ursprung Regional sind und oftmals
mit Macht und Angst die Menschen zum Glauben gezwungen haben.

Wer die quälende Angst verlieren möchte, muss sich damit auseinandersetzen, dass der Tod genauso zum Leben dazugehört wie die Geburt. Ich verstehe schon, das das wenig tröstend ist. Aber ich bin immer wieder darauf gestoßen, das die Geburt schlimmer sein soll als der Tod. Und das ist doch schon mal nicht schlecht....:-)

Als hilfreiche Literatur empfehle ich für den Anfang:

- Über den Tod und das Leben danach von Dr. Elisabeth Kübler-Ross
- Leben nach dem Tod von Raymond A. Moody

für später

- Michael Newton, Die Reisen der Seele: Karmische Fallstudien &
Die Abenteuer der Seelen: Neue Fallstudien zum Leben zwischen den Leben


Mit 17 Jahren hatte ich eine Nahtoderfahrung. In dem Zusammenhang kann ich die folgende Seite empfehlen:

https://www.nderf.org/German/index.htm

nairobi schrieb:Ängste lähmen einen. Das ist nicht gut.

Das ist so, ja.
Ich hatte mich der Angst irgendwann "einfach" nicht mehr hingegeben, so habe ich es überwunden.
Gibt ja verschiedene Dinge, sich abzulenken, das die Angst dann quasi nebensächlich wird, bis sie immer kleiner wird u. verschwindet,
vereinfacht ausgedrückt.

Aber jeder muss da wohl eigene, andere Strategien entwickeln mit oder ohne Hilfe.

mroktober schrieb:Aber ich bin immer wieder darauf gestoßen, das die Geburt schlimmer sein soll als der Tod. Und das ist doch schon mal nicht schlecht....:-)

Davon habe ich auch schon gehört, also mehr in dem Sinne, dass sich hier Ähnlichkeiten befinden.
@mroktober
Hast du schon ein Kind geboren?
Also ich schon. Es ist ein langer Prozess und der Wahnsinn ist eben, dass dein Körper Dinge tut, die weit außerhalb der Vorstellungskraft liegen. Und dass man Zeit braucht, sich auf diese einzulassen. So ist zumindest meine Idee dazu.

@MissGrusome
Ich habe einen Freund, der Panikattacken kriegt weil er denkt, er sei schwer krank. Diese wird dann auch durch Ernährungsbedingte Völlegefühle hochgeschaukelt. Er hat auch schon viel ausprobiert und bekommt keine Kontrolle über dieses Problem.

Keine Angst vorm Tod. Ich habe sogar schon verfügt, welche musikalische Begleitung ich mir bei meiner Trauerfeier wünsche:

https://www.youtube.com/watch?v=DgHnqTmKhoc (Video: Blood, Sweat and Tears - When I Die (1970))

Gern erinnere ich mich auch an den nordisch-unterkühlten Witz, den ich mal ins Hochdeutsche übersetze:

Hein ist nun auch tot geblieben. Im Anschluss an die kirchliche Trauerfeier spricht der Pastor die Witwe an:
"Ihr Ehemann war ja zeitlebens nie ein grosser Kirchgänger."
Worauf die Witwe antwortet:
"Wenn sie ihn heute nicht reingetragen hätten, wäre er bestimmt nicht mitgekommen."

@gruselich

gruselich schrieb:Hast du schon ein Kind geboren?
Also ich schon. Es ist ein langer Prozess und der Wahnsinn ist eben, dass dein Körper Dinge tut, die weit außerhalb der Vorstellungskraft liegen. Und dass man Zeit braucht, sich auf diese einzulassen. So ist zumindest meine Idee dazu.

Ich habe noch kein Kind geboren - bin ein Mann ;)
Aber ich war bei der Geburt meiner Tochter dabei, die war jedoch zu faul auf die Welt zu kommen und wurde mit
Kaiserschnitt geholt.

Was ich in dem Zusammenhang mit der Geburt meinte, war nicht der Part der Mutter sondern
der Part des Kindes was auf die Welt kommt.
Als Vater kann ich aber sagen, das das der schönste und tollste Moment meines bisherigen Lebens war.
Jetzt ist meine Tochter im Teenager Alter und ich muss mich manchmal zwingen mich zu erinnern
wie süss und lieb meine Tochter mal war. :P: Aber das ist ein anderes Thema.

mroktober schrieb:Jetzt ist meine Tochter im Teenager Alter und ich muss mich manchmal zwingen mich zu erinnern
wie süss und lieb meine Tochter mal war.

Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden. Aber keine Angst, das ist nicht ansteckend und geht von selbst wieder weg.

Doors schrieb:Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden. Aber keine Angst, das ist nicht ansteckend und geht von selbst wieder weg.

Danke, Du machst mir Hoffnung :)