Also, ich weiß ja nicht ... wie soll man das Hendl denn braten, sodass es allen schmeckt?
Der Humor der 50er Jahre war ein anderer als der der 70er und in den 90ern lachte man wiederum über anderes. Wenn man nun auf Zeithöhe gänzlich klischeebefreite Comedy machen möchte, wird es eng, was die Themen (denn irgendjemand fühlt sich ja immer angesprochen und auf den Schlips getreten) belangt.
---> Über was/wen darf man noch witzeln?
Wenn Dicke, Frauen, Männer, Senioren, Schwarze, Weiße, oder sonstwie Hautfarbene (-> KoQ, ich habe den Artikel, den
@nain verlinkte, gelesen), Homosexuelle, Behinderte ("Little Brittain"), Polen ("Harald Schmidt Show"), ein schizophrener Loser, der mit einem Plüschhasen redet ("Auf schlimmer und ewig"), ein libanesisch-stämmiger Gaukler wie Klinger in "M*A*S*H", oder im Rundumschlag so gut wie jeder sein Fett satirisch wegkriegt wie es bei "Eine schrecklich nette Familie" gang und gäbe ist - WER bleibt denn eigentlich noch übrig heutzutage pc, um sich darüber lustig zu machen?
Veganer? Nein, nicht pc.
Hausmänner? Nein, nicht pc.
Kinder, Tiere, soziale Bewegungen? Nein, nicht pc.
Gleichberechtigung wäre, wenn jeder das Recht darauf eingeräumt bekommt, durch den Kakao gezogen zu werden.
Das zwanghafte, moralinsaure Intellektualisieren, wie es einem auch in dem Movipilot-Artikel Sodbrennen verursacht, ist Meinungsmache. Und diese Meinung, die rhetorische versierte Schreiberlinge gekonnt darstellen, ist unterm Strich nur eines: Eine subjektive Äußerung.
Das kann jeder.