Angst vor Bankenkrise wegen Corona

Hallo zusammen,

ich mache mir seit ein paar Tagen sehr starke Sorgen wegen einer evtl. Bankenkrise und damit auch über mein Erspartes...
Aufgrund der wohl vielen Kreditausfälle von Firmen/Verbrauchern können wohl auch die Banken in Schieflagen geraten.

Aktuell habe ich 2 Konten, 1 bei der Sparkasse, 1 bei der ING-DIBA.

Der "Hauptanteil" meines Geldes liegt bei ING-DIBA auf dem Tagesgeld Konto. Natürlich achte ich drauf, hier unter 100.000 Euro zu bleiben wegen der Einlagensicherung. Allerdings vertraue ich der "Einlagensicherung" auch nicht komplett, dass hier wirklich im Falle der Fälle man alles zurück bekommt.

Was denkt ihr?
Ist die Ing-Diba weiterhin eine gute Bank um sein Großteil der Ersparnisse weiterhin hier zu belassen oder lieber bei der Sparkasse?
Ich denke die Ing-Diba ist auch "too big to fail" oder?


Danke für eure Meinungen.

PS: Von, lieber richtig investieren etc. will ich nix hören, mir geht es nur darum, weiterhin mein Erspartes sicher zu haben und das ich auf flexibel bleibe, weil ich mir bald (1-2 Jahren) eine eigene Wohnung kaufen will.

Als ehemaliger Banker bin ich sämtlichen Einlagensicherungssystemen gegenüber ziemlich skeptisch, die der Sparkassen und Raiffeisenbanken sind jedoch vergleichsweise robuster als das staatliche System. Darum würde ich im Zweifelsfall lieber zugunsten der Spaßkasse gewichten.

Um das Risiko zu minimieren, habe ich selbst meine Barreserven breit gestreut auf etliche Banken, auch im Ausland (z. B. Luxemburg). Damit ist zwar etwas Verwaltungsaufwand verbunden, aber das ist es mir persönlich wert. Dabei bevorzuge ich eher kleine Institute, denn so etwas wie "too big to fail" gibt es nicht. Es gibt nur Banken, die so groß sind, dass ihre Insolvenz unweigerlich jedes Einlagensicherungssystem sprengen würde.

Ein Teil meines Ersparten befindet sich in einem alten Bausparvertrag, der noch 2,5% Zinsen abwirft. Ein Teil auf einem Tagesgeldkonto, und so wenig wie möglich auf dem Girokonto. Es sind keine Riesensummen. Etwas Reserve habe ich zuhause, aber zu viel sollte es nicht sein.
Solche Summen sehe ich nicht als verloren an. Restvertrauen ist noch da, aber ich behalte das im Auge. Wenn sich eine Krise andeutet, mache ich die Konten leer.

Okay, ich hab so ca. 115.000 Euro. Davon habe ich ca. 20.000 Euro bei der Sparkasse als Tagesgeld. Der Rest (ca. 90.000) ist bei er Ing-Diba als Tagesgeld. Meint ihr es wäre besser 50.000 Euro Sparkasse und 50.000 Euro Ing-Diba aufzuteilen?

@TNO84 Wenn man mit soviel Geld keine anderen Probleme hat. Packs halt unter die Matratze. Da ist es sicher. Außer es brennt in der Bude. Sorry,aber angesichts vieler Bürger die am Existenzminimum leben, hab ich so gar kein Mitleid.

VanDusen schrieb:Darum würde ich im Zweifelsfall lieber zugunsten der Spaßkasse gewichten.

Ist zwar ein Vertipper, aber lustig. :)

@TNO84
Erstmal Respekt in diesen Zeiten so viel erspartes zu haben. Da ziehe ich meinen Hut vor. Ich als normalo, mit Frau und bald einem Kind bin froh wenn ich mal 2000 Euro auf der Seite habe falls was unerwartetes kommt. Aber das ist dann auch schnell weg.

Ob du jetzt 90.000 zu 10.000 auf der Bank hasst oder 50/50 dürfte das nicht egal sein oder sehe ich das falsch? Das Geld können sie ja nicht einfach wegnehmen? Außer natürlich die Bank geht Pleite. Dann ist alles weg oder?

Die Krise wird kommen bzw. Sie ist schon da nur denke ich das die Pleitewelle erst so richtig im nächsten Jahr beginnt. Es kommt jetzt ganz drauf an wie die Politik im Winter handelt. Die kleinste blöde entscheidung kann zu schweren Jahren führen.

@Carietta: Ähm? Sorry, aber weißt du ich hab für das Geld über 10 Jahre im 3 Schicht-System gearbeitet und lass mich da ned so blöd anmachen von dir....Meinst ich hab mir da groß was gegönnt. Ich habe sehr lange dafür gespart und mir nichts gegönnt, damit ich mir irgendwann eine Wohnung kaufen kann....

TNO84 schrieb:Ähm? Sorry, aber weißt du ich hab für das Geld über 10 Jahre im 3 Schicht-System gearbeitet und lass mich da ned so blöd anmachen von dir....

Entschuldige, ich wollte dich nicht blöd anmachen, wirklich nicht. Aber es gibt Menschen die schuften 30 Jahre und mehr in sehr anstrengenden Berufen und haben nix auf der hohen Kante. Weil sie Familie, Kinder haben und das alles kostet. Bitte entschuldige nochmals, ich wollte dich wirklich nicht persönlich angehen. Hab mich vielleicht blöd ausgedrückt.

@Carietta
Schön, daß du es richtig gestellt hast, es las sich nämlich sehr hässlich.

Bißchen sorge hat man schon angesichts der corona Krise und der damit verbundenen gestörten Wirtschaft.
Am
Angst wäre jetzt noch zuviel gesagt.
Ich hab etwas Bargeld Zuhause gelagert ,allzuviel Zinsen gibt es eh nicht mehr.
Mein Lohn landet normal auf dem Konto, was zuviel ist hebe ich ab und es kommt Zuhause zum anderen.
Irgendwann überlege ich mir ,wenn die Krise überwunden ist wo und wie ich es anlege.

Hallo @TNO84 , hallo @alle !

Ich mache mir weniger Sorgen um die Banken als um "den Rest" der Volkswirtschaft.

Gruß, Gildonus

@Carietta: OK, Entschuldigung angenommen. Meine Reaktion evtl. auch übertrieben. Aber weißt du, ich hab mir die letzten 10 Jahren nix gegönnt. Kein Urlaub, bin weiterhin in der 1 Zimmer Wohnung geblieben. Klar, hätte ich mir größere Wohnung, Urlaub etc. leisten können, hab aber immer gespart und verzichtet und mache mir jetzt halt "Sorgen" um mein Erspartes.....

@TNO84

Eigentlich verbrennt du dein Geld... Auf den tagesgeldkonto. Du solltest 10 % mal investieren um zumindest die Inflation auszugleichen.



Generell sieht es aber nicht nach Bankenkrise aus...

Bzgl Corona. Klar, kreditstungen, ein paar Ausfälle..

Sind möglich..

Gildonus schrieb:Ich mache mir weniger Sorgen um die Banken als um "den Rest" der Volkswirtschaft.

Nun sollten die Banken kollabieren weißt du ja wie es dem Rest dann geht

Carietta schrieb:wirklich nicht. Aber es gibt Menschen die schuften 30 Jahre und mehr in sehr anstrengenden Berufen und haben nix auf der hohen Kante. Weil sie Familie, Kinder haben und das alles kostet. Bitte entschuldige nochmals, ich wollte dich wirklich nicht persönlich angehen. Hab mich vielleicht blöd ausgedrückt

Eigene Entscheidung. Da muss man zu stehen.

Aber wie erwähnt ein bankrun bzw Einlagenverlust sehe ich hierzulande nicht kommen

@TNO84
Ich bin beeindruckt von den Summen, Hut ab :) Hättest du vll paar gute Spartipps? Versteh schon jut, wenn man sich um sein Geld sorgt..ich brauch wohl aktuell keine Sorgen drüber zu haben, grad mal läppische 55 Euro auf dem Sparbuch 🙄😅. Aber dieses Jahr hat mich auch einfach viel gekostet (was sich auch gelohnt hat) :) wird schon....

TNO84 schrieb:Meint ihr es wäre besser 50.000 Euro Sparkasse und 50.000 Euro Ing-Diba aufzuteilen?

Ja, das meine ich. Der Grund, aus dem Banken pleite gehen können, ist ja nicht das normale Brot-und-Butter-Geschäft mit Individual- und Firmenkunden ("Retail Banking"). Das ist wenig profitabel, aber auch krisensicher, und es ist immer noch die Spezialität der Spaßkassen. Viel profitabler, aber auch riskanter, ist der Eigenhandel der Banken, zumal wenn man Personal beschäftigt, das höchstens 10% von dem verdient, was Mitarbeiter bei Top-Investmentbanken mit nach Hause nehmen. Bei dieser Art von Geschäften wird ING & Co immer gegenüber Goldman Sachs & Co verlieren, denn niemand dort hat sich für ING als Arbeitgeber der ersten Wahl entschieden, das sind vielmehr alles Leute, die sich zuvor bei Goldman Sachs beworben hatten und abgeblitzt sind – siehe Deutsche Bank. Die Deutsche Bank ist jetzt dort, wo sie ist, weil sie meinte, mit typisch deutschen Gehältern Top-Talente für das Investmentbanking gewinnen zu können.

Wie auch immer, 50/50% klingt vernünftig, noch besser allerdings wäre es, noch ein paar mehr Konten zu eröffnen und das Geld breiter zu streuen. Gottlob habe ich das noch nicht mitmachen müssen, aber ich glaube nicht, dass eine (teilweise) Rückerstattung aus einem Einlagensicherungssystem innerhalb von ein paar Wochen zu leisten ist. Ich würde mich da eher auf monatelange Wartezeiten und jede Menge unverschämter Angebote ("20% zurück, okay?") einstellen.

Eintagsfliegin schrieb:Ich bin beeindruckt von den Summen, Hut ab :) Hättest du vll paar gute Spartipps? Versteh schon jut, wenn man sich um sein Geld sorgt..ich brauch wohl aktuell keine Sorgen drüber zu haben, grad mal läppische 55 Euro auf dem Sparbuch 🙄😅. Aber dieses Jahr hat mich auch einfach viel gekostet (was sich auch gelohnt hat) :) wird schon....

Na ja, Spartipps nicht so direkt. Einfach auf das Geld achten. Wegen der 3 Schichten hab ich halt gut dazu verdient. Ansonsten auf vieles verzichtet (kein Auto, immer mit den Rad zu Arbeit, 1 Zimmer Wohnung beibehalten, obwohl ich mir was größeres leisten hätte können usw..)

VanDusen schrieb:Wie auch immer, 50/50% klingt vernünftig, noch besser allerdings wäre es, noch ein paar mehr Konten zu eröffnen und das Geld breiter zu streuen. Gottlob habe ich das noch nicht mitmachen müssen, aber ich glaube nicht, dass eine (teilweise) Rückerstattung aus einem Einlagensicherungssystem innerhalb von ein paar Wochen zu leisten ist. Ich würde mich da eher auf monatelange Wartezeiten und jede Menge unverschämter Angebote ("20% zurück, okay?") einstellen

Denke werde es im ersten Schritt dann so machen mit 50/50.
Bezüglich weitere Banken, bin ich am überlegen. Muss halt auch vom "Gefühl" her passen, das die Bank "sicher" ist. Bei Sparkasse / ING-DIBA habe ich das Gefühl noch.

Hast du evtl. Tipps, wo ein Tagesgeldkonto (ohne Laufzeit, jederzeit Zugriff auf das volle Vermögen) noch umsonst ist? Bevorzugt deutsche Banken. Von Commerzbank/Deutsche Bank hab ich kein gutes Gefühl, weil ich da schon bissle was schlechtes gelesen habe (waren bereits mal in der Krise, Suche nach neuen Vorstand etc.) Beim Rest, ist meistens die Eröffnung eines Girokontos damit verbunden.

TNO84 schrieb:Na ja, Spartipps nicht so direkt. Einfach auf das Geld achten. Wegen der 3 Schichten hab ich halt gut dazu verdient. Ansonsten auf vieles verzichtet (kein Auto, immer mit den Rad zu Arbeit, 1 Zimmer Wohnung beibehalten, obwohl ich mir was größeres leisten hätte können usw..)

Okay danke trotzdem, ein bissle hast du hoffentlich schon das Leben genossen bisher, oder?

Hallo @VanDusen , hallo @alle !


Jetzt mal eine Frage an dich als Ex - Banker ?

Soweit ich informiert bin gilt die Einlagensicherung doch pro Konto und nicht pro Person.
Hat sich daran etwas geändert oder bin ich falsch informiert worden oder ist das imer noch richtig so ?
Wenn es "richtig so" ist, bräuchte man nur ein zweites Tagesgeldkonto eröffnen und wäre im sicheren Bereich.


Gruß, Gildonus

@TNO84
Hast du wirklich Sorge um dein Geld?


M.E.n. ist diese Frage nie groß in den Medialen diskutiert worden, oder?

Wenn es zu einer öffentlichen Diskussion kommt, kann man sich Sorgen machen.
Das öffentliche Interesse ist dann enorm, Menschen handeln und es gibt Konsequenzen.


"Kleiner" Vergleich: Wenn berichtet wird, dass Menschen vermehrt Klopapier kaufen, evtl. Rationiert wird, kommt es unweigerlich zu mehr Käufen von Klopapier. Klopapier alle.

Gildonus schrieb:Hat sich daran etwas geändert oder bin ich falsch informiert worden oder ist das imer noch richtig so ?

Da bist du falsch informiert worden, die Einlagensicherung gilt (und galt) pro Anleger, nicht pro Konto.
https://www.biallo.de/geldanlage/ratgeber/einlagensicherung/ (Archiv-Version vom 27.10.2020)
Ohne jetzt schwarzmalen zu wollen, aber gerade in den gegenwärtigen Zeiten lohnt es sich, aufs Kleingedruckte zu achten und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Wie gesagt, ich habe mir die Risikostreuung auch über Deutschland hinaus zum Motto gemacht. Bis 2008 war ich bei einer Schweizer Bank beschäftigt, die auch als "too big to fail" galt. Kurz vor 12 habe ich mir dann mal anschauen dürfen, woraus das so genannte "Eigenkapital" eigentlich bestand: lauter Müll, für den man selbst bei der Deutschen Bank keinen Käufer mehr hatte finden können. Ich glaube nicht, dass Basel IV hier Abhilfe geschaffen hat.