Mr.Wölkchen schrieb am 21.07.2020:gleichartige Lebensmittel verschiedenwertig sein können oder man eigentlich nur den teureren Markennamen für ein gleichwertiges Produkt zahlt.
Es gibt Beides.
Ich denke bei Produkten wie "Zucker", "Salz", "Mehl der gleichen Ausmahlstufe", konventionelle Milch gleichen Fettgehalts usw ist es offensichtlich, dass man da bei Markenprodukten für u.A. Werbung draufzahlt obwohl das gleiche drin ist.
Schwieriger ist es bei zubereiteten Produkten. Hier ist es längst nicht so einfach wie manche Fernsehsendungen es suggerieren.
Es ist zwar korrekt, dass manche Billigpizza, Wurst oder ein sonstiges Produkt aus der gleichen Fabrik kommen kann wie ein teureres Produkt, das unter einem (anderen) Markennamen verkauft wird.
Aber das bedeutet schon lange nicht mehr, dass diese Produkte auch identisch sind, sondern häufig, dass es zwei getrennte Produktionslinien gibt und bei dem Produkt, dass als "No Name"/"Hausmarke" für kleineres Geld im Handel landet auch bei der Rezeptur und/oder der Herstellung hier und dort gespart wird. Manchmal landen dann auch die Produkte, die eigentlich auf der "teuren Straße" hergestellt wurden von Zeit zu Zeit aus unterschiedlichsten Gründen "umgelablet" im Discount.
Mal einfach nur weil mehr hergestellt wurde als über den "teuren Weg" absetzbar ist, mal weil z.B. ein Defekt in der Anlage für einen Unterschied gesorgt hat (Würzung, Beschaffenheit,...) die beim teuren Markenprodukt nicht mit der Erwartung des Käufers vereinbar ist.
Ob hierbei die objektive Wertigkeit der Produkte, also ihr "Wert als Lebensmittel" nennenswert beeinflusst wird ist fraglich, geschmackliche Unterschiede sind jedoch durchaus häufig und meist ist auch an der Zutatenliste erkennbar, dass die Produkte eben nicht identisch sind.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Da gibt es eine Firma und es werden identische Produkte in unterschiedlichen Preisklassen angeboten.
Wie bereits geschrieben:
Das kommt vor, es ist aber längst nicht so selbstverständlich und häufig wie gewisse Fernsehbeiträge gerne suggerieren und:
Dank der doch recht strengen Deklarationspflicht in Deutschland, ist für Verbraucher, die sich die Zutatenliste durchlesen auch gut ersichtlich ob und was für Abweichungen es gibt.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Wenn man sich etwas mit der Wirtschaft, der Gier, Psychologie und Ernährung auseinandersetzt, dann erkennt man sehr leicht, ob und welches Produkt nun "Fake" ist und welches Produkt tatsächlich einen MEhrwert hat bzw. "besser" ist.
Dazu reicht eigentlich ein Blick auf die Zutatenliste.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Allerdings langen die Supermärkte und die Industrie kräftig zu, da sich mit allen Dingen, die BIO tragen, Geld machen lässt.
Das stimmt so nicht.
Für den Verbraucher mag das so wirken, weil Bio in vielen Bereichen immer noch erheblich teurer ist, für Produzenten und den Handel ist allerdings in den meisten Fällen auch die Gewinnspanne geringer, weil sich sonst Endpreise ergäben, die von den meisten Kunden nicht mehr akzeptiert werden würden.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Damals hat man dies und jenes nicht gewusst, es einfach gemacht bzw. gegessen und meine Großeltern, Eltern udn sogar ich waren als Kind kerngesund. Heute gibt es dies und jenes und schon sind die Leute krank. Nicht, weil es faktisch so ist, sondern weil man etwas gefunden hat und die Leute (Psychologie!) sich dies dann einreden.
Ich glaube da "romantisierst" Du die Vergangenheit erheblich.
Das "Nichtwissen" birgt früher wie heute Risiken, die mit Psychologie nichts gemeinsam haben. Dass das Wissen z.B. über Botulismus früher nicht so weit verbreitet war hat niemanden vor den Konsequenzen einer Vergiftung geschützt.
Sowohl bei der Herstellung auch beim Verzehr auf dieser Weise verdorbener Lebensmittel war das "Nichtwissen und trotzdem essen." in irgendeiner Weise nützlich.
Auch heute noch wissen längst nicht alle Menschen darüber Bescheid, aber da sehr viel weniger Menschen selbst Konserven herstellen ist das nicht mehr so tragisch, denn die kommerziellen Hersteller wissen wie man sowas zuverlässig vermeidet und für die Leute die selbst einkochen usw haben sich die Möglichkeiten sich zu informieren erheblich verbessert.
Auch war es früher üblich, dass ein Bauer z.B. ein verendetes Ferkel dem Hofhund zum Fraß vorwarf und wenn der dann starb machte man sich nicht so viele Gedanken, denn sowas passierte nun einmal.
Heute wissen wir nicht nur, dass rohes Schweinefleisch den Aujeszky-Virus enthalten kann, der u.A. bei Hunden stets tödlich verläuft, deutsche Schlachthöfe sind mittlerweile sogar so flächendeckend Aujeszky-frei (obwohl von diesem Erreger kaum ein Risiko für den Menschen ausgeht), dass das Verfüttern von rohem Schweinefleisch von Hundehaltern, die von der Existenz dieser üblen Erkrankung wissen primär gemieden wird, weil im Infektionsfalle einfach mal der sichere Tod für das Haustier, das heute oft einen höheren Stellenwert genießt, ansteht und nicht mehr weil die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit (Haus)Schweinefleisch sonderlich hoch wäre. Bei Wildschweinen sieht das noch anders aus.
Außerdem ist die Verantwortung für die Erzeuger erheblich gestiegen.
Früher wurde aus einem geschlachteten Tier Fleisch, Wurst und Co erzeugt das in einer überschaubaren Anzahl verschiedener Haushalte landete.
Stellte sich zu spät heraus, dass das verarbeitete Tier an einer Krankheit litt, die den Verzehr bedenklich oder gar gefährlich macht war die Zahl der Opfer verhältnismäßig gering.
Heute ist das genau umgekehrt.
In einer Wurst aus einem Schlachthof befinden sich üblicher Weise Teile von weit mehr als einem Tier und die zahlreichen Endkonsumenten sitzen in zig verschiedenen Haushalten, die einander nicht mehr kennen oder auch nur in der Nähe voneinander sein müssen.
Dass die versehentliche Verarbeitung eines Tieres, das gar verzehrfähig war betrifft hier dann also nicht nur mehr Menschen auch ist ein zeitnaher Rückruf fast unmöglich.
Die hohen Hygienestandards während der Schlachtung und Verarbeitung haben also mit Psychologie genau gar nichts zu tun, sondern damit, dass es eine völlig andere Geschichte ist ob sich EIN Haushalt aus Unwissenheit oder Schlampigkeit selbst "vergiftet" oder ob eine Ladung von Produkten, die für den Verzehr ungeeignet über zahlreiche Geschäfte auf dem Tisch noch zahlreicherer Haushalte landen.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Nur, damals hat man einen Apfel vom Feld genommen, eine Erdbeere gepflückt, Heidelbeeren genascht und wurde nicht krank.
Auch das ist nicht korrekt.
Die Risiken die damals von Fallobst, ungewaschenen Beeren usw ausgingen haben sich nicht wirklich verändert.
Es hat sich aber verändert ob ein Unglückspilz der den falschen Fallapfel futtert und sich dabei eine Erkrankung zuzieht, die bei ihm aufgrund günstiger Gesamtumstände vielleicht nur Bauchschmerzen und Durchfall auslöst oder ob eine ganze Ladung verseuchtes Fallobst in der Industrie landet und dann wohl möglich noch bei einem Safthersteller, der auch noch damit wirbt nicht zu pasteurisieren.
So geschehen in den 90ern beim Fruchtsafthersteller
Odwalla Keines der Opfer wurde bei diesem Ausbruch krank, weil es sich psychologisch irgendwas eingebildet hat.
Die Folgen waren deswegen so schlimm, weil bei der Massenproduktion mit verseuchtem Obst einfach mal ganz erheblich mehr Menschen diesem Risiko ausgesetzt sind als ein Einzelner, der sich von der heimischen Streuobstwiese einen Fallapfel nascht.
Und das bei zahlenmäßig massenweise mehr Opfern auch das Risiko steigt, dass darunter welche sind, die aufgrund ihres Alters oder von Vorerkrankungen einfach keinen "leichten Verlauf" durchleiden sondern mitunter sterben ist ebenfalls keine Psychologie, sondern Statistik.
Mein Mann und ich sind große "Fans" von dem Spiel "Wie weit geht Selbstversorgung." und bauen soweit es unsere Zeit erlaubt immer mal was Neues selbst an.
Aber "moderne" Erkenntnisse über mögliche Gefahren und einfache Gefahrenabwehr machen uns nicht psychisch krank, sondern geben uns den Vorteil einzuordnen bei welchen Lebensmitteln wir wo drauf achten müssen und durch welche (oft sehr einfachen) Maßnahmen wir Risiken abwenden können.
Anders als "früher wo man vieles nicht wusste", müssen sich auch heute Selbstversorger nicht mehr mit Botulismus, Mutterkorn und Co vergiften oder aufgrund von Fehlern bei der Alkoholherstellung erblinden.
Statt durch das Wissen um diese Risiken "Psychisch krank" zu werden können wir sie heute ganz real erkennen und umgehen und das gilt für Selbstversorger ebenso wie kommerzielle Erzeuger.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Neben dem normalen FEld ist das Bio-Feld (gleiches Grundwasser, gleiche Erde usw.), aber dort verkauft man für ein Vielfaches.
Auch das ist nicht korrekt.
1. Kann man ein Bio-Feld nicht einfach neben ein Normales packen, sondern muss Abstände einhalten um den Biostatus nicht mal eben ganz schnell zu verlieren, weil der Wind ungünstig stand als der konventionelle Nachbar gesäht oder gedüngt hat.
Diesen "Korridor" zwischen konventioneller Produktion und ökologischem Landbau bzw Tierhaltung sicherzustellen fällt meistens dem Ökoerzeuger zu und kostet an sich schon Land und somit Geld.
2. Dieser Abstand soll nicht nur das Verwehen von konventioneller Saat, Dünger, Pestiziden und Co verhindern, man benötigt ihn auch weil man bei stark belastetem Grundwasser sonst eben keine Feldfrüchte mehr erzeugen kann, die dem Ökostandard gerecht werden
3. Das die Erde nicht "die Gleiche" ist, das gehört eben irgendwie zum Prinzip von ökologischem Landbau.
Im konventionellem Landbau wird der Boden durch Dünger und Co ganz erheblich verändert, während das "Zudüngen" Biobauern nur begrenzt möglich ist. Hier wird der Boden dadurch "optimiert" indem z.B. eine komplexe Rotation stattfindet, das bedeutet, dass man in festgelegten Abläufen nicht nur unterschiedliche Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen an den Boden säht, sondern es auch Phasen gibt in denen ein Feld gar nicht genutzt wird, Leguminosen angebaut werden um mehr Stickstoff im Boden zu binden usw.
Das bedeutet nicht nur einen sehr viel erheblicheren Zeitaufwand, sondern auch einen Ertrag der geringer ist als der im konventionellem Anbau, außerdem ist das Risiko von Verlusten der Ernte durch Schädlinge oder kranke Pflanzen sehr viel höher.
Da steckt also sehr viel mehr dahinter als Deine Annahme, dass der eine einfach nur Biosaatgut kauft und dann mit gleichem Aufwand, gleiche Erträge einbringen und zu einem Vielfachen verkaufen kann
:)So einfach ist das dann nu auch wieder nicht.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Die AZUBIS mussten da oft das OBST polieren, säubern und dekorativ präsentieren. Später wurde dazu eine Fachkraft eingestellt. Alles VErarsche!
Das hat weniger mit "Verarsche" zu tun, sondern mit der immer absurderen Vorstellung des Kunden.
Ich werd im Supermarkt schon blöde angeschaut, wenn ich einen Apfel kaufe und mir GRADE den mit einer Druckstelle nehme, weil ich ihn doch sowieso gleich essen will und er sonst im Müll landet.
Der Kunde will Obst das aussieht wie Modellobst aus Wachs oder Plastik und die Märkte müssen da irgendwie drauf reagieren.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Und so teuer ist ordentliche Zucht bzw. Pflege auch nicht.
Du hast Dich damit nicht so richtig beschäftigt.
Der finanziellem Aufwand für "ordentliche Zucht und Pflege" ist erheblich, selbst wenn man gar nicht den Anspruch "Bio Siegel" sondern nur "halbwegs Artgerechte Haltung" hat.
Ein Masthybride (das was man so als "Brathähnchen" bzw generell "Hühnerfleisch" kauft) braucht bei Intensivhaltung nach dem Schlüpfen aus dem Ei etwa 28 Tage bis zur Schlachtreife.
Selbst wenn man ebenfalls Masthybride kauft (was Erzeuger die ernsthaft bessere Haltung und vor Allem auch bessere Qualität des Endproduktes liefern möchten schon kaum guten Gewissens tun können) kriegt man die in diesem Zeitraum nicht einmal annähernd schlachtreif, selbst wenn man keine Biostandards ansetzt sondern "nur" hochwertigeres Futter, etwas Bewegung und echtes Sonnenlicht einsetzt.
Das was als "Fleisch" verkauft wird ist einfach mal Muskelmasse und wenn ich da bessere Qualität erzeugen will, dann muss ich in sehr vielen Punkten von der konventionellen Intensivhaltung abweichen und dann rennen die Hähne von Zwinutzungsrassen ganz schnell mal bis zu 8 Monate über den Hof ehe sie schlachtreif sind und die Legeleistung ihrer "Schwestern" ist nicht mal annähernd mit der von entsprechenden Legehybriden vergleichbar.
Dafür ist ein unter Bewegung und mit der entsprechenden Zeit gewachsener Muskel und ein Ei, dass nicht primär aus Wasser besteht qualitativ zwar ganz ohne Frage hochwertiger (und zwar nicht nur im Geschmack, sondern auch hinsichtlich der Nährwerte und der Tatsache, dass bessere Zucht, Haltung und Mast auch weniger zu Lasten der Umwelt gehen).
Aber das, was man da an Mehrkosten reinstecken muss im Vergleich zur Intensivhaltung, das zahlt kein Verbraucher, von daher bleibt nur die Gewinnspanne erheblich geringer ausfallen zu lassen und das dann auch noch mit dem geringeren "Durchsatz" in Einklang zu bringen.
Wer zuvor bereits kommerzielle Intensivhaltung betrieben hat muss darüber hinaus im Grunde noch den kompletten Betrieb umbauen, das das super kostspielig ist dürfte klar sein.
Wissbegier schrieb am 21.07.2020:Das wird immer gesagt, um den GEwinn zu maximieren und zu rechtfertigen.
Vielleicht solltest Du Dich mal ein bisschen mit den Unterschieden beschäftigen.
Wie gesagt, dazu muss nicht mal ein Biosiegel drauf sein, sondern nur der Anspruch keine an sich schon fragwürdige Leistungshybriden in Hallen die möglichst wenig menschliche Arbeitskraft bedürfen zusammenzupferchen, das billigst mögliche Futter reinzustopfen um in möglichst kurzer Zeit einen möglichst hohen Durchsatz zu habe.
Jede Abweichung von diesem Erfolgsmodell verringert die Gewinnspanne anstatt sie zu erhöhen und das wirtschaftliche Risiko ist immer aus zahlreichen Gründen erheblich höher.
pattimay schrieb am 21.07.2020:An die, die sagen sie würden hochwertige Lebensmittel kaufen, was genau kauft ihr denn da?
"Lokal und saisonal", wenn möglich, aber ich mache kein Dogma draus. denn auch wenn ich auf Südfrüchte durchaus verzichten könnte, dann mag ich den Luxus auch im Winter frischen Salat, Tomaten, Gurken und Co mampfen zu können nicht missen.
Alles mit Biosiegel zu kaufen ist finanziell nicht drin.
In unserem Haushalt ist das a und o der gesunden Ernährung, dass wir so wenig wie möglich verarbeitetes Zeug kaufen.
Am besten sind einfach mal Lebensmittel die kein Zutatenetikett brauchen und was man selbst machen kann wird selbst gemacht.
Allerdings ist uns das in vielen Bereichen auch nur deswegen möglich, weil wir recht früh angefangen haben in die entsprechenden Dinge zu "investieren". Fleischwolf um z.B. Rohkostsalate oder Kartoffelpufferteig selbst zu machen ohne stundenlang dafür zu schnippeln, zu reiben usw.
Fleischwolf und Getreidemühle hab ich damals eigentlich angeschafft um leichter Brei für Patienten (kranke Tiere, Handaufzuchten) herstellen zu können aber seit z.B. Brotbackautomaten so günstig sind und in unserer Speisekammer trotz großer Kühltruhe noch Platz war gibt es nicht nur für Müsli sondern auch Brot viele, sehr preiswerte Möglichkeiten, wenn man ein paar Getreide und Saaten halt so da hat (da müssen das nicht mal 20kg Säcke sein, wir sind ja auch nur zu zweit).
Grade wo der Geschmack bei Müsli so individuell ist und lecker Brot immer teurer wird spart das eine Menge.
Durch diese Möglichkeiten können wir eben auch bei Selbstangebautem, Saisonware oder wenn hier die Bauern ihre Überschüsse bzw "B-Ware" (Kartoffeln, Äpfel, Zwiebeln, ...) günstig verkaufen zugreifen und dann geht schnell mal ein Wochenende für einkochen, einkellern, zubereiten und einfrieren usw drauf.
Lange Rede kurzer Sinn:
Auch wenn natürlich jeder Konsument ein Stück weit Einfluss hat, dann bleibt es dennoch eine Tatsache, dass unsere Vorratshaltung und Möglichkeiten gibt, die man in einer Stadtwohnung so einfach nicht hat und es eben doch eine Rolle spielt was das Budget zulässt.
Vomü62 schrieb am 21.07.2020:Es gibt da auch Nährstoff-Unterschiede, und auch im Fleisch lassen sich Unterschiede bei Fütterung und Haltung feststellen.
Das ist korrekt.
Vor allem bei Schweine- und Geflügelfleisch entscheidet die Qualität des verfütterten Futters erheblich über die Nährwerte im Endprodukt.
Vomü62 schrieb am 21.07.2020:Und ich denke mal, das das beim Obst und Gemüse so ähnlich ist. Es verschwinden nicht nur einfach ein paar Geschmacksstoffe, sondern mit ihnen auch Mikronährstoffe, die der Endverbraucher eigentlich bräuchte.
Hier kommt es ein bisschen drauf an.
Eine konventionelle Karotte wächst einfach mal auf Boden heran auf der sie zu jeder Wachstumsphase mit den passenden Düngern usw überschüttet wird, das ist bei biologischem Anbau etwas anders.
Vergleicht man daher "nur" Vitamine und Mineralstoffe, dann schneidet konventionelles Gemüse oft sogar besser ab als biologisch angebautes bzw letzteres ist sehr viel mehr davon abhängig was für Boden dem Erzeuger zur Verfügung steht.
Allerdings muss man hier auch eben die kritische Frage stellen ob es wirklich nötig und sinnvoll ist die Böden zu vergiften und "auszubeuten" um bei allem immer das Maximum erreichen.
Ich habe nicht nur beruflich damit zu tun, sondern kenne auch privat massig Leute die selbst anbauen oder von kleinen Landwirten mit oder ohne Biosiegel kaufen.
Davon dass es durch den Verzehr von biologisch angebauten Lebensmitteln zu einem Nährstoffmangel kommt, weil diese Produkte nicht künstlich aufs irgendwie erdenkliche Maximum ge"pimpt" werden habe ich noch nie gehört
;)Oft kriege ich aber mit, dass sich z.B. Allergien usw abschwächen oder gar verschwinden, wenn vermehrt auf Nahrung ohne massenweise Kunstdünger, Pestizide und Co gesetzt wird.
Davon, dass man nicht nur der heimischen Flora und Fauna einen Gefallen tut, sondern sich auch beim Blick in den Kinderwagen denken kann "Ich werd das Land von dem Du und Deine Kinder auch noch essen möchtet nicht um jeden Preis ausbeuten." mal gar nicht anzufangen.
rhapsody3004 schrieb am 22.07.2020:Bei Nudeln beispielsweise. Gekocht sind die so oder eine tote Nahrung, die nur noch Kohlehydrate und damit Energie liefern.
Ich glaube darüber müssen wir uns bei einer Portion Pasta aus frisch selbstgemachtem Nudelteig nochmal unterhalten
;)Bei den üblichen "Trockennudeln" hast Du aber natürlich Recht, die Unterschiede dürften hier mehr als nur geringfügig sein.
gastric schrieb am 22.07.2020:Wieviel nachhaltigkeit steckt in einer 500g packung nudeln für 49 cent?
Ach grade bei Nudeln würde ich mir da nicht so viele Sorgen machen, zumindest wenn sie ohne Ei sind.
Immerhin ist "Nudelgetreide" etwas, das sich noch mit am Besten hierzulande anbauen lässt und gut in eine Feldwirtschaft eingefügt werden kann die eine schonende Bodennutzung gut ermöglichen.