Hass
03.09.2005 um 15:17
Hass ist eine Mauer, die man um sich herum bauen kann, um abzuweisen, sich zu schützen. Die Effektivität, der Nutzen ist oft fraglich.
Der Hass kann eine Quelle der Kraft sein, für die, die sich Feinde geschafft haben.
Sie schöpfen aus ihr, bis diese Quelle mit der Zeit versiegt, doch diese Quelle des Hasses kann Menschenleben, gar Generationen davon, überleben, da sie weitergegeben werden kann.
Wie bei der Liebe scheint es auch hier Abstufungen zu geben.
Letztlich ist es meiner Meinung nach eine individuelle Angelegenheit, wie stark jemand eine Abneigung gegen Menschen, Dinge oder Umstände entwickeln kann
und wird. So verschieden wie wir Menschen sind, so verschieden empfinden wir wohl auch, und dies ist bei dem Gefühl des Hasses wohl nicht anders.
Ich persönich weiß darum, was es heißt, zu hassen und auch gehasst zu werden.
Genauso jedoch weiß ich um die Liebe, die mir zuteil wird und die ich erwidern kann.
Der Hass und die Liebe, sie haben wohl die gleichen Wurzeln, doch sind sie
zwei gegensätzliche Extreme.
Die Liebe kann genauso zerstörerisch wirken, wie der Hass, doch
liegt es an uns, was wir mit unseren Fähigkeiten machen.
Es gibt Menschen, die meinen, sie müssten alle ihre Gefühle ausleben,
als eine Form der Selbstfindung, doch frage ich mich, ob dies bezüglich dieser Extreme gesund sein kann.
Ist der Hass zu verachten? Sollten wir gar den Hass an sich hassen und die Liebe lieben?
Verträgt das Rezept für ein glückliches Leben nicht auch eine Prise Hass?
Was auch immer wir tun, wir sollten dazu stehen, uns nicht selbst belügen.
Doch heißt es nicht, man solle sich selbst lieben können, damit man überhaupt in der Lage ist, andere zu lieben?
Ich halte nicht viel von diesen Extremen, und rede auch nicht davon,
daß ich alle Menschen wirklich von ganzem Herzen lieben kann, es sind wohl nur einige wenige, die mir auch wirklich etwas bedeuten, doch heißt das, daß ich mich selbst nur teilweise liebe? Diesen Weisheiten will noch auf den Grund gegangen sein. Ich denke, auch hier gibt es annehmbare Abstufungen.
Fakt ist, daß man keinen guten Start in jedweden beginnenden Tag des Lebens
hat, hasst man sich denn selbst. Und Fakt ist auch, daß man nicht damit glücklich werden kann, ist man den abgöttisch in sich selbst verliebt.
Man halte also die Balance und bemühe sich redlich, nicht allzuoft in Extreme zu verfallen, wobei meiner Meinung nach, der eine oder andere Ausbruch aus der
eventuell aufkommenden Tristess der Trivialität auch sehr wohl gut tun kann,
sind die Absichten denn nicht niederer Natur.
q.
No More Excuses.