@jeyjoWer sagt denn, dass es nicht an mangelnder Therapie gelegen hat? Wenn man einen Menschen als "geheilt" entlässt der es nicht ist, dann braucht man sich über Rückfälle nicht zu wundern. Wenn ich ne Grippe verschleppe kann ich auch ne Lungenentzündung bekommen, wenn die Grippe nicht wirklich ausreichend therapiert wird. Und zu glauben man könnte jemanden nicht resozialisieren (oder "umerziehen" - auch wenn das Wort negativ besetzt ist) ist wirklich mittelalterlich. Bis zum Beweis des Gegenteils halte ich auch Vergewaltiger für heilbar. Denn alles andere würde bedeuten, dass Menschen als "Monster" geboren werden und daher weniger wert sind. Irgendwas an äußeren Einflüssen hat einen Menschen zum Vergewaltiger gemacht, also kann er auch durch irgendwas wieder zu einem Nicht-Vergewaltiger gemacht werden. Es ist zwar unendlich bedauerlich das es immerwieder Rückfalltäter gibt, aber die sind Folge einer fehlgeschlagenen Therapie (nur weil sie als geheilt entlassen werden müssen sie es ja noch längst nicht sein!). Und im Zweifel und so hart es klingt: ich maße mir nicht an, das Leben eines Menschen zu zerstören, weil aus der Gruppe der er angehört jeder 4 die Gefahr darstellt, das Leben eines Kindes zu zerstören. Alle Menschen haben genau den gleichen, unveräußerlichen Wert.
Leider kann ich keine Quelle anführen, aber ich habe schon mehrmals gehört/gelesen, dass der Abschreckungseffekt von Strafen immer maßlos überschätzt wird.
Mag ja sein, dass jemand für "den bösen Kinderschänder" eine fiese Strafe haben will, weil er sich als völlig unsoziales Element der Gesellschaft gezeigt hat: wie wärs mit der Steinigung? Oder dem langsamen Rädern? Amputationen von ... was auch immer? Zwangsarbeit in einem Steinbruch? Dient das denn dazu, das Verbrechen ungeschehen zu machen, den Täter zum bereuen zu bewegen oder gar andere abzuschrecken? Oder dient es doch nur der Rache.
Zum Glück haben wir das Mittelalter überwunden, mit unserem Rechtssystem steht es ohne Frage nicht zu besten, aber wir haben verdammtnochmal erkannt, dass jeder Mensch nicht als Verbrecher geboren wird - folglich also durch äußer Umstände zum Verbrechen hingeführt wird. Wenn wir das so sehen, müssen wir auch zwangsläufig eingestehen, dass der Weg weg vom Verbrechen genauso möglich ist. Und da setzen die Strafen an - nicht der Rache wegen (die hilft niemandem).
Das so "viele" zustimmen liegt einfach nur daran, weil die Leute es a) nicht ernstnehmen und b) gern extreme Stammtischparolen einnehmen (Beispiel: wer würde denn der Forderung "Die Superreichen sollen mehr Steuern zahlen!" nicht zustimmen?).
Interessant wäres zu erfahren, ob signifikant weniger Leute über ne rote Fußgängerampel an einer spärlich befahrenen Straße gehen würden, wenn man auf der Stelle tausend Euro zu zahlen hätte - wenn man erwischt wird.
Fazit also: Strafen ja - Rache nein. Strafen dienen dazu Fehlverhalten zu sanktionieren und dem Täter die Chance einzuräumen sich zu bessern. Das gilt für den Schwarzfahrer, den Ladendieb, den Mörder und auch für den Kinderschänder. So verachtenswert jeder von denen auch sein mag - ein Mensch allemal und mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet.
@Chepre<diese leute die so was tun sind für mich keine menschen
sondern tiere
und was macht man mit einen tier das gefehrlich ist ...>
Wenn du in deiner Welt zulässt das es Menschen gibt die man nicht als Menschen zu behandeln braucht, ist der Sprung in eine unmenschliche Diktatur nicht mehr weit. Den genau in diesen Punkten fängt ein modernes humanes Rechtssystem an.