DnreB schrieb am 22.07.2019:Intuitiv lautet die Antwort auf meine Frage wohl entweder a) "wenn jemand dich um deinen Rat bittet" oder b) "wenn es jemandem schlecht geht / schlecht zu gehen scheint".
Das lässt sich so einfach jetzt auch nicht beantworten.
:DUm wen in welcher Situation handelt es sich denn, wenn ich jemanden mit meinem Ratschlag "beglücken" will? ^^
Wenn es darum geht, Gefahrensituationen zu entschärfen, dann beratschlage ich unter anderem auch ungefragt.
Bei meinen Kindern - auch den erwachsenen - schaffe ich es mitunter auch nicht nur auf Anfrage meine Ratschläge zu verteilen.
:D Wobei ich mich bemühe mich dahingehend zurückzuhalten.
Am Arbeitsplatz, und darum gehts ja bei dir:
DnreB schrieb am 22.07.2019:In meinem Fall habe ich eine Praktikantin (20), die mich sehr an mein früheres Ich erinnert. Viel Potential, aber zu wenig Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein und deshalb zu wenig Antrieb, um es zu nutzen. Sie arbeitet zwar wie verrückt mit, und ich stelle alle paar Tage grossartige Geistesblitze fest, aber davon abgesehen neigt sie dazu, sich zu verstecken. Sie geht nur mit mir zur Pause, spricht nur wenn sie muss / wenn sie angesprochen wird, schaut meist auf den Boden und hat als so ziemlich einzigen Freizeit-Inhalt ihren Freund, seit sie 17 war.
Bist du Vorgesetzter oder Kollege?
DnreB schrieb am 22.07.2019:Viel Potential, aber zu wenig Selbstvertrauen / Selbstbewusstsein und deshalb zu wenig Antrieb, um es zu nutzen. Sie arbeitet zwar wie verrückt mit, und ich stelle alle paar Tage grossartige Geistesblitze fest
Sie arbeitet wie verrückt, hat alle paar Tage grossartige Geistesblitze - hat aber zu wenig Antrieb.... ist das nicht schon ein Widerspruch in sich selbst?
Ich glaube es ist ausreichend sie in solchen Situationen lediglich dahingehend zu bestätigen, dass sie total fleißig ist, du sehr zufrieden bist mit ihrer Leistung, sie das Ganze super macht und nicht indem du ihre Leistung wieder minderst, indem du ihr unter die Nase reibst, was sie besser machen könnte und was sie "zuwenig nutzt"
DnreB schrieb am 22.07.2019:Kurz gesagt: Sie liegt mir am Herzen, und zu ihrem Abschied würde ich ihr am letzten Tag gern ein paar Eindrücke und Ideen mitgeben, wie sie den Menschen, der meiner Meinung nach in ihr steckt, besser zeigen / heraus lassen kann.
Nur ob ich dazu das Recht habe, da bin ich mir nicht sicher.
Wieso? Vielleicht möchte sie den Menschen in sich ja auch gar nicht mehr herauslassen? Vielleicht fühlt sie sich ja auch so "versteckt" vorerst ganz wohl, beobachtet zuerst einmal eine Zeit lang ihr Umfeld bis sie sich öffnet und will das auch so? Wieso möchtest du sie beratschlagen so zu sein, wie du sie gerne sehen würdest im Umgang mit ihren Mitmenschen anstatt sie einfach mal so anzunehmen, wie sie nun mal ist und ihr das Gefühl zu geben, dass das schon so passt, wie sie ist. ^^
Meine Erfahrung als "Firmenmama" - so wurde ich wirklich bei den Jungen genannt
:D - positive Anerkennung reicht vollkommen aus. Die kommen dann ganz von sich aus auf dich zu und fragen dich dann zu gegebener Zeit um Rat.
DnreB schrieb:Ein paar Sachen weiss sie eh schon. Wie eben beispielsweise, dass es ganz hilfreich sein kann, auch mit anderen Kollegen zu interagieren und nicht nur mit dem einen, mit dem sie reden muss. Solche Dinge. Bisher war sie für sowas auch recht dankbar, zumindest nach aussen.
Lieber Dnreb, so ganz unter uns. Du bist ein 47 - jähriger Mann, ihr in gewisser Weise vorgesetzt und sie ist 20. So wie du sie beschreibst: Bemüht, still, schüchtern, leise.... wird sie sich klar höflich für "Ratschläge" bedanken. Dankbarkeit zeigen.
Sie darin bestärken, dass sie in Ordnung ist so wie sie ist, reicht da komplett aus. Und um mit anderen Kollegen besser zu interagieren - schau, da kann der Teamleiter - so er was taugt - recht viel machen. Indem er sie einfach mit verschiedensten Kollegen in Teamarbeit Aufgaben erledigen lässt.
DnreB schrieb:Sie hat die Voraussetzungen, ich hatte die nicht.
Welche Voraussetzungen hat sie, die du nicht hattest? Versteh ich jetzt nicht ganz.....
Alarmi schrieb am 22.07.2019:Die Frage ist doch, warum willst Du jemandem einen Rat geben, wenn weder a) noch b) zutreffen?
Es beschleicht mich der leise Verdacht, dass ihm das Mädel gefällt und Dnreb als väterlicher Freund mit guten Ratschlägen glänzen will.
- Das war jetzt böse, ich weiß - ^^