MGTOW - wenn Männer "keinen Bock mehr" haben
10.07.2019 um 16:42Vor ein paar Tagen wurde die Diskussion geschlossen, mit der Bitte auf Quellenangaben. Die habe ich teilweise eingefügt, ich hoffe, dass das nun ok ist; mir schien, als würde das Thema auf Interesse stoßen.
Es gibt im Internet eine Strömung, der ich persönlich nicht angehöre, aber die mir immer mal wieder über den Weg läuft, sie heißt MGTOW, was ein Akronym ist für "Men Go Their Own Way", also sinngemäß übersetzt: "Männer haben keinen Bock mehr und machen jetzt ihr eigenes Ding - fernab jeglichen (erotischen) Frauenkontaktes".
Meine persönliche Einschätzung lest ihr weiter unten, kurz zur Definition, so weit ich es zusammenkriege;
Das Narrativ der MGTOW'ler (gesprochen: Micktau) ist, dass sie bei allen feministischen Auswüchsen keine Lust mehr auf die "Launen der Frau(en)" haben und sich jetzt vollständig von ihnen abkehren.
Die englischsprachige Seite mgtow.com schreibt unter "About" (Archiv-Version vom 03.04.2019) das hier:
Puh - harter Tobak.
Um das verstehen zu können, lohnt sich ein etwas tieferer Blick in die Materie.
Ihrer Ansicht nach ist eine Frau genauso triebgesteuert wie ein Mann, allerdings ist der Trieb hierbei nicht auf die sexuelle Fortpflanzung bezogen, sondern auf Materielles.
Wahre Liebe existiere nicht, und jedem Mann sei angeraten, sich nicht von Liebesbekundungen um den Finger wickeln zu lassen.
MGTOW'ler behaupten von sich, nicht frustriert zu sein. Sie unterhalten mitunter Freundschaften zu Frauen und gute Beziehungen zu Frauen generell, aber sie möchten eben keine Liebesbeziehungen mehr mit ihnen eingehen; höchstens sexuelle in einem klar abgesteckten Rahmen, aber selbst hier sind viele MGTOW'ler mittlerweile vorsichtig geworden.
Dabei prägen MGTOW'ler eine Reihe von Konzepten:
Hypergamie
Dieses Konzept kennt Wikipedia auch; es bezeichnet das Streben danach, sich in die "nächsthöhere Kaste" hochschlafen/hoch-heiraten zu wollen.
LMS
Kurzform für: looks, money, status.
Eine Frau orientiert sich nicht an inneren Werten, sondern daran, wie gut ein Mann aussieht, wie es um einen sozialen Status bestellt und - nicht zuletzt - wie viel Geld er augenscheinlich verdient/hat.
Monkeybranching
Die Fusion der vorangegangenen Konzepte: Eine Frau "hangelt" sich wie ein Äffchen von Mann zu Mann, immer auf der Suche nach dem höchsten LMS. Damit ist nicht gemeint, dass jede Frau reihenweise jedem Mann fremdgeht; es ist eher gemeint, dass eine Frau, wenn die Bedingungen günstig stehen und das Zurücklassen des bisher Aufgebauten weniger gewichtig ist als das, was sie neu bekommen kann, dieses Risiko häufig eingehen wird, angefangen bei einem Flirt, bis hin zum Wechsel des Partners.
Mehr dazu
unicorn
Es gibt sie dann doch - ab und zu!
Die "goldenen Frauen" (nicht gold-digger) . unter all den anderen, die ganz anders "programmiert" sind. Um die lohnt es sich zu kämpfen.
Kritik an der Szene
Ich kritisiere an der Bewegung, dass zu sehr an den eigenen Wahrnehmungen festgehalten wird, dass andere Meinungen gar nicht erst diskutiert werden und eher als Einzelfälle abgetan werden; eine Diskussion führe ja zu nichts.
Dass ein Liebespaar beispielsweise glücklich über 20 Jahre lang zusammen ist, ohne "LMS", wird nicht wirklich beachtet oder besprochen; ist ein Einzelfall, oder die Frau ist ein sog. unicorn.
Meine persönliche Meinung und Einschätzung
Wie bei eigentlich allen radikalen Auswüchsen bestimmter Richtungen (Feminismus, Rechtsradikalismus etc.) verorte ich eine Unzufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Leben als Triebfeder für derartige Bewegungen.
Die "Betroffenen" verharren in der Opferhaltung und zeigen mit dem Finger auf "die Anderen", die ganz doll ungerecht sind.
MGTOW ist in meinen Augen eine Trotzhaltung, die den Betroffenen selbst am allerwenigsten bringt, außer, dass sie sich in ihrer Einsamkeit verbarrikadieren und nahezu ein Feindbild aufrecht erhalten und nähren können.
Meine tiefe Überzeugung ist, dass Dynamiken zwischen Mann und Frau mitnichten nur von LMS abhängen - es mag einen Zusammenhang geben, aber es gibt einfach zu viele Gegenbeispiele; nicht nur im privaten Umfeld, auch in der Welt, die wir täglich in den Medien gespiegelt kriegen.
Was ist eure Meinung zu dem Phänomen?
Im ersten Anlauf dieser Diskussion hat sich ein recht interessanter Strang darüber ergeben, wie sehr "Mann" tiefe Beziehungen (zu Frauen) brauche, ob man nicht auch als Single ganz gut glücklich sein könne.
Es gibt im Internet eine Strömung, der ich persönlich nicht angehöre, aber die mir immer mal wieder über den Weg läuft, sie heißt MGTOW, was ein Akronym ist für "Men Go Their Own Way", also sinngemäß übersetzt: "Männer haben keinen Bock mehr und machen jetzt ihr eigenes Ding - fernab jeglichen (erotischen) Frauenkontaktes".
Meine persönliche Einschätzung lest ihr weiter unten, kurz zur Definition, so weit ich es zusammenkriege;
Das Narrativ der MGTOW'ler (gesprochen: Micktau) ist, dass sie bei allen feministischen Auswüchsen keine Lust mehr auf die "Launen der Frau(en)" haben und sich jetzt vollständig von ihnen abkehren.
Die englischsprachige Seite mgtow.com schreibt unter "About" (Archiv-Version vom 03.04.2019) das hier:
M.G.T.O.W - Men Going Their Own Way is a statement of self-ownership, where the modern man preserves and protects his own sovereignty above all else. It is the manifestation of one word: "No". Ejecting silly preconceptions and cultural definitions of what a "man" is. Looking to no one else for social cues. Refusing to bow, serve and kneel for the opportunity to be treated like a disposable utility. And, living according to his own best interests in a world which would rather he didn't.Die eigene Souveränität und Unabhängigkeit und Fähigkeit, "Nein" sagen zu können, wird über alles andere, aber vor allem die Tatsache gestellt, dass sie von vielen anderen - insbesondere weiblichen - Menschen, als "disposable utility" behandelt werden.
Puh - harter Tobak.
Um das verstehen zu können, lohnt sich ein etwas tieferer Blick in die Materie.
Ihrer Ansicht nach ist eine Frau genauso triebgesteuert wie ein Mann, allerdings ist der Trieb hierbei nicht auf die sexuelle Fortpflanzung bezogen, sondern auf Materielles.
Wahre Liebe existiere nicht, und jedem Mann sei angeraten, sich nicht von Liebesbekundungen um den Finger wickeln zu lassen.
MGTOW'ler behaupten von sich, nicht frustriert zu sein. Sie unterhalten mitunter Freundschaften zu Frauen und gute Beziehungen zu Frauen generell, aber sie möchten eben keine Liebesbeziehungen mehr mit ihnen eingehen; höchstens sexuelle in einem klar abgesteckten Rahmen, aber selbst hier sind viele MGTOW'ler mittlerweile vorsichtig geworden.
Dabei prägen MGTOW'ler eine Reihe von Konzepten:
Hypergamie
Dieses Konzept kennt Wikipedia auch; es bezeichnet das Streben danach, sich in die "nächsthöhere Kaste" hochschlafen/hoch-heiraten zu wollen.
LMS
Kurzform für: looks, money, status.
Eine Frau orientiert sich nicht an inneren Werten, sondern daran, wie gut ein Mann aussieht, wie es um einen sozialen Status bestellt und - nicht zuletzt - wie viel Geld er augenscheinlich verdient/hat.
Monkeybranching
Die Fusion der vorangegangenen Konzepte: Eine Frau "hangelt" sich wie ein Äffchen von Mann zu Mann, immer auf der Suche nach dem höchsten LMS. Damit ist nicht gemeint, dass jede Frau reihenweise jedem Mann fremdgeht; es ist eher gemeint, dass eine Frau, wenn die Bedingungen günstig stehen und das Zurücklassen des bisher Aufgebauten weniger gewichtig ist als das, was sie neu bekommen kann, dieses Risiko häufig eingehen wird, angefangen bei einem Flirt, bis hin zum Wechsel des Partners.
Mehr dazu
unicorn
Es gibt sie dann doch - ab und zu!
Die "goldenen Frauen" (nicht gold-digger) . unter all den anderen, die ganz anders "programmiert" sind. Um die lohnt es sich zu kämpfen.
Kritik an der Szene
Ich kritisiere an der Bewegung, dass zu sehr an den eigenen Wahrnehmungen festgehalten wird, dass andere Meinungen gar nicht erst diskutiert werden und eher als Einzelfälle abgetan werden; eine Diskussion führe ja zu nichts.
Dass ein Liebespaar beispielsweise glücklich über 20 Jahre lang zusammen ist, ohne "LMS", wird nicht wirklich beachtet oder besprochen; ist ein Einzelfall, oder die Frau ist ein sog. unicorn.
Meine persönliche Meinung und Einschätzung
Wie bei eigentlich allen radikalen Auswüchsen bestimmter Richtungen (Feminismus, Rechtsradikalismus etc.) verorte ich eine Unzufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Leben als Triebfeder für derartige Bewegungen.
Die "Betroffenen" verharren in der Opferhaltung und zeigen mit dem Finger auf "die Anderen", die ganz doll ungerecht sind.
MGTOW ist in meinen Augen eine Trotzhaltung, die den Betroffenen selbst am allerwenigsten bringt, außer, dass sie sich in ihrer Einsamkeit verbarrikadieren und nahezu ein Feindbild aufrecht erhalten und nähren können.
Meine tiefe Überzeugung ist, dass Dynamiken zwischen Mann und Frau mitnichten nur von LMS abhängen - es mag einen Zusammenhang geben, aber es gibt einfach zu viele Gegenbeispiele; nicht nur im privaten Umfeld, auch in der Welt, die wir täglich in den Medien gespiegelt kriegen.
Was ist eure Meinung zu dem Phänomen?
Im ersten Anlauf dieser Diskussion hat sich ein recht interessanter Strang darüber ergeben, wie sehr "Mann" tiefe Beziehungen (zu Frauen) brauche, ob man nicht auch als Single ganz gut glücklich sein könne.