MokaEfti schrieb:Der Schaden, der mit Prostitution angerichtet wird, ist ungleich höher.
Über pro und contra Prostitution lässt sich trefflich streiten, vlt. gibt es ja auch hier im Forum den passenden Thread dazu, dieser ist es definitiv nicht. Wie gesagt, das ist auch alles sehr komplex. Tatsache ist, die Einheimischen stören sich offenbar deutlich mehr an Bettlern als an Bordellbesuchern und dass das verständlich ist, das wollte ich klären. Nicht, dass da wieder irgendeine Doppelmoral unterstellt wird.
MokaEfti schrieb:Mir ist einfach wichtig zu betonen, dass ich an "den Betteltourist" an sich nicht recht glauben kann.
Leider scheint er durchaus Realität zu sein und es bleibt zu hoffen, dass man diesem fragwürdigen Trend beikommen kann.
MokaEfti schrieb:In den meisten Fällen ist es doch so, dass jene Spezies sehr wohl Devisen im jeweiligen Reiseland lässt. Irgendwann wird die Kasse leerer und leerer. Meist wird dann durch Strassenkunst/Verkäufe/Musik u.s.w. versucht selbige wieder aufzubessern.
Im Prinzip aber ein Nullsummenspiel. So ist das jedoch nicht gedacht. Die betroffenen Länder bzw. ihre Bevölkerungen möchten an den Touristen verdienen und nicht umgekehrt. Das ist übrigens ihr gutes Recht. Diese Frage stellt sich schließlich auch im Fall von All-inclusive-Angeboten.
MokaEfti schrieb:Adressaten sind meist Touris.
Ist wohl nicht ausschließlich so, davon abgesehen spielt es keine Rolle, da die Einheimischen ebenfalls von den Touristen leben. Das Problem dabei ist, dass diejenigen, die eigentlich als benötigte Geldquellen willkommen sind, den Spieß eigenhändig umdrehen und als Konkurrenten zu lokalen Personen auftreten.
MokaEfti schrieb:Vllt bin da auch zu blauäugig.
Ging mir ja genauso, bis ich die hier geposteten Artikel gelesen habe.
MokaEfti schrieb:Auf der anderen Seite ist es halt so eine Frage, was moralisch noch vertretbar ist und was nicht.
Das ist immer die große Frage. Grundsätzlich sollte man hier unterscheiden zwischen dem, was der Betroffene selber macht und dem, was mit ihm gemacht wird. Gibt es ein Interesse der Betroffenen, hier die Einheimischen, oder gibt es das nicht?
MokaEfti schrieb:Man muss auch nicht in jene armen Länder fahren um diese auszubeuten! Das geht auch ganz bequem von hier aus.
Weder von hier noch von dort aus sollte man ein Interesse daran haben, andere auszubeuten. Aber Ausbeutung ist halt wiederum ein sehr komplexes Feld. Gewissermaßen impliziert das Prinzip Leistung gegen Geld per se eine Abhängigkeit des einen vom anderen; die Frage ist, ab wann mündet dieses Verhältnis in Ausbeutung oder ist das nicht in sich schon ausbeuterisch bzw. die Ausbeutung in diesem System bereits angelegt?
Allerdings, wenn gar keine Touristen in diese Länder reisen, haben die auch nichts davon. Ich meine natürlich Touristen, die nicht betteln, die sind grundsätzlich auch wirklich sehr willkommen.
Deutlich schlimmer finde ich es wiederum, wenn Konzerne von sklavereiartigen Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit etc. in solchen Ländern profitieren, allerdings auch wieder hochkomplex, das Thema und ich mag jetzt auch nicht noch das nächste OT-Fass hier aufmachen
;)MokaEfti schrieb:Was glaubst du, was jene armen Bevölkerungsgruppen dazu sagen, wieviel Geld z.b. hierzulande für Haustiere ausgegeben wird? Oder, oder...
Darüber möchte ich momentan lieber nicht nachdenken
:D