Anzeigenblatt - die kostenlose Zeitung

Jeder dürfte sie kennen, diese Zeitungen, die ein- oder zweimal die Woche kostenlos in eurem Briefkasten landen und hauptsächlich Werbung oder Kleinanzeigen beinhalten.
In unserer Stadt gab es gleich zwei davon. Die eine, der Wochenkurier, wurde von einem Herrn mittleren Alters mit erkennbarer geistiger Einschränkung gebracht. Ordentlich, gewissenhaft, immer pünktlich.
Die andere, der Stadtanzeiger, wird von ständig wechselnden Leuten ausgetragen. Nachdem mir diese Zeitung regelmäßig irgendwo in den Garten geworfen oder in die Hecke gesteckt wurde, habe ich mich an die entsprechende Stelle gewandt und dich darum gebeten, das abzustellen. Da das trotz wiederholtem Bitte nicht fruchtete, rief ich erneut an und erklärte, ich würde diese Zeitung nun gerne abbestellen (wobei ich das einfach mal so gesagt habe, ich war mir gar nicht im Klaren darüber, dass das tatsächlich geht). Es wurde daraufhin ein sogenanntes Zustellverbot eingetragen, das jedoch immer wieder ignoriert wird. Inzwischen habe ich diese Zeitung vier mal abbestellt. Nach dem vierten Mal klappte es so etwa ein Jahr lang. Nun gibt es seit einigen Wochen die andere Zeitung nicht mehr, und seitdem wird mir die abbestellte Zeitung wieder lustig zugestellt.
Wie werde ich diese unerwünschte Zeitung los? Ein Schild am Briefkasten ist sinnlos, da die Zeitungsboten kein Deutsch sprechen. Einen habe ich mal erwischt und ihm mit Händen und Füßen versucht klarzumachen, dass er die Zeitung bei mir nicht ausliefern soll, aber das Personal wechselt so alle zwei Monate.
Gibt es eine übergeordnete Stelle, an die man sich wenden kann?
Was haltet ihr generell von diesen Zeitungen, lest ihr die oder wandern die direkt in den Müll?
Ist das überhaupt noch zeitgemäß, solch eine Zeitung zu erstellen? Rohstoffe, Herstellung, Transportkosten, ist das in Zeiten des Internets und diverser Kleinanzeigenmärkte und Handwerkerportalen noch sinnvoll?
Seid ihr Firmeninhaber und werbt in einem solchen Anzeigenblatt? Wie sind eure Erfahrungen, bringt das was?
Oft sehe ich Stapel dieser Zeitung im Müll oder in Gebüschen liegen, die offenbar nicht ausgetragen worden sind. Kennt ihr das auch aus eurer Stadt?
Wie steht ihr zu eurem örtlichen Kleinanzeigenblatt? Sonntagslektüre oder Altpapier?

@Ilvareth
Irgendwer hat vor ein paar Monaten ein "keine Werbung" Schild an meinen Briefkasten geklebt. Ich hab den Aufkleber dran gelassen und seitdem nichr eine Einzige von diesen Zeitungen mehr bekommen. :)
Ich glaube bei uns in der Stadt gibt es drei von diesen Blättchen.

Ich hatte mir meist immer nur die Prospekte von Lidl und Aldi angesehen, auf die verzichte ich jetzt halt. Ist mir aber lieber als diese Massen an Papiermüll, die ich dann wieder zur Tonne bringen muss.

Wir haben eine Zeitung, die jeden Mittwoch kommt. In der Zeitung sind auch noch alle Angebotsblättchen von den Supermärkten, Media Markt etc. drin. Also mir gefällt sie und ich lese sie auch. :Y:
Wird alles ordentlich ausgetragen und in die Briefkästen gesteckt, ich hab noch nie gesehen, dass die Zeitung irgendwo rumliegt oder im Gebüsch steckt.
Was du da machen kannst außer anrufen weiß ich auch nicht. Vielleicht muss man das einfach hinnehmen.

Ich hasse die Dinger auch. Stapelweise Papiermüll, den man sich einfach sparen könnte. Ich bin jedes Mal genervt, wenn wir den Mist im Briefkasten haben, aber leider war es im Rahmen einer wohnungsinternen Abstimmung nicht möglich, sich zu einigen, also liegen die Zeitungen nach wie vor im Briefkasten. Und im Anschluss dann irgendwo in der Bude, weil Herr ahri meint, er wolle sie noch lesen, irgendwann in zehn Jahren vielleicht. Ja, ich übertreibe.. :D

Jedenfalls fände ich auch, dass hier total unnötig Ressourcen verbraucht werden, gerade wenn man bedenkt, dass jeder Haushalt die Blättchen bekommt.

Bei uns kommt es auch mittwochs und sonntags.

Man wird über lokales und regionales gut informiert.

Was mir besonders im lauf der zeit aufgefallen ist, damals als es anfing mit den anzeigenblättchen stand hier und da auch schon mal eine todesanzeige dabei.

Heute nehmen sonntags fast 3 seiten komplett mit todesanzeigen die zeitung ein.

Eine bezahlte tageszeitung wie bei uns die Aachener-Nachrichten, (die aller-aller erste zeitung überhaupt bundesweit, die nach dem dem krieg von den alliierten die lizens zum drucken bekam) hat da bei inseraten wohl andere preise.


Wikipedia: Aachener Nachrichten

Die AN erscheint seit dem 24. Januar 1945 und ist damit die am längsten ununterbrochen erscheinende Zeitung Deutschlands. Sie ist auch die erste Lizenzzeitung Deutschlands und die einzige, die bereits vor Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Psychological Warfare Division (PWD) gegründet wurde, weil Aachen bereits im Oktober 1944 von alliierten Truppen eingenommen worden war.

Für die Zeitung wählte das anglo-amerikanische PWD, dessen Ziel es war, die Deutschen zu Demokraten umzuerziehen, den vom Nationalsozialismus unbelasteten sozialdemokratischen Drucker Heinrich Hollands sowie den unbelasteten Journalisten Otto Pesch aus. Im Verlagshaus vom ehemaligen „Aachener Anzeiger – Politisches Tageblatt“ hatte eine Druckmaschine den Krieg überstanden, so dass das alte Verlagshaus entsprechend genutzt werden konnte.

Hollands und Pesch arbeiteten zunächst unter Anleitung eines dreiköpfigen PWD-Presseteams und zunächst noch unter strenger Zensur. Die erste Ausgabe hatte eine Auflage von 12.000 Exemplaren, bestand aus vier Seiten und kostete 20 Pfennig. Die zweite Ausgabe vom 31. Januar 1945 erschien schon in einer Auflage von 18.909 Exemplaren, obwohl nach den vorherigen Kriegsmonaten in der Stadt Aachen nur noch knapp 10.000 Menschen lebten.

Ciela schrieb:Vielleicht muss man das einfach hinnehmen.

Im Moment landet das Ding auch da, wo Zeitungen landen sollen, aber nassgeregnete, umhergewehte Zeitungen aus dem Garten zu sammeln, ist nicht die Art von Freizeitbeschäftigung, die ich mir so vorstelle. Das lief ja nicht nur bei gutem Wetter so, sondern halt auch bei Wind und Regen. Lesen kann man sie dann eh nicht mehr.

@ahri
Ja, je mehr ich generell über die Blättchen nachdenke, desto mehr kommen mit dabei die Papiermülleberge in den Sinn, die das verursacht, und die Ressourcen, die dabei daraufgehen. Für etwas, von dem ich glaube, dass es kaum gelesen wird.

@Ilvareth

Ich hab eigentlich auch noch nie darüber nachgedacht, abgesehen von meiner Genervtheit.. aber der Papierverbrauch ist da ja wirklich massiv, wenn man sich das mal überlegt. Andererseits hat vielleicht auch nicht jeder Internetzugang und kann sich stattdessen dort informieren. Hmm..

@Ilvareth
also bei mir funktioniert das auch ganz schlicht, mit dem "keine Werbung und kostenlose Zeitungen" Aufkleber.
Hier sind ein paar Infos dazu
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/werbung/briefkastenwerbung-wie-sie-sich-gegen-unerwuenschte-werbung-wehren-10418

selbst auf einem DYMO ausdrucken, oder die 2,99€ für 12 stück ausgeben und man hat ruhe.

https://www.amazon.de/Werbung-Aufkleber-einzeln-abziehbar-Briefkastenaufkleber/dp/B078VQLX9M/ref=sr_1_1?_encoding=UTF8&camp=1638&creative=19454&keywords=keine+werbung&linkCode=ur2&m=A1UH3TMKIUU4RP&qid=1560593928&s=merchant-items&site-redirect=de&sr=1-1

@Tussinelda
Wie gesagt, die Boten sind der deutschen Sprache nicht mächtig. Seit einigen Jahren wird diese Zeitung hauptsächlich von Leuten gebracht, die ich als Südosteuropäer beschreiben würde, und die Versuche, mit ihnen zu sprechen, scheiterten an der Sprachbarriere. Mit der Firma selbst hatte ich mehrfach Kontakt, drei mal habe ich darum gebeten, dass man die Zeitung nicht in den Garten wirft, vier Mal habe ich erklärt, dass ich die Zeitung nicht zugestellt bekommen möchte.
Es bliebe mir dann nur, das Ganze in Schriftform zu wiederholen und mich anschließend an die Verbraucherzentrale zu wenden, sollte das weiterhin nicht klappen.

@Ilvareth
Schon maldaran gedacht dass die ihren Job einfach nur abarbeiten. Das hat nichts damit zu tun ob die aus Südosteuropa kommen oder sonstwoher, das sind wohl typen die keine lust auf Zeitung austragen haben.

PStanisLove schrieb:Das hat nichts damit zu tun ob die aus Südosteuropa kommen oder sonstwoher, das sind wohl typen die keine lust auf Zeitung austragen haben.

Das rechtfertigt aber nicht, dass sie ihren Job falsch machen. Ganz egal, woher sie stammen. Dass sie keine Deutschen sind wurde in dem Fall lediglich wegen der Sprachbarriere angeführt.

Diese Zusteller wollen ihren Kram ja auch loswerden. Um so schneller der Wagen leer ist ...

Ich werfe die ungelesen ins Altpapier. Im Grunde könnte der Zusteller das für mich tun. Er ist sein Blatt los und ich muss nicht extra umlagern.
Stell doch die Altpapiertonne vor den Briefkasten, mit Zettel dran, am besten als Piktogram, das versteht dann jeder.

Und ansonsten, wozu aufregen, wozu anrufen, glaubst du, die Mitarbeiter des Callcenter, bei dem du landest, können da irgendwas ändern? Die sitzen sicher noch nicht mal in deiner Gegend, dein Kampf ist aussichtslos.

Nimm es mit Humor, der Müll in deinem Garten wird dich nicht umbringen.

@ahri

PStanisLove schrieb:Schon maldaran gedacht dass die ihren Job einfach nur abarbeiten. Das hat nichts damit zu tun ob die aus Südosteuropa kommen oder sonstwoher, das sind wohl typen die keine lust auf Zeitung austragen haben.

Das war nur eine mögliche Erklärung die mir eingefallen ist.

ahri schrieb:Dass sie keine Deutschen sind wurde in dem Fall lediglich wegen der Sprachbarriere angeführt.

Ist mir klar, aber warum wird ihnen dann nicht verständlich erklärt, dass wenn so ein Aufkleber am Briefkasten hängt, dass sie dann nichts reinschmeißen sollen.

Ilvareth schrieb:Nachdem mir diese Zeitung regelmäßig irgendwo in den Garten geworfen oder in die Hecke gesteckt wurde,

Das klingt für mich schon irgendwie nach lustlosigkeit.

@PStanisLove

PStanisLove schrieb:Ist mir klar, aber warum wird ihnen dann nicht verständlich erklärt, dass wenn so ein Aufkleber am Briefkasten hängt, dass sie dann nichts reinschmeißen sollen.

Es wurden ja schon Erklärungsversuche unternommen, zeitweise hat es ja funktioniert. Wieso es bei den neuen Zustellern immer wieder hapert, kann ich mir auch nicht erklären. Und @Ilvareth selbst hat vermutlich nicht die Möglichkeit, sich mit ihnen auf ihrer Sprache zu unterhalten.

@ahri
Ich meine damit, dass jemand von der Arbeitstelle das erklärt.

Wörde ich in Japan Zeitung austragen würde ich auch fragen, was welches Schild zu bedeuten hat. Irgendwie gäbe es bestimmt einen weg es den leuten verständlich zu machen, ich finde auch nicht dass das @Ilvareths aufgabe sein sollte, es den austrägern zu erklären.

@PStanisLove

Irgendwie hatte es meinen Beitrag komisch durcheinander gehauen, hab nochmal editiert. Hatte das ursprünglich auch so verstanden, sorry :D

@ahri
Ist schon ok.

Ich hab das auch schon gehört, dass Minijobber zum beispiel krank machen wie sie wollen wenn ihnen der job nicht zusagt. Vielleicht ist es auch absolute Unachtsamkeit.

@PStanisLove
Klar klingt das nach Lustlosigkeit. Um an den Briefkasten zu gelangen, muss man eine Treppe hoch auf das höher gelegene Grundstück und einen Weg zum Haus zurückgelegen. Bei meinem ersten Anrufen hatte ich angemerkt, dass ich nachvollziehen kann, dass der Bote auf diese 15 zusätzlichem Meter eventuell keinen Bock hat, er dann aber bitte auf die Zustellung ganz verzichten möge.
Wenn die Boten keinen Bock haben, ist das okay für mich, ich kann gut auf die Zeitung verzichten. Das Ding abends nass und zerfleddert aus dem Garten zu sammeln war der Punkt, den ich dann eben nicht mehr okay fand.

Bei uns am Haus stehen auf alle Briefkästen auch ganz fett "Keine Werbung und kostenlose Zeitungen" interessiert aber hier auch keinen. Jeden Mittwoch und Sonntag Zeitungen und immer wieder Werbung von Pizzerien und sonstigem. Was mich aber noch mehr ärgert sind einige Nachbarn, denen wohl die paar Schritte bis zur Papiertonne zu weit weg ist und die Zeitungen vor der Haustür auf den Boden werfen.