@FordIn meinem Fall sind die Täter von Fall 1 und 3 schon länger tot, die waren schon damals im Rentenalter. Bei Fall 2 ist es anders; einer von den zwei Beteiligten ist mittlerweile bei der Polizei. Die sind beide nur rd 10-15 Jahre älter als ich; haben Familien und sind in meinem Heimatkaff recht angesehen, zumal der eine mittlerweile (Dorf-)Polizist ist. Wie soll ich da bitte noch irgendwas beweisen? Damals war ich in der zweiten und dritten Klasse, also 8/9 Jahre alt, heute bin ich 39 Jahre. Bin ich glücklich, zufrieden oder sonstwas in der Richtung? Nein. Komme ich damit klar? Irgendwie geht es immer weiter, notfalls abwärts. Würde ein Prozess, bei dem meine Aussage gegen zwei Aussagen steht, irgendwas ändern? Nein, ich denke nicht, weil ich es als aussichtslos erachte, zumindest in meinem Fall. Wahrscheinlich würde ich mir im Laufe des Prozesses ein Ende setzen.
Salopp gesagt: "da könnte ja jede(r) ankommen". Das soll diese Denkweise nicht als richtig darstellen, aber so läuft es eben oft und irgendwie, auf eine pervertierte Art und Weise kann ich es sogar nachvollziehen. Würdest du als Richter aufgrund von "Hörensagen" urteilen wollen?
Ich hab zu #metoo sehr ambivalente Gefühle, auch als Betroffene. In meinem Fall waren es halt keine stinkreichen oder einflussreichen Leute, sondern einmal der Ortvorstand eines bundesdeutschen Vereins, ein stinknormaler alter Nachbar und einmal der große Bruder und Cousin meiner damals besten Grundschulfreundin, damals noch Schüler bzw Azubis. Nichtsdestotrotz bin ich gegen Indizienurteile.
Woran denkst du bei Kachelmann: Ah der Vergewaltiger oder der falsch Beschuldigte? Ich denke, eine Anschuldigung sollte auf Fakten beruhen und eben deshalb sollte Betroffenen aufgezeigt werden, wie sie sich wehren können, zeitnah, ohne Scham.