heilpraktiker...
13.05.2005 um 21:49oh, Genuveva, echt??
ist viel Stoff, nicht?
"Gott ist immer in uns, nur sind wir selten zu Hause"
ist viel Stoff, nicht?
"Gott ist immer in uns, nur sind wir selten zu Hause"
Wenn Heilpraktiker ihr Unwesen treiben – Ein Horror-Erlebnisbericht einer KrebspatientinQuelle und weiterlesen: https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/06/29/wenn-heilpraktiker-ihr-unwesen-treiben-ein-horror-erlebnisbericht-einer-krebspatientin/
Über den Größenwahn von Heilpraktikern und dass vor ihnen, selbst schwerste Krankheiten wie Krebs nicht sicher sind, wissen wir längst Bescheid. Hier nun aber ein konkreter Fall einer Krebspatientin, die es einem Heilpraktiker zu verdanken hat, hier sogar ihrem eigenen Mann, bald sterben zu müssen.
Der Bericht ist nichts für schwache Nerven. Einfach unvorstellbar furchtbar, welches vermeidbare Leid dieser Frau widerfahren ist, die nun im Endstadium nicht nur rechtliche Konsequenzen und Gerechtigkeit fordert, sondern jeden vor den Allmachtsphantasien des Heilpraktikers und Überzeugungstäter Siegfried H. Reichardt und seinesgleichen warnen möchte.
Die große Ausnahme dieses speziellen Falles ist sicherlich die zusätzliche persönliche Beziehungsebene, was jedoch nicht davon ablenken sollte, dass Einstellung und Therapieansätze des Heilpraktikers heute überall zu finden sind und eigentlich die Regel darstellen.
Soll mir also niemand damit kommen, dass es sich um einen außergewöhnlichen Einzelfall handelt, auch wenn natürlich nicht jeder Heilpraktiker seine Grenzen so sehr überschreitet oder sich jeder Patient so hörig verhält. Von den nicht wenigen Opfern, meist eingeschüchtert und verschämt, hört die Öffentlichkeit nur eben nichts.
Einen herzlichen Dank an Frau Reichardt für ihre Courage und Offenheit!
Gesucht wird noch ein kompetenter Anwalt im Raum Stuttgart, dessen Fachgebiete sowohl Medizin- als auch Scheidungsrecht sind. Ansonsten ist Frau Reichardt, die sich in der Klinik befindet, dankbar für jeden Tipp, was ihr weiteres Vorgehen betrifft und wünscht sich eine weite Verbreitung ihrer Geschichte in jeglichen Medien.
Der Kontakt kann über mich hergestellt werden.
Also liebe Leser, bitte teilen, rebloggen und Journalisten darauf aufmerksam machen!
Es ist so unendlich traurig und macht unheimlich wütend …
"Mit diesem “Trauma”, werde ich noch die restliche Zeit meines Lebens zu tun haben, umso wichtiger erscheint mir, darüber zu schreiben.
Mein Name ist Susanne Reichardt, ich bin 55 Jahre alt und in zweiter Ehe, seit 2008, mit Siegfried Heinz Albert Reichardt, Heilpraktiker, verheiratet. Aus meiner ersten Ehe, die 27 Jahre hielt, habe ich fünf Kinder.
Als ich diesen Mann kennengelernt habe, hatte ich anscheinend eine “dunkelrosa” Brille auf. Für Fremde und Patienten ist er ein Mann mit unheimlich viel Fachwissen, da er stundenlang und überzeugend reden kann, in Wahrheit ist er aber ein notorischer Besserwisser, der keine andere Meinung neben sich duldet. Im privaten Umfeld ein regelrechter Tyrann, wenn es nicht nach seinem Kopf geht.
2010 habe ich in meiner linken Brust eine Veränderung in Form eines kirschkerngroßen Knotens festgestellt.
Mein Mann, der “Heilpraktiker” ist und nach eigenen Angaben über 20 Jahre Erfahrung mit Krebspatienten hat, hat mir versichert, daß es sich dabei nur um eine harmlose Zyste handelt. Meine Bitten, es bei einem Gynäkologen abklären zu lassen, wurden ignoriert (“die Ehefrau eines Heilpraktikers braucht keinen Arzt”, sagte er). Ich bekam von Ihm eine homöopathische Creme zur Behandlung (Antimas selz von Asconex) und habe fleißig eingecremt und dem auch vertraut.
Egal, wie ich argumentiert habe, ob es eventuell doch Krebs sein könnte, wurde ich darauf hingewiesen, daß ich doch überhaupt keine Ahnung von Medizin habe.
Bis zum August 2013 durfte ich zu keinem Arzt oder Gynäkologen, da das, laut seiner Meinung, alles nur Scharlatane sind und alle Ärzte ja mit der Pharmaindustrie zusammen arbeiten.
Die vermeintliche “Zyste” wurde aber immer größer, härter, war nicht mehr verschiebbar und ich hatte sehr viele Schmerzen. Zu der Zeit habe ich sehr viele Schmerztabletten genommen, die ich mir aber heimlich besorgen mußte, da dies von meinem Mann nicht erlaubt worden wäre.
Nach langen Auseinandersetzungen mit meinem Mann durfte ich dann zu einer praktischen Ärztin (Fr. Dr. F. in Kirchberg) um mir eine Überweisung für eine Frauenärztin zu besorgen. Die empfohlene Ärztin (Fr. Dr. D.) war in Bingen am Rhein.
Schon beim ersten Blick auf meine Brust sagte die Ärztin: das ist bösartiger Brustkrebs.
Nun wurden meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt und ich hatte endlich eine “Diagnose”. Trotzdem man im ersten Moment komplett geschockt ist, dachte ich damals, endlich hilft dir jemand, endlich nimmt jemand deine Ängste ernst und redet dir nicht nur ein, daß du dir das alles nur einbildest.
Die erste Reaktion meines Mannes war natürlich: Ärzte können sich auch täuschen…, es ist ja noch lange nichts bewiesen…, es passieren so viele Ärztefehler… usw.
Auf die Aussage hin: Du hast bei mir eine Falschdiagnose gestellt und somit verhindert, daß ich frühstmöglich behandelt werden konnte, kam die Antwort: ich habe in meiner Praxis keine bildgebenden Verfahren, also Ultraschall. Es waren für ihn immer die anderen schuld, er konnte sich immer sehr gut aus allem rausreden.
Für mich begann dann damals der Untersuchungsmarathon in der Radiologie in Bingen und in der Horst Schmidt Klinik in Wiesbaden, die auch ein Brustzentrum haben. Es wurde eine Mammographie gemacht, ein Ct Thorax, Ct Abdomen, ein Knochenzynthigramm und in der Brustsprechstunde von Fr. Dr. L. eine Stanzbiopsie.
So hatte ich im September 2013 schon alle Ergebnisse, mit dem Befund, daß der Tumor, der inzwischen exulcerierend (offen) war, bereits 6,4 x 5,1 x 7,2 cm groß war mit Infiltration des Sternum (Befall des Brustbeines). Die Lymphknoten und die rechte Brust waren unauffällig.
Als mögliche Therapie wurde mir eine Chemotherapie mit Taxol weekly, mit Avastin und mit dem Bisphoshponat Zometa vorgeschlagen. Dadurch hätte man erreicht, daß der Tumor kleiner wird und der Rest operativ entfernt werden konnte.
Mein Mann aber hat mir diese Therapie verboten, mit der Begründung: die wollen Dich nur umbringen…, es gibt Studien, daß kein Arzt an sich selber oder an einem Familienmitglied eine Chemotherapie machen würde…, außerdem bringt das alles garnichts für dich, sondern nur der Pharmaindustrie…
Für mich brach eine Welt zusammen. Ich hatte mir so sehr gewünscht, richtige ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen zu dürfen. Ich hatte soviel Hoffnung, aber es wurde mir nicht erlaubt.
Nochmehr wurde dieser egoistische Mensch in seiner Meinung bestätigt, als er erfahren hat, daß ich mir wegen meinem nicht mehr so guten Zahnstatus alle Zähne im Oberkiefer (entfernen lassen muß, um während der Zometabehandlung keine unerwünschten Nekrosen und Entzündungen zu bekommen, die dieses Mittel erzeugen kann.
Ab diesem Zeitpunkt war er voller Eifer dabei, mir immer wieder die negativen Seiten einer Chemotherapie zu erklären. Ich wurde jeden Tag mit meiner Krankheit konfrontiert, es gab kein “normales” Leben mehr, der Psychoterror artete in Psychofolter aus.
Im Oktober war ich für 9 Tage in der Biomed Klinik in Bad Bergzabern. Beim Vorgespräch mit Dr. M. wurde mein Therapieplan festgelegt, der aus einer metronomischen Therapie bestehen sollte, das heißt, naturheilkundliche Mittel in Kombination mit Xeloda, außerdem sollte ich noch Tiefen- und Oberflächenhyperthermie bekommen. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wußte, war, daß man diese Art von Behandlung alle 12 Wochen wiederholen soll, damit es etwas bringt. Das heißt viermal im Jahr nach Bad Bergzabern, aber auch das hat er mir verwehrt. Auf einmal war für diese lange Strecke unser Auto zu alt und ein Risiko so viele Kilometer zu fahren. Der Vorschlag von mir, den Zug zu nehmen, wurde verworfen.
Somit stand, nach meiner Entlassung aus dieser Klinik, für meinen Mann fest, daß er nun meine Behandlung übernimmt. Er wollte die Wundversorgung machen, alle “Medikamente” besorgen und mir eine Liste erstellen, was und wie ich etwas einnehmen soll.
Es waren in der Regel 35 bis 38 Tabletten täglich, Kapseln, Globuli oder Nahrungsergänzungsmittel, dazu noch zu einem Drink angerührtes Reishipilzpulver, Vitamine, Mineraltabletten, Schüssler Salze, Enzyme, Kolloide, Aprikosenkerne (bis zu 60 Stück am Tag), Kurkuma, Grüntee usw… auch das jetzt so umstrittene Mittel MMS, das den Magen verätzen kann mußte ich nehmen. Er hat auch über eine Bekannte, die Zahnärztin ist, die “Schwarze Salbe” besorgen lassen mit der ich den Tumor einschmieren sollte, damit der dann aus meinem Körper “fällt”. Jeden Tag sollte ich mit einem Teststreifen die Übersäuerung meines Körpers testen, war der Grenzbereich überschritten, gab es zusätzlich Alkala N. Immer wieder gab er mir auch was anderes, ich kam mir vor wie ein Versuchskaninchen. Meinen offenen Tumor habe ich immer selber reinigen und verbinden müssen.
Diese Form der “Therapie” habe ich ein Jahr lang durchgehalten mit dem Ergebnis, daß überhaupt kein einziges “Mittel” irgendeine Veränderung bewirkt hat..."