@jasyx Ich war bis jetzt 3x süchtig nach einem Menschen.
Das erste mal mit 21, als dieser dann von einem zum anderen Tag, aus meinem Leben verschwunden ist und ich ihn nicht einmal suchen konnte, da ich eine schwere Knie-OP hatte und 2 Monate nicht laufen konnte, wurde ich dadurch Alkoholsüchtig, meine damals einzige Option, irgendwie mit dem Schmerz fertig zu werden.
9 Jahre später habe ich ihn noch ein mal wieder gesehen und bin zusammen gebrochen, da ging Tage lang nichts mehr und dann war es irgendwie raus und ich konnte irgendwie endlich damit abschließen.
Das nächste mal mit 25, ich habe ihn gesehen und wusste: Das ist er!
Und nun ja, das ging 3 Jahre hin und her, bis wir uns eines Nachts fast totgeprügelt hätten, die blutdurchtränkte Hose von damals hab ich auch immer noch.
Danach war ich sehr lange auf Therapie, dann habe ich ihn 2 Jahre ignoriert, was nicht ganz einfach war, da wir in einem Freundeskreis waren...eines Nachts saß er dann neben mir und die ganze Sache ging von vorne los. Insgesamt hat es wohl 7-8 Jahre gedauert bis ich ganz über ihn hin weg war. Allerdings sind wir jetzt sehr gute Freunde und ich bin sehr glücklich das wir das alles so hinbekommen haben, ich denke wir sind sehr aneinander gewachsen.
Das ist oftmals mit Seelenpartnern so, man hat es extrem schwer, in diesem Leben zueinander zu finden. Aber das wir schon lange miteinander verbunden sind, empfindet er genauso. Vorletzten Sommer, hatten wir noch mal eine intensive Zeit, wo er meinte, im letzten Leben müssen wir wohl Zwillinge gewesen sein...tja wer weiß?
Das letzte mal war es im Sommer 2013.
Ich bin nachts in meinen Stammladen rein, setzte mich in den Garten und sah ihn, bin zu ihm hin, meinte, er wäre mein Mann und müsse die Nacht mit mir verbringen und zack auf in die nächste abhängigkeits Phase.
Waren wir zusammen, war es genau das was ich mir immer gewünscht, erträumt hatte, waren wir getrennt oder er hat sich wieder wochenlang nicht gemeldet, waren es mit die intensivsten Schmerzen und Entzugserscheinungen die ich je erlebte.
Er sagte mir von Anfang an das er keine Beziehung wolle, also nahm ich das, was er bereit war zu geben, das geht jetzt seit 4 Jahren so, unser letztes kurzes Treffen war Anfang Juli, ein wirkliches Abschiedstreffen dieses mal, auch wenn ich es immer noch nicht glauben kann, es allerdings von Tag zu tag leichter wird.
Jetzt habe ich einen neuen Partner (ja der weiß auch von ihm) mit dem ich zusammen wohne und wir erwarten auch schon ein Kind, ich bin wirklich sehr glücklich und alles passt ausgezeichnet , nur vermissen tu ich ihn immer noch sehr....es ist wie es ist.
Auf jeden fall bin ich für alle Begegnungen sehr dankbar.
Aus großem Leid, erwächst große Liebe oder nur wo Schatten, da viel Licht.
Dir wünsche ich viel Kraft und Zuversicht, man kann bei so etwas keinen Rat geben. Jeder muss das für sich allein entscheiden, wie er damit umgeht.
Geholfen hat mir zuletzt immer sehr der Gedanke, was will mir das Leben damit zeigen, wofür ist das gut, was soll ich daraus lernen etc.
Und die Frage, was ist bedingungslose Liebe?