Vom Wert der posthumen Ehrungen
21.06.2017 um 17:45
Posthumes Lobgehudel geht mir, nicht nur bei Prominenten, wie aktuell dem abgelebten Kofferkanzler, generell auf den Sack. Schweigt doch einfach, liebe Medien-Tröter. Oder fallt solidarisch mit tot um. Damit a Ruah is! Öffentliches Rumgetrauere kann schon nervig sein. Aber es bringt Quote - und das zählt.
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Vom Wert der posthumen Ehrungen
22.06.2017 um 09:17
Aus meiner Sicht ist so eine posthume Ehrung ähnlich wie alle post mortem Rituale. Zur Beerdigung kommen auch oft Leute, den den Verstorbenen lange nicht gesehen hatten, aber schon immer mal wieder hatten besuchen wollen.
Diese Art von Feier soll halt den Hinterbliebenen die Möglichkeit geben, sich in Frieden zu verabschieden und die Realität des eigenen irgendwann bevorstehenden Todes nahebringen aber erträglich erscheinen lassen.
So ähnlich soll Europa auf Kohl zurückblicken, der die EU, wie sie ist in weiten Teilen mitgeprägt hat.
Ich kann da nichts verwerfliches daran finden.
Posthume Ehrungen haben aus Sicht des Ehrenden auch den Vorteil, dass das Lebenswerk des Verstorbenen abgeschlossen ist. Als Gegenbeispiel möchte ich den Friedensnobelpreis für Obama nennen, den ich damals, fast zu Beginn seiner ersten Amtszeit aufgrund des Zeitpunktes unangemessen fand. Er hätte sich theoretisch ja in der Folge in wirre Kriegsabenteuer stürzen können, die dann noch immer von diesem Preis geadelt gewesen wären und damit den Preis erhablich beschädigt hätten.
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